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Schach mit einem Vampir

Schach mit einem Vampir

Titel: Schach mit einem Vampir
Autoren: D Krüger
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zum Opfer. Dabei blieben die Verbrechen nicht auf einen Bundesstaat fixiert. Im Gegenteil. Die immer nach dem gleichen Schema verlaufenden Taten erstreckten sich von Washington bis Florida, von Maine bis Arizona. Überall fand man dort in den vergangenen Jahren, seit dem ersten Vorfall in den USA, unzählige verstümmelte Tote. Sie alle wiesen fürchterliche Entstellungen auf und allen steckte eine Schachfigur im Mund. Und nun waren der oder die Täter in New York angekommen, um die Stadt wie eine Plage mit ihren furchtbaren Verbrechen heimzusuchen.
    Harris sowie Unzählige vor ihm ermittelnde Staatsdiener vermuteten, dass es sich bei den Tätern um eine geschickt agierende Gruppe handeln musste. Vielleicht um eine religiöse Sekte, die grausame Rituale praktizierte. Denn wie sollte es sonst zu erklären sein, dass diese schrecklichen Taten über Generationen hinweg immer auf ein und dieselbe grauenhafte Art und Weise ausgeführt wurden? Bevor diese Gruppe in Amerika Fuß fasste, gab es sogar Berichte über ihre grauenhaften Taten in Europa. Genauer gesagt lagen dem FBI alte Akten aus England vor. Die Erkenntnis, ob die vermutete Sekte dort ihren Ursprung hatte oder ob sie auch zuvor dort eingewandert war, verlor sich in den fließenden Gewässern der Geschichte. Tatsache war nun jedoch, dass es ein neues Verbrechen gegeben hatte. Und FBI Special Agent Harris war fest davon überzeugt, dass er dem ganzen Spuk mit seinem Einsatz ein Ende bereiten konnte. Er musste nur hart an dem Fall arbeiten und Fehler, die zuvor die anderen Ermittler im Fall des Schachspielers gemacht hatten, tunlichst vermeiden. Fehler wie den, nicht mit der Presse zusammenzuarbeiten. Die gescheiterten FBI-Agenten, die sich mit den früheren Taten des Schachspielers beschäftigten, hatten sich strikt geweigert, der Presse Informationen mitzuteilen. Daraus resultierte dann, dass sich einige Reporter selber Geschichten um den Serienmörder ausdachten und diese dann ausschmückten. Auch nahmen sie die ermittelnden FBI-Agenten direkt unter Beschuss; zweifelten ihre Befähigungen an. Daraufhin wuchs der Druck der Bevölkerung auf die Ermittlungsbehörden, stieg schließlich auf ein unerträgliches Maß an. Man forderte endlich brauchbare Ergebnisse, um den Täter zu fangen. Doch die Agenten konnten keine liefern. Der Serienkiller hinterließ niemals brauchbare Spuren, die ihm zum Verhängnis hätten werden können. Und so zog sich die Schlinge um die Hälse der Ermittler bedrohlich eng zusammen und schließlich wurden sie ganz von dem Fall abgezogen und durch andere Agenten ersetzt. Wenigstens dieser Fehler sollte Harris auf keinen Fall passieren. Er würde der Presse Brocken der Wahrheit zum Fraß vorwerfen, um sie dadurchzu seinen Gunsten steuern zu können. Und durch dieses Entgegenkommen würde er unliebsame Artikel in den Zeitungen vermeiden. Es war sowieso ein kleines Wunder, dass die Zeitungsleute nicht schon längst herausgefunden hatten, dass der Serienmörder nicht erst seit seinem Auftauchen in den USA sein schreckliches Handwerk verrichtete. Schon um dieses Geheimnis zu bewahren und um die Bevölkerung nicht durch dieses Wissen unnötig zu beunruhigen, wollte Harris den Reportern ihre Arbeit erleichtern. Wenn die Presse nämlich aktuelle Ermittlungsergebnisse erhielt, dann bestand kein Anlass für sie, in der Vergangenheit zu stöbern.
    Harris wurde noch von einem Spurensicherungsbeamten über die angrenzenden Räume und deren Funktion aufgeklärt. Des Weiteren erfuhr er, dass die Wohnungstür von innen verschlossen gewesen war, ehe die Feuerwehr die Tür aufbrach. Über Meyers Appartement lag ein alter Dachboden. Doch dieser war verschlossen und es gab von dort aus auch keinen direkten Zugang zu seiner Wohnung. Wie hatte sich der Täter also Zugang zum Appartement verschafft? Eine weitere Frage, die den G-Man beschäftigte.
    „Dr. Goldstein, würden Sie mich zum Opfer begleiten?“, fragte der Dunkelhäutige den Mediziner. Dieser bejahte. Bevor Tonelli sich verabschiedete, um die sichergestellten Beweismittel schnellstmöglich im FBI-eigenen Labor untersuchen zu lassen, gab Harris ihm noch eine Anweisung, wie er mit der Presse verfahren sollte. Danach wandten sich der FBI-Agent und der Rechtsmediziner zur Tür des Schlafzimmers, hinter der Meyers Leichnam lag. Goldstein trat auf die Tür zu, öffnete sie. Harris zögerte einen kurzen Moment und folgte dem Doktor dann in den Raum. Unter den Füßen der Männer lief das Löschwasser in den
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