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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)
Autoren: Joss Stirling
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und strich mit seinen Fingerspitzen sacht über meine Wange. »Wir haben die Anführer festgenommen. Die meisten sitzen in Auslieferungshaft, da ihre Verbrechen im Ausland begangen wurden, aber den Seher erwartet eine Anklage wegen mehrfachen Raubes und Mordes.«
    Ich schloss meine Augen. »Das ist gut. Aber wie ...?«
    »Weißt du noch, dieses Programm, das ich auf dem Memory Stick installiert hatte? Es beinhaltete unter anderem auch die Funktion, Datensätze an Dritte weiterzuleiten. In dem Moment, als sie dumm genug waren, die Daten – gegen meine ausdrückliche Weisung, wohlgemerkt – vom Stick auf ihre Rechner zu ziehen, hat mein digitaler Spürhund sich darangemacht, anhand von ausgewählten Stichwörtern bestimmte Dateien herauszufiltern. Ermittlungsbehörden überall auf der Welt erhieltenplötzlich höchst belastendes Material über illegale Schiffslieferungen und noch vieles mehr. Der Seher hatte sich online mit dem Verschwinden eines Mannes namens Mitch Bannister gebrüstet; kennst du ihn?«
    Ich erinnerte mich daran, dass Tony mir erzählte hatte, der Seher habe Mitch den Befehl erteilt, sich selbst zu töten. »Ja, ich glaube, er ist im Wald begraben.«
    »Das ist eine Leiche von vielen, die sie ausbuddeln müssen, fürchte ich. Über die Jahre hinweg gab es offenbar noch unzählige andere. Und wir kennen jetzt den richtigen Namen des Sehers. Willst du wissen, wie er heißt?«
    Ich nickte.
    »Kevin Smith. Langweiliger geht’s kaum noch, oder? Kein Wunder, dass er sich einen neuen Namen zugelegt hatte.«
    Es half ein bisschen zu wissen, dass der Seher genauso gewöhnlich war wie der Rest von uns, so wie wenn man unter dem Bett nachsieht und feststellt, dass da gar keine Monster lauern. Aber er hatte trotzdem seine unwiderruflichen Spuren in meinem Kopf hinterlassen.
    »Und wie hat uns deine Familie eigentlich beide Male gefunden, im Club und in der Community?«
    »Ich hatte ihnen nichts verraten, keine Sorge. Weißt du noch, wie ich gesagt habe, ich müsste mich jetzt drauf verlassen, dass sie ihren Job richtig gut machen?«
    »Ja.«
    »Genau wie erhofft, hatte Zed vorhergesehen, dass wir in den Club gehen würden beziehungsweise dass du dort sein würdest. Mich kann er normalerweise nicht sehen; bei der eigenen Familie ist das schwierig. Aberzum Glück waren sie davon ausgegangen, dass ich bei dir sein würde. Sie hatten keine Ahnung, weshalb wir da waren, aber für Victor war das Treffen Grund genug für einen Polizeieinsatz. Die amerikanischen und britischen Ermittlungsbehörden hatten die Savant-Gruppe schon seit geraumer Zeit im Visier und so mussten sie nur noch ihre bereits gefassten Pläne in die Tat umsetzen, samt Narkosepistolen und allem. Das größte Problem war, so kurzfristig Musiker aufzutreiben – wir konnten nicht riskieren, echte Künstler solch einer brenzligen Situation auszusetzen –, und deshalb sind meine Familie und noch ein paar Freunde in die Bresche gesprungen.«
    »Sie waren fantastisch. Niemand wäre auf den Gedanken gekommen, dass sie keine professionellen Musiker sind. Deine Mutter und Sky ... einfach nur ›wow!‹.«
    Er lächelte. »Ja, sie waren echt gut, was? Dad und Zed sind natürlich halb durchgedreht vor Sorge, weil die beiden in vorderster Reihe positioniert waren, aber zum Glück ist nichts weiter passiert.«
    »Wusste deine Familie, dass du sie nicht verraten hattest?«
    Yves zuckte mit den Schultern. »Sie hätten nie an mir gezweifelt.«
    »So wie ich.« Es fiel mir nicht leicht, das zuzugeben.
    »Ach komm schon, Phee. Sei nicht so hart gegen dich selbst. Du hast dich meinetwegen von diesem Geländer gestürzt. Wenn’s drauf ankommt, vertraust du mir also.« Yves lehnte sich in seinen Stuhl zurück und legte seine Beine hoch, am Fußende des Krankenbettes. »Ich habe dich ganz bewusst nicht eingeweiht; du brauchst dir alsonichts vorzuwerfen. Ich wollte nicht, dass der Seher dir das Geheimnis entlockt.«
    Ich selbst war auch kein Unschuldsengel: Ich hatte ihm immer noch nicht erzählt, dass ich im London Eye versucht hatte, ihm den Stick abzunehmen. So oder so kam ich mir ziemlich dämlich vor, dass ich nicht von selbst drauf gekommen war, was er im Schilde geführt hatte, aber darüber könnte ich mich noch später wundern. »Und was war an der Siedlung, wie konnte deine Familie da rechtzeitig aufkreuzen, wenn du ihnen nicht gesagt hattest, wo sie hinsollten?«
    »Da haben ihnen die Ermittlungsakten weitergeholfen. Als ich deine Nachricht bekommen hatte,
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