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Schattenland - Begegnung mit Victor (German Edition)

Schattenland - Begegnung mit Victor (German Edition)

Titel: Schattenland - Begegnung mit Victor (German Edition)
Autoren: Mia Berger
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noch ein wenig Zeit brauchen würde, um mich zu entspannen. Ein gutes Glas Rotwein könnte da sicher nicht verkehrt sein.
     
    Nach einer gefühlt endlos langen Autofahrt parkte ich den Wagen und betrat weit vor der verabredeten Zeit die Hotellobby. Die wenigen Schritte durch die Lobby bis zu Bar kamen mir vor wie eine Ewigkeit. Schneller laufen war allerdings aufgrund der Höhe meiner Absätze vollkommen ausgeschlossen. Die Blicke des Barkeepers klebten förmlich an mir.
     
    Meine Liebe, bestell dir jetzt schnellstens ein Glas Rotwein, um dich wenigstens ein kleines bisschen zu entspannen. Und was der Barkeeper über dich dachte, konnte dir nun wirklich egal sein. Also bleib souverän und lass dir nicht anmerken, dass du vor Nervosität kaum mehr deinen Namen buchstabieren konntest. Bald stand er vor dir. Der Mann, den du schon vor dem ersten Treffen zu deinem Mr. Big gemacht hattest. Der Mann, der dich sexuell so sehr faszinierte, dass es schier an Besessenheit grenzte. Ein verdammt gefährliches Spiel, das hier seinen Anfang nehmen könnte.
     
    Endlose Minuten starrte ich in Richtung Lobby. Verdammt, wo blieb er nur? Würde er so gut aussehen wie auf den Bildern? Würden wir uns in die Augen sehen und es war um uns geschehen? Plötzlich fing mein Herz an wie wild zu klopfen. Ein großer dunkelhaariger Mann im Mantel kam mir entgegen. Das musste er sein. Mein Herz schlug ein paar Takte schneller. Nein, es klopfte, als wolle es meine Brust sprengen. Was war bloß los mit mir? Wieso um Himmels Willen löste dieser Mann in mir diese Urgewalten aus? Gleich würde ich in Ohnmacht fallen.
     
    „Hi Mia, bin etwas zu spät, sorry.“
     
     „Hi Victor!“
     
    Küsschen links, Küsschen rechts, und jetzt ja nicht anmerken lassen, wie nervös ich war. Quatsch, nicht nur nervös, sondern komplett durch den Wind. Unglaublich, aber er hatte meine Erwartungen noch übertroffen, mein Mr. Big.
    Träumen konnte ich später noch, jetzt erst mal sehen ob unsere Gespräche real den gleichen Witz, Tiefgang und Enthusiasmus und dieselbe Leidenschaft besaßen wie virtuell.
     
    „Hey, was ist los? So sprachlos kenn ich dich ja gar nicht? Alles ok?“
     
    „Klar alles ok, ich brauch nur eben ein Weilchen. Lass uns was bestellen. Wollen wir an den Tisch in der Ecke sitzen? Da können wir uns sicher ungestörter unterhalten als an der Bar.“
     
    Und schon rannte ich in Richtung Tisch. Eher aus Verlegenheit als mit einem konkreten Fluchtgedanken.
    Victor bestellte uns zwei Drinks, setzte sich neben mich und grinste dabei ganz unverschämt.
     
    „Was grinst du so? Sehe ich so lächerlich aus?“
     
    „Nein, aber du bist süß, wenn du so verlegen und nervös bist. Das gefällt mir.“
     
    Jetzt bloß das Gespräch nicht in Richtung Sexualität lenken. Ein anderes Thema musste her, und zwar schnell. Und so wechselte ich zum Thema „Autos“, eine unserer gemeinsamen Leidenschaften außerhalb der Sexualität. Das spannende an diesem Abend war, dass wir uns fast die ganze Zeit über völlig alltägliche Themen unterhielten, aber dennoch diese eigenartige und wunderbare Spannung in der Luft lag. Unser gemeinsames Geheimnis. Man konnte die Luft in Scheiben schneiden.
    An einem so langen Abend blieb natürlich auch der Toilettengang nicht aus. Victor sollte eine Überraschung erleben. Kaum zurück, wanderte meine Hand unter den Tisch, während ich ihm zuzwinkerte mit den Worten:
     
    „Da! Eine kleine Aufmerksamkeit für dich!“
     
    Und schon drückte ich ihm mein Höschen in die Hand. Und tatsächlich, für einen kurzen Moment hatte es ihm die Sprache verschlagen, die er aber rasend schnell wieder fand.
     
    „Meine Liebe, nett von dir. Zukünftig aber bitte erst, wenn ich es dir befehle.“
     
    Mit der Reaktion hatte ich nun gar nicht gerechnet. Zumindest nicht beim ersten Treffen. Was mich vordergründig ein wenig schockierte, ließ mich sexuell schlagartig große Lust empfinden. Wie peinlich. Zum Glück konnte ich das einigermaßen gut verbergen.
     
    Der Abend war wundervoll. Unsere Gespräche witzig, spannend und völlig normal. Bis auf diese kleine Episode tangierten wir „unser“ Thema nicht. Die Zeit verging wie im Flug und schon war es nach Mitternacht. Keiner wollte, aber beide mussten den Abend beenden, da am nächsten Tag beiderseits wichtige Geschäftstermine anstanden. Victor wollte, ganz Gentleman, bezahlen, hatte aber doch tatsächlich seinen Geldbeutel vergessen. Das lag laut seiner Schilderung daran, dass
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