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Schabernack mit zwei Gespenstern

Schabernack mit zwei Gespenstern

Titel: Schabernack mit zwei Gespenstern
Autoren: M. Potthoff
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hier“,
erklärte Nik.
    „Ich auch!“ Uli nickte. „Ha! Das wird
lustig, wenn wir in der Villa Sofia wohnen.“ Die Jungen sahen sich mit
Verschwörermiene an.
    „Warum das nun so besonders lustig
werden soll, ist mir ein Rätsel“, meinte die Mutter kopfschüttelnd.
     
     
     

Die Gespenster sind wieder da
     
    Zwei Wochen später konnte Familie
Lehmann schon umziehen. Inzwischen waren die Eltern mehrmals in Ballheim gewesen
und erzählten Nik und Uli immer ganz erstaunt, wie rasch die Arbeit an dem Haus
voranging.
    Dabei hatte Herr Kuller große
Schwierigkeiten mit den Handwerkern. Er mußte sie jeden Tag von neuem dazu
überreden, in die „Geistervilla“ zu gehen. Die Gespenster hatten nämlich
beschlossen, bei der Arbeit zu helfen, damit das Haus schneller fertig würde.
Wenn ein Maler eine Wand tapeziert hatte und dann fortging, um Pause zu machen,
war bei seiner Rückkehr das ganze Zimmer fertig. Und so ähnlich erging es den anderen
Handwerkern auch. „Hier tut sich die Arbeit von selbst“, flüsterten sich die
Männer schaudernd zu. „Wie unheimlich!“
    Und in Ballheim wurde eifrig
getuschelt. „Hast du schon gehört?“ hieß es. „Die Gespenster sind wieder da.
Fremde aus der Großstadt haben die Geistervilla gemietet.“

     
     
    Aber von all dem erfuhr Familie
Lehmann nichts. Und so waren alle in guter Stimmung, als an einem sonnigen
Freitag der Umzug erfolgte.
    Gleich nach der Ankunft entdeckte Nik
die Gespenster. Sie schaukelten wie Affen an einem Ast und stürmten sofort
heran. Außer Rand und Band vor Freude wedelten sie so aufgeregt herum, daß Nik
ihnen flehend zuflüsterte: „Macht jetzt keinen Unfug! Bitte! Wenn unsere Eltern
merken, daß ihr hier wohnt, ziehen sie gar nicht erst ein.“
     
    „Oh! Sag nicht so was Schreckliches!“
hauchte Sisi.
    „Wir werden die bravsten
Schabernackgespenster sein, die es gibt“, krächzte Nono. „Das schwöre ich euch
beim Großen Madibabarata!“ Dann hustete das arme Gespenst ganz furchtbar und
keuchte: „Ich bin erkältet. Die Handwerker haben dauernd alle Fenster ond Türen
offengelassen.“
    „Wer ist denn der Große Madibata...?“
fragte Uli.
    „Ssst! Nicht so laut!“ lispelte Sisi.
„Seine Ohren sind so fein, daß er tausend Kilometer weit hören kann. Er ist der
Herr über alle Geister, Gespenster, Kobolde, Hexen, Zwerge ond was es da sonst
noch gibt. Leider hat er ewig schlechte Laune. Wer ihn ärgert, den verwandelt
er korzerhand in irgendein Gerümpel. Das liegt dann herom, verrostet ond fällt
eines Tages auseinander. Deshalb werden wir immer weniger.“ Sisi seufzte. „Bei
der letzten Versammlong fehlte mindestens ein Dotzend. Ich habe zofällig
mitangesehen, wie er den Geist der niedlichen Prinzessin Elli in eine verbeulte
Blechdose verwandelte.“
    „Furchtbar!“ flüsterte Uli.
    „Ja, ja! Forchtbar!“ bestätigte Sisi.
„Aber wir müssen ihm alle gehorchen, ond wenn er ons verzaubert, können wir
nichts dagegen ton.“
    „Zorn Glück schläft er in letzter Zeit
sehr viel.“ Nono blinzelte pfiffig- „Dann verwandelt er sich in etwas ganz
Onauffälliges: einen krommen Nagel, ein Grasbüschel oder in einen zerfetzten
Lappen. So lange er schläft, hört er überhaupt nichts. Sonst gäbe es wohl bald
gar keine Gespenster mehr.“
    „Warum hat er eigentlich so schlechte
Laune?“ fragte Uli. „Ach, weil es nicht mehr schön ist auf der Welt für ons“,
brummte Nono. „Die Menschen wollen nichts mehr von ons wissen...“
    „Aber wir haben euch gern“, unterbrach
Uli ihn.
    „Ja“, sagte Nik. „Und jetzt schwebt
zum Dachboden. Wir müssen zuerst ein bißchen helfen. Später kommen wir rauf und
spielen mit euch. Und wenn ich in dem Durcheinander Hustensaft finden kann ...“
    „Hostensaft!“ Vor Schreck nieste Nono
gleich dreimal. „Do willst mich wohl ombringen?“ schrie er dann. „Ond überhaupt
— wir haben ons das Essen ond Trinken längst abgewöhnt.“
    „Ach sooo!“ Nik zog die Augenbrauen
hoch. „Na gut! Dann werde ich dir einen Wollschal mitbringen.“
    „Ein Gespenst mit einem Schal om den
Hals!“ Nono stöhnte. „Was do für Ideen hast!“
    „Stell dich nicht so an!“ Nik grinste.
„Und jetzt verschwindet! Aber schnell!“
    „Ja, ja“, lispelte Sisi, und Nono
brummte: „Nein, nein.“
    Aber das hörten die Jungen schon nicht
mehr. Kaum waren sie fort, da blinzelten sich die Gespenster zu. „Wir haben
versprochen, brav zu sein.“ — „Was machen wir denn non?“ sagten sie
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