Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst

Titel: Schattenfürst - Landers, K: Schattenfürst
Autoren: Kim Landers
Vom Netzwerk:
die Wand und schloss die Augen. Sie musste klar denken, um nicht die Furcht Oberhand gewinnen zu lassen.
    Zunächst nahm sie es kaum wahr, denn es war wirklich kaum hörbar, doch dann identifizierte sie das Geräusch als Klopfen.
    Angestrengt lauschte sie dem gleichmäßigen Pochen, das eine leichte Erschütterung der Mauer verursachte. Es konnte nicht weit entfernt sein.
    „Malvina!“
    Sofort blickte diese um die Ecke. „Was ist?“
    „Hörst du das auch?“
    „Was?“
    „Dieses leise, gleichmäßige Pochen, als wenn jemand gegen eine Wand klopft.“
    Malvina lauschte angestrengt und schüttelte den Kopf.
    „Komm mal zu mir rüber. Hier ist es ganz deutlich.“ Karolina winkte sie zu sich.
    Malvina lehnte den Kopf an die Wand und horchte.
    „Ja, jetzt höre ich es auch. Woher mag das kommen?“
    Plötzlich verstummte es. Sie lauschten noch eine Weile, aber nichts regte sich.
    „Vermutest du, es könnte der Fürst sein?“
    „Ich weiß es nicht, aber es ist eine Chance, wenn auch eine geringe.“
    Der winzige Hoffnungsschimmer spendete Karolina genügend Kraft, die Suche fortzusetzen.
    „Wenn es doch noch einmal klopfen würde ...“ Karolina seufzte.
    Kaum hatte sie diesen Wunsch ausgesprochen, hörte sie es wieder.
    „Da ist es wieder.“
    Beide stürmten in den Opferraum. Dort war das Pochen deutlicher zu hören.
    „Es muss irgendwo unter diesem Raum sein. Aber ich sehe keine Tür.“
    „Aber es kommt von da unten“, bestätigte Malvina.
    „Unter dem Opferaltar.“ Karolina deutete auf den Altar vor sich, dessen Platte vom Blut dunkel gefärbt war.
    Gemeinsam suchten sie unter dem Altar nach einem Zugang, mussten aber enttäuscht aufgeben.
    „Vielleicht gibt es eine Art Geheimtür mit einem besonderen Mechanismus.“
    Trotz des Gestanks in diesen Mauern suchten sie jeden Zentimeter des Raumes ab und rüttelten an allen Holzknäufen, die in die Wand eingelassen waren.
    Dann entdeckten sie in einer Nische eine Skulptur, die Kain darstellte, der seinen Bruder Abel erschlug. Malvina warf Karolina einen bedeutungsvollen Blick zu. Die ging zielstrebig auf die Skulptur zu und tastete sie ab. Nichts geschah. Schließlich versuchte sie, die Skulptur, die auf einem Holzsockel montiert war, zu drehen.
    Ein Knarren ertönte hinter ihnen. Der Altar schob sich zur Seite und eine Treppe kam zum Vorschein.
    Malvina stieg mit der Fackel die Treppe hinab, Karolina folgte ihr.
    Gegenüber des Treppenabsatzes befanden sich zwei Türen. Malvina öffnete die Erste und verschwand dahinter. Karolina wollte gerade die andere Tür öffnen, als sie Malvinas aufgeregte Stimme vernahm.
    „Karolina, schnell!“ Sie folgte der Aufforderung mit klopfendem Herzen.
    Erleichterung und Enttäuschung machten sich in ihr breit, da sich nicht Dominik in dem winzigen Raum befand, sondern nur eine Schriftrolle in einem gläsernen Vitrinentisch.
    „Malvina, wir wollten nach Dominik suchen. Was willst du da mit der Schriftrolle?“
    „Es ist die Vampirbibel, das heilige Buch von Nod. Dann muss die Gräfin die Hüterin der Bibel gewesen sein. Ich werde sie mitnehmen.“
    „Später. Zuerst suchen wir nach Dominik“, entgegnete Karolina.
    Die zweite Tür ließ sich erst öffnen, als sich beide mit aller Kraft dagegen stemmten. Dem Druck nicht mehr Stand haltend, schwang die Tür auf. Karolina und Malvina gerieten ins Stolpern und fingen im letzten Moment den Schwung ab. Der Schein der Fackel fiel auf einen am Boden liegenden, menschlichen Körper.
    „Dominik!“ Karolina stürzte nach vorn und kniete sich neben ihn auf den Boden.
    Sein Gesicht war aschfahl, sein Atem flach. Er war mehr tot als lebendig. Sie tätschelte seine Wangen.
    „Dominik, wach auf. Ich bin es, Karolina.“ Tränen rannen ihre Wangen hinab.
    Dominik regte sich nicht. Da bettete sie seinen Kopf in den Schoß und streichelte sein Gesicht.
    Seine Lider begannen zu flattern, und er öffnete die Lippen, als wolle er sprechen.
    „Dominik, bitte sieh mich an!“, rief sie voller Verzweiflung. „Bitte. Hörst du?“
    Langsam öffnete er die Augen. Als er sie erkannte, huschte ein schwaches Lächeln über sein Gesicht.
    „Er ist völlig entkräftet und braucht Blut. Mein Blut.“ Karolina zog ein Messer hervor und schnitt den Ärmel ihres Lederanzugs auf.
    „Du könntest ihn damit umbringen. Wenn ein Vampir das Blut einer Dcera trinkt, ist er ihr entweder auf ewig verfallen oder sein Körper löst sich in Asche auf.“
    „Er ist ein Dhampir. Und es ist seine einzige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher