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Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Titel: Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst
Autoren: Kim Landers
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beobachtete jede ihrer Bewegungen.
    Karolina konnte den Blick nicht senken, ihre Kehle war wie ausgetrocknet, während sie ihr Haar kämmte.
    Sie presste die Hand an die Kehle und war unfähig, sich zu bewegen. Wilde Fantasien durchzogen ihr Hirn, lustvolle Fantasien, die sie erschraken. Dieser Mann besaß einen gefährlichen Einfluss auf sie. Ihr Blick tastete sein Gesicht ab, glitt tiefer zu seiner breiten Brust, um schließlich wieder zu seinem Gesicht zurückzukehren. Sein Blick hielt ihren gefangen.
    Sie schlug die Augen nieder, und der Bann war gebrochen. Als sie wieder aufsah, lächelte Dominik Karolyí noch immer, als wäre sein Lächeln eingefroren. Nichts deutete darauf hin, dass ihm ihr Fixieren unangenehm gewesen war.
    Im Gegenteil, er schien ihre Verlegenheit zu genießen. Karolina bereute bereits, in diese Kutsche gestiegen zu sein. Die weitere Fahrt verlief schweigend, selbst das holperige Geräusch der Kutsche brach ab und wich einem sirrenden Klang. Karolina wagte nicht hinauszusehen. Und wenn er sie entführte? Sie warf sich vor, töricht gehandelt zu haben.
    In diesem Augenblick hielt die Kutsche an.
    „Da wären wir.“ Dominik Karolyí öffnete den Kutschenschlag und stieg aus. Er streckte Karolina die Hand entgegen, um ihr beim Aussteigen behilflich zu sein. Zu ihrer Erleichterung erkannte sie das Gutshaus ihres Vaters. Er hatte also Wort gehalten.
    „Danke, Fürst Karolyí“, sagte sie, raffte die Röcke hoch und stieg ebenfalls aus der Kutsche. Die Wärme seiner Hand durchflutete ihren Körper und ließ wohlige Schauer den Rücken entlang laufen. In seinem Blick lag unverhülltes Begehren.
    „Es würde mich freuen, wenn Ihr mir Eure Dankbarkeit beweisen könntet“, flüsterte er und lächelte. Er hielt noch immer ihre Hand. Karolinas Herzschlag beruhigte sich nicht, was nicht zuletzt an seinen Worten lag. Eiskalt und zitternd ruhte ihre Hand in der seinen.
    „Ich verstehe nicht, was Ihr meint, Fürst. Reicht Euch mein Dank nicht aus?“ Empört funkelte sie ihn an, obwohl sie gestehen musste, sich auf unerklärliche Weise zu ihm hingezogen zu fühlen. Es war ihr nicht unangenehm, wenn er sie berührte. Wenn sie dagegen an die Berührungen des Grafen Jiri dachte, wurde ihr jetzt noch übel. Aber dieser Fürst war nicht mit dem Grafen zu vergleichen. Er war die Sinnlichkeit in Person.
    „Ihr versteht mich bestimmt, Mademoiselle. Darf ich Euch wiedersehen?“ Weshalb ließ er ihre Hand nicht los, sondern begann sie auch noch mit dem Daumen zu massieren? Karolina fühlte sich nicht in der Lage, sie ihm zu entziehen, sie genoss die sanfte Berührung.
    „Ja, aber ...“, stotterte sie verwirrt. „Wann?“ Sie traute ihren Ohren nicht. Hatte sie ihm tatsächlich ein Wiedersehen zugestanden? Was war nur mit ihr los?
    „Das kann ich Euch noch nicht genau sagen, aber Ihr werdet von mir hören. Ihr solltet Euren Vater nicht länger warten lassen. Er steht bereits am Fenster und beobachtet uns. Nun schlaft schön und träumt von mir.“
    Wie er die Worte aussprach, das glich einer Verlockung. Ja, sie würde ganz bestimmt von ihm träumen.
    „Gute Nacht, Fürst Karolyí“, flüsterte sie, und er ließ ihre Hand los.
    „Gute Nacht“, erklang seine samtene Stimme. Er verbeugte sich vor ihr und stieg in die Kutsche. Obwohl der Vorhang ihn verbarg, fühlte sie sich dennoch von ihm beobachtet. Karolina eilte die breiten Stufen zum Eingang des Gutshauses hoch.

3.
    Dominiks Kutsche setzte sich erst in Bewegung, nachdem Karolina die Eingangstür hinter sich geschlossen hatte. Es gab viele attraktive Frauen. Lag es an dem unschuldigen Ausdruck in ihren Augen oder an ihren Lippen, die sich kräuselten, wenn ihr etwas missfiel?
    Es wäre ein Abenteuer, sie zu erobern.
    Sie war schüchtern, noch Jungfrau, dessen war er sich sicher. Der Spaß, sie zu verführen und als Erster in die Geheimnisse des Liebeslebens einzuweihen, wäre ihm gewiss. Dominik schürzte die Lippen. Meistens nahm er sich die Frauen am selben Abend und genoss mit ihnen das Liebesspiel. Nur bei ihr hatte er sich beherrscht, weil sie in ihm eine Saite zum Klingen brachte, wie er es noch nie zuvor gespürt hatte. Keiner der Frauen war es bisher gelungen, seine Leidenschaft weiter zu entfachen, gar sein Herz zu berühren. Nach der sexuellen Befriedigung verlor er jegliches Interesse an ihnen.
    Dominik starrte auf die Bank, auf der Karolina noch vor wenigen Augenblicken gesessen hatte. Ihr süßer Duft schwebte noch in der Luft und weckte
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