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Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung

Titel: Schattenelf - 5 - Die Unterwerfung
Autoren: R.A. Salvatore
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Prynnius’ grimmigen Gesichtsausdruck bemerkte und dessen Augen ihm verrieten, dass er einige dieser angeblichen Wegelagerer, die die Kutsche angehalten hatten, kannte.
    »Man könnte den Eindruck gewinnen, unser neuer König Aydrian sei sich seines Triumphes nicht ganz so sicher, wie wir angenommen haben«, bemerkte Prynnius achselzuckend und mit einem Blick auf Torrence, ehe er den Kutschenschlag aufstieß und noch im Aussteigen sein Schwert zog.
    Torrence saß wie benommen da und versuchte noch zu begreifen, was das alles zu bedeuten hatte, als auch schon rings um ihn her der Kampf begann. Er vernahm das Schwirren von Bogensehnen und hörte, wie jemand Prynnius des Verrats an den Allhearts bezichtigte. Augenblicke später geriet die Kutsche ins Schwanken, als jemand gegen sie fiel, dann riss Prynnius den Schlag auf und fiel ins Kutscheninnere. Er hob den Blick und sah zu Torrence, das Gesicht starr vor Resignation.
    Dann ging ein Zucken durch seinen Körper; Torrence sah an seinem schmerzverzerrten Gesicht vorbei und erblickte hinter ihm einen Mann, gekleidet wie ein gewöhnlicher Straßenräuber, jedoch mit einer prachtvollen Waffe in der Hand, die sich ein Gemeiner niemals leisten könnte. Prynnius zuckte abermals, als der Mann das Schwert in seinem Leib herumdrehte.
    Mit einem wütenden Aufschrei packte Torrence sein Schwert und sprang vor, doch der Mörder wich geschickt nach hinten aus.
    Torrence landete, schon halb aus der Kutsche, der Länge nach über dem sterbenden Prynnius. Als er Anstalten machte, sich wieder aufzurappeln, um Prynnius’ Mörder nachzusetzen, erhielt er einen harten Schlag von der Seite, und gleich darauf noch einen zweiten. Benommen wie er war, bekam er nur vage mit, dass er aus der Kutsche gezerrt wurde, und spürte kaum die Stiefeltritte und Faustschläge, die unerbittlich auf seinen Körper einprasselten, bis es rings um ihn dunkel wurde.
     
    »Macht es dir so sehr zu schaffen, dass dein Schützling aus deinem Schatten getreten ist?«, fragte Sadye ruhig; sowohl die unverblümte Frage als auch ihr argloser Tonfall waren wie ein Eimer Wasser auf die lodernden Flammen, die in Marcalo De’Unnero wüteten. »Hast du dir nicht genau das von ihm erhofft?«
    »Was willst du damit sagen?«, fuhr der Mönch sie an und schüttelte ungläubig den Kopf. Sie waren wieder zurück auf ihrem Zimmer in einem der Gebäude unweit von Schloss Ursal, die adligen Besuchern vorbehalten waren; eine Rolle, die De’Unnero während der widerrechtlichen Inbesitznahme von Danubes Thron vorgeschützt hatte.
    »Habt ihr, Abt Olin und du, tatsächlich geglaubt, Aydrian werde in allem, was er tut, von euch abhängig bleiben?«, wollte Sadye wissen. »War das überhaupt euer Ziel? Und wie willst du, mein Lieber, die deiner Vision entsprechende Umgestaltung der abellikanischen Kirche betreiben, wenn du für jeden von Aydrians Schritten auch in Zukunft unabkömmlich bist? Wie wollt ihr, Abt Olin und du, den ehrwürdigen Vater Fio Bou-raiy und Männer wie Abt Braumin Herde besiegen, wenn ihr ständig damit beschäftigt seid, euch um die Staatsgeschäfte zu kümmern?«
    »Aydrian könnte ein Fehler unterlaufen, und ein solcher Irrtum könnte uns um unseren ganzen Lohn bringen«, erwiderte De’Unnero wenig überzeugend.
    »Gestern warst du noch voll des Lobes und der Bewunderung für dieses Prachtexemplar mit Namen Aydrian«, betonte Sadye.
    »Vielleicht hat mich der Erfolg betrunken gemacht.«
    Sadye stieß spöttisch die Luft durch die Nase und ließ ein skeptisches, kleines Lachen hören. »Aydrian ist hier in Ursal schon seit geraumer Zeit Herr der Lage«, erinnerte sie ihn. »Er war es, der den Prozess gegen Jilseponie Wyndon vorangetrieben hat, indem er sowohl sie als König Danube in Misskredit brachte. Er war es, der Constance Pemblebury dem Totenreich entrissen hat, damit sie sich bei der Beendigung der Herrschaft Danubes für ihn verwenden konnte. Und er war es auch, der Herzog Kalas aus demselben Jenseits zurückgeholt hat, um sich den Mann gefügig zu machen. Du solltest ihn nicht unterschätzen! Stattdessen solltest du Mut und Hoffnung daraus schöpfen, dass dein ehemaliger Schüler es geschafft hat, dir –«
    »… überlegen zu sein?« Die Bitterkeit in De’Unneros Ton, als er die drei Worte hervorstieß, war nicht zu überhören.
    »Dir ebenbürtig zu sein«, verbesserte Sadye. »Nur so kann er dir von Nutzen sein, wenn du auch nur die geringste Hoffnung hegst, die abellikanische Kirche zu
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