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Scharade

Scharade

Titel: Scharade
Autoren: Brown Sandra
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Überlegungen, das Konzept an
mehrere andere Sender zu verkaufen. Das wäre ein enormes Unterfangen. Aber überleg mal, wie vielen Kindern damit geholfen werden könnte«, sagte sie aufgeregt. »Ich werde mich nur ein paar Wochen in Malibu erholen und dann zurückfliegen.«
    Â»Und was ist mit ihm?«
    Â»Alex...« Sein Name entschlüpfte ihr, ohne daß sie sich dessen bewußt war. Ein Anflug von Sehnsucht durchströmte sie. Er hatte sein Leben riskiert, um ihres zu retten, und das würde sie niemals vergessen.
    Aber sie würde auch niemals vergessen, wie er sie getäuscht hatte.
    Ihre gesamte Beziehung hatte von Anfang an auf einer Lüge basiert. Als er ihr sagte, daß er sie liebte— war das auch eine Lüge gewesen? Es gab nur eine Möglichkeit, die letzten Zweifel auszuräumen.
    Â»Du mußt mir einen großen Gefallen tun, Dean.«
    Â»Dein Wunsch ist mir Befehl.«
    Â»Keine Scherze. Es wird dir nicht gefallen.« Sie seufzte. »Ich will wissen, ob ich Amandas Herz habe.«
    Er war sprachlos.
    Â»Ich weiß, ich habe immer gesagt, daß ich nichts über meinen Spender wissen will. Das stimmt auch. Es sei denn, daß es Amanda war. Dann muß ich es wissen.«
    Â»Cat —«
    Sie hob beschwörend die Hände. »Mir ist egal, wie du es anstellst. Von mir aus mit miesen Tricks, verstoße gegen die Grundsätze der medizinischen Ethik, meinetwegen kannst du lügen, betteln, bestechen, stehlen. Du verfügst über die Kontakte und das Wissen, um die Antwort zu finden.«
    Er blickte ihr eindringlich in die Augen. »Ist dir klar, daß es in meinem ureigenen Interesse wäre, dir diesen Gefallen zu verwehren?«
    Â»Aber das wirst du nicht tun.«

    Â»Ich könnte dich auch anlügen, was das Ergebnis meiner Nachforschungen betrifft, damit du dir nicht weiter den Kopf zerbrichst. Das wäre auch in meinem Interesse.«
    Â»Aber auch das wirst du nicht tun. Du wirst mir die Wahrheit sagen.«
    Â»Wie kannst du da so sicher sein?«
    Â»Weil du vor vier Jahren den Mut hattest, mir in die Augen zu sehen und zu sagen, daß ich vielleicht nicht mehr lange leben werde.« Sein Gesicht verschwamm vor ihren Augen. Sie legte eine Hand auf seine Wange. »Du hast dich nie um die Wahrheit gedrückt, so unangenehm und schmerzlich sie auch gewesen war. Sei mir noch einmal ein solcher Freund, Dean. Ich brauche das. Du mußt mir gegenüber so brutal ehrlich sein, wie du es gewesen bist, als du mir sagtest, ich würde bald sterben.«
    Â»Und du vergleichst ein Leben ohne ihn mit Sterben?«
    Â»Schlimmer wäre nur, mit ihm zusammenzuleben und nie zu wissen, ob er mich um meinetwillen liebt oder wegen einer anderen.«
    Sie ergriff seine Hand und drückte sie fest. »Finde heraus, ob ich Amandas Herz habe. Bitte.«

Kapitel 57
    Etwas zwang Cat, genau in dem Moment zum Haus hinaufzuschauen, als Dean ans Geländer des Balkons trat und ihr zuwinkte. Sie winkte zurück und wollte sich wieder zum Meer hin umdrehen, als sie noch jemanden auf den Balkon heraustreten sah.
    Der Wind zerrte an Cats breitkrempigem Hut, und sie hielt ihn mit einer Hand fest, während sie mit der anderen die Krempe nach oben bog, damit sie ihr nicht die Sicht nahm.
Auch wenn die zweite Person nur als Silhouette zu sehen war, erkannte sie ihn sofort – an seiner Statur, seinem Kopf, seiner Haltung. Er drehte sich um und sagte etwas zu Dean; die beiden gaben sich die Hand.
    Wieder schaute Dean zu ihr herunter und winkte, dann verschwand er ins Haus.
    Sie verspürte den Impuls, zu ihm zu laufen, blieb aber, wo sie war, und sah ihm statt dessen zu, wie er die geschwungene Treppe herab zum Strand kam. Als er von der letzten Stufe aus den Strand betrat, versank er mit seinen Cowboystiefeln im Sand, doch das schien er gar nicht zu bemerken. Er war auf sie konzentriert, wie auch sie den Blick nicht von ihm nehmen konnte.
    Â»Hi.«
    Â»Hi.«
    Â»Hübscher Hut.«
    Â»Danke.«
    Eindringlich sahen sie einander an, eine Ewigkeit, so schien es. Schließlich brachte sie einen Satz zustande. »Das hier ist ein Privatstrand. Wie bist du am Wächter vorbeigekommen?«
    Â»Ich habe meine Überzeugungskraft wirken lassen.«
    Â»Und es hat funktioniert.«
    Â»Wie geschmiert.«
    Â»Und jetzt bist du hier.«
    Â»Hier bin ich. Und stinksauer, weil Spicer mir aufgemacht hat.«
    Â»Er hat bei mir gewohnt.
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