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Schatten der Lust

Titel: Schatten der Lust
Autoren: Jennifer Ashley
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jetzt ins Bett?«
    »Nein!«, rief sie entsetzt.
    »Doch, willst du wohl. Du willst es bloß nicht wollen.«
    »Douglas hat recht, dir nicht zu vertrauen.« Nun, da der neutralisierende Dritte fort war, fühlte Leda deutlich, wie es wärmer im Raum wurde und ihr die Pheromone in Wellen von Hunter entgegenflogen.
    Sein Lächeln war verwegen, schön und lüstern. »Ja, er irrt sich nicht. Ich bin gefährlich, Leda. Ich bin das gefährlichste Wesen, dem du jemals begegnet bist und begegnen wirst, einschließlich Dämonen und Vampiren. Dämonen vernasche ich zum Frühstück. Ich bin sagenhaft gefährlich.«
    Seine Kraft füllte den ganzen Raum aus, während Ledas Schutzzauber unter seiner unglaublichen Magie erst zerbrachen, dann vollständig verblassten. An ihre Stelle trat Hunters Magie.
    »Was machst du da?«
    »Dich beschützen. Finsternis legt sich über die Welt, aber dieser Ort …« Er sah sich um. »Dieser Ort wird unerreichbar für sie sein – ein sicherer Hafen für dich. Verlass ihn nicht!«
    »Wie, niemals? Das wäre ziemlich unpraktisch.«
    »Warum solltest du von der Insel wollen? Hier ist es wunderschön. Wie dem auch sei, fürs Erste bleibst du hier, wo dir nichts passieren kann. Wenn es wieder sicher ist, löse ich die Zauber, und du kannst hinaus.«
    Nun bekam sie es mit der Angst. »Heißt das, du sperrst mich hier ein?«
    »Zu deinem eigenen Schutz.«
    Leda sprang auf, denn sie glaubte ihm. Noch nie hatte sie eine solch starke Magie bei einem Lebenden gefühlt – übrigens auch bei keinem Untoten.
    »Nein, ich will nicht eingesperrt sein! Ich mag nicht …«
    Ihre alte Panik regte sich.
Sperr mich nicht ein! Lass mich raus!
Ihr Mund wurde trocken, ihre Hände waren kalt und schweißfeucht.
    »Jetzt weißt du, warum Mukasa aus seinem Gehege will«, sagte Hunter.
    »Aber das ist etwas anderes! Er war verwundet. Das Gehege ist zu seinem Schutz, damit ihm nichts zustößt.«
    In dem Moment, in dem Hunter die Brauen hochzog, begriff sie ihren Fehler.
    Leda setzte sich wieder. Aus irgendeinem Grund fand sie sich damit ab, dass er wusste, was in ihrem Löwen vorging, dass er sie hier einsperren konnte
und
dass er ein Sexgott war.
    »Bist du ein Gott?«, fragte sie auf gut Glück.
    Den Becher halb an den Lippen, hielt Hunter inne. »Nicht … ganz.«
    »Was dann?«
    »Wie kam es, dass Mukasa verwundet wurde?«, konterte er.
    Leda seufzte. »Ein Drogenbaron namens Valdez ließ ihn quälen, um seine Gäste zu unterhalten. Zuerst legte er ihn natürlich in Ketten, so dass er sich nicht wehren konnte. Ich bin erstaunt, dass Mukasa dich nicht angegriffen hat. So schwer, wie er misshandelt wurde, hasst er alle Menschen oder Wesen, die wie Menschen aussehen.«
    »Dich hasst er nicht.«
    »Nein?« Auf einmal war sie neugierig, was Mukasa von ihr hielt. »Tja, ich füttere ihn, und ich habe nie versucht, ihm weh zu tun.«
    Hunter stellte seinen Becher ab und ging zu dem großen Wohnzimmerfenster, durch das eine tropische Brise hereinwehte. Unwillkürlich starrte Leda ihn an, vor allem als ihm das Handtuch etwas von den Hüften rutschte.
    »Mukasa ist dir dankbar«, erklärte Hunter. »Als er herkam, hatte er Angst und wusste nicht, was mit ihm geschehen würde, aber nach und nach wurde ihm klar, dass du ihn von einem bösen Ort weggebracht hast. Du hast ihn geheilt, ja, aber du hast ihm auch seine Würde wiedergegeben.«
    Leda stellte sich neben ihn an das offene Fenster. Hinter der Veranda erstreckten sich schwarze Felsen bis zum Strand, einem goldenen Sandstreifen, der die gesamte Insel umgab. Im Westen ragten Klippen auf, glänzend schwarzes Vulkangestein, auf dem hier und da Sukkulenten und Palmen wuchsen. Vom höchsten Gipfel floss ein Gebirgsstrom herunter, der auf seinem Weg einen Wasserfall bildete. Ein Miniaturregenwald ganz allein für Leda.
    Sie spürte die Wärme, die Hunters Körper abstrahlte. Gern würde sie ihn nach dem Tattoo an seinem Becken fragen und es berühren, um zu sehen, ob seine Augen vor Verlangen eine Nuance dunkler würden, wenn er ihre Fingerspitzen auf seiner Haut fühlte.
    »Erzähl mir deine Geschichte«, forderte sie ihn stattdessen auf. »Wie bist du hierhergekommen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe gerade eine Katze in Minnesota gefüttert, und ehe ich mich versah, leckte Mukasa mir das Gesicht ab und du hast ein Gewehr auf mich gerichtet.«
    »Du weißt nicht, wie es passiert ist?«
    »Irgendetwas holte mich aus Minnesota weg und brachte mich hierher. Ich dachte,
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