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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)
Autoren: Joss Stirling
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eine Braut sein soll.« Sie strahlte mich an. »Ach, und so jung! Im selben Alter hat mich euer Vater auch vor den Altar geführt.«
    Saul machte bei der Erinnerung daran ein leicht verlegenes Gesicht.
    Xav lachte. »Hast sie glatt aus der Wiege gestohlen!«, neckte er seinen Vater.
    Karla drückte ihrem Mann einen Kuss auf den Mund. »Wir haben uns gegenseitig gestohlen. Und jetzt alle Mann hier raus.«
    Gehorsam trotteten die Benedicts im Gänsemarschaus dem Zimmer. Yves machte ein Gesicht, als wollte er lieber dableiben, aber seine Mutter hakte sich bei ihm unter und zog ihn hinaus auf den Flur, wo sie ihre Diskussion außer Hörweite fortsetzten. Ich schlief mit einem Lächeln auf den Lippen ein.



Kapitel 23
    Karla hatte sich zu einer kleinen standesamtlichen Zeremonie in London breitschlagen lassen, damit die Anforderungen für mein Einwanderungsvisum erfüllt waren; allerdings nur unter der Voraussetzung, dass Yves und ich einen Monat später eine große Trauung in der Kirche von Wrickenridge, Colorado, vornehmen würden. Das ausschlaggebende Argument – geradezu genial von mir ausgeklügelt, wie Yves zugeben musste – war, dass keine Braut gern vor den Traualtar humpeln wollte. Sky sollte meine Brautjungfer sein und Xav der Trauzeuge von Yves und die anderen Brüder würden in der Kirche als Platzanweiser fungieren.
    Mir war das kleine Städtchen in den Rockies, in dem die Benedicts lebten, auf Anhieb sympathisch und ich verliebte mich bereits fünf Minuten nach unserer Ankunft in die Landschaft und die Bewohner dort. Obwohl wir juristisch betrachtet bereits verheiratet waren, bestand Karla darauf, dass Yves und ich getrennt wohnten, bis wir ›richtig‹ verheiratet wären; aus diesem Grundquartierte ich mich für ein paar Wochen bei Sky und ihren Eltern, Sally und Simon, ein. Insbesondere Sally brachte mir große Neugier entgegen, wohl aus dem Gefühl heraus, dass meine englische Herkunft, nett ausgedrückt, unkonventionell war, doch irgendwie konnte Sky sie davon abhalten, zu viele Fragen zu stellen. Ich glaube, ihr Rezept lautete Ablenkung: Jedes Mal, wenn Sally zu einem Verhör ansetzte, bat Sky sie um ihre Meinung hinsichtlich des Brautkleides oder des Blumenschmucks. Ich würde lernen müssen, wie man mit Müttern zurechtkam, jetzt, da ich eine stattliche Anzahl angeheirateter Familienangehöriger hinzubekäme, die meinen krassen Mangel an Verwandten kompensierte.
    Während dieser kleinen Ruhepause zwischen den Ereignissen in London und unserer Hochzeit fand ich allmählich heraus, dass noch mehr hinter dem Seelenspiegeltum steckte, als die Geschichten meiner Mutter hatten hoffen lassen. Auch wenn wir nicht im selben Haus wohnten, waren wir durch unsere telepathische Verbindung immer zusammen. Was nicht heißen soll, dass wir die ganze Zeit miteinander quatschten; wir waren uns bloß des anderen bewusst, so wie mentales Händchenhalten. Die Achse meiner Welt hatte sich verschoben, die Pole hatten sich vertauscht, denn jetzt fühlte ich mich nie einsam. Und im Zusammenspiel wurden unsere Kräfte immer stärker, genau wie Sky es mit sich und Zed beschrieben hatte. Ich konnte meine Mentalparalysierung als eine Art Feuerblockade benutzen, sodass Yves keine Angst mehr zu haben brauchte, dass er die Beherrschung verlor (wozu ich ihn noch allzu oftbrachte, fürchte ich – die alte Phoenix hatte sich durch ein neues Leben nicht rundum gebessert). Wir fühlten uns erst dann vollständig, wenn wir zusammen waren.
    Am Abend vor unserem großen Tag kam Sky ins Gästezimmer und teilte mir mit, dass Besuch für mich da sei. Ich bürstete mir schnell die Haare und ging, fast ohne zu humpeln, die Treppe hinunter. Im Wohnzimmer warteten alle sieben Benedict-Brüder auf mich. Sie boten einen eindrucksvollen Anblick, einschließlich der drei, die ich erst vor Kurzem kennengelernt hatte: Trace, der stämmige Cop aus Denver, dessen ruppiges Aussehen gemildert wurde durch seine intelligenten, braunen Augen; Uriel, der nachdenkliche, intuitive Akademiker mit der hellbraunen Haarmähne; Will, der lässig entspannte Kumpeltyp und ewige Frauenschwarm. Ich blickte zu Yves, verwundert, weshalb sie mit diesem Großaufgebot hier angerückt waren.
    »Dachtest du etwa, ich hätte kalte Füße gekriegt?«, witzelte ich.
    Yves zog mich auf den Stuhl neben sich. »Zu spät, Mrs Benedict, wir sind bereits verheiratet.«
    »Bloß formell, laut deiner Mutter. Warum seid ihr also hier? Nicht, dass ich mich nicht freue, euch alle zu
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