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Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)

Titel: Saving Phoenix Die Macht der Seelen 2: Roman (German Edition)
Autoren: Joss Stirling
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bin ich ins erstbeste Taxi gesprungen und hab die anderen einfach so sitzen lassen. Victor wusste, wo sich die Schaltzentrale des Sehers befand – und dann hat er eins und eins zusammenzählen können, dass deine Brüder dorthin zurückkehren würden, um das Geld wegzuschaffen. Er hat verdammt gute Instinkte, was Kriminelle angeht.«
    Schweigend dachte ich darüber nach, was Yves mir soeben erzählt hatte. Keins der Gebote des Sehers war verletzt worden; ich musste nichts tun, um uns zu bestrafen. Wir hatten unwahrscheinliches Glück gehabt; wir hatten die Mentalfallen des Sehers umkurvt wie Slalomläufer bei den Olympischen Spielen, die die Fähnchen berühren, aber nicht über den Haufen fahren.
    »Müde?« Yves streckte die Hand aus und strich mir das Haar aus dem Gesicht.
    »Nein, bloß ... ich kann bloß noch nicht ganz glauben, dass jetzt alles vorbei ist. Aber das ist es doch, oder?«
    »Fast.« Seine Augen funkelten schelmisch. »Ich habe ein Geschenk für dich – und eine Frage, aber wir sollten besser damit warten, bis du wieder bei Kräften bist.«
    Ich stöhnte. »Das kannst du nicht bringen – mit einem Geschenk vor meiner Nase rumwedeln und es dann einfach wieder wegnehmen!«
    Er lachte – ein herrliches, perlendes Geräusch. »Du hast recht. Da hast du’s.« Er legte mir etwas auf den Bauch: ein kleines rotes Buch.
    Ich schlug es auf. »Mein Pass!«
    »Du bist jetzt offiziell gemacht.«
    »Wo hast du denn das Foto her?« Die Aufnahme zeigte mich so, wie ich im Club ausgesehen hatte, inklusive der diamantenen Gänseblümchenkette.
    »Im Jazzclub hingen überall Kameras. Ich hab dann bloß noch einen Screenshot von dir mit Grabesmiene machen müssen, hab ihn ein bisschen mit Photoshop aufgepeppt und – voilà. Die Briten haben sich förmlich überschlagen, um den Pass so schnell wie möglich auszustellen; wie’s scheint, zählen wir neuerdings zu ihren absoluten Lieblingsamerikanern.«
    Ich warf einen Blick aus dem Fenster. Das alles zu organisieren, hatte bestimmt einige Zeit in Anspruch genommen. Offenbar war ich länger ohne Bewusstsein gewesen, als ich gedacht hatte.
    »Welchen Tag haben wir heute?«
    »Du warst gestern fast den ganzen Tag lang weggetreten – mit der OP und dem Ganzen danach. Du bist ein paarmal kurz zu dir gekommen, aber ich bezweifle, dass du dich daran erinnerst.«
    So lange? Meine Brüder waren bereits fast zwei Tage tot und die Asche vom Feuer war bestimmt schon kalt. Hatten alle anderen es noch rechtzeitig nach draußen geschafft? Ja, Yves hätte mir nicht verschwiegen, wenn es noch weitere Opfer gegeben hätte. Es hatte bloß diejenigen erwischt, die so dumm gewesen waren, in das brennende Gebäude zu rennen. Aber ohne den Seher, Dragon oder Unicorn war die Community am Ende und die Mitglieder hatten sich in alle Winde zerstreut.
    Wir würden uns nie wieder neu formieren – sofern es der Justiz gelang, jemanden dauerhaft wegzusperren, der so manipulativ war wie der Seher. Aber das war ein Zukunftsproblem; für den Moment waren alle frei. Vermutlich hatte Tony die Diamantkette schon zu Geld gemacht und irgendwo ein neues Leben begonnen, außer Reichweite der Behörden. Auch mir stand ein Neuanfang bevor.
    »Und was war das für eine Frage, die du an mich hattest?«
    Yves beugte sich über mich und küsste mich sanft. »Das muss jetzt wirklich noch warten. Du hast strikte Anweisungen vom Arzt, dich auszuruhen. Und ich geh jetzt mal zu den anderen, um ihnen zu sagen, dass du wieder wach bist. Außerdem wird sie’s freuen zu hören, dass du nicht sauer bist auf uns wegen der Wahnsinnsnummer, die wir mit dir abgezogen haben.«
    »Nee, ich bin nicht sauer. Ich halte euch alle nur für total verrückt.«
    »Damit könntest du recht haben.«
    Ich wollte nicht, dass er schon ging. »Aber ich kannmich viel besser ausruhen, wenn du mir jetzt gleich deine Frage stellst. Ich hasse es nämlich zu warten.«
    »Okay, aber denk dran: Du wolltest es so.« Dann, zu meinem großen Entsetzen, ging er auf ein Knie nieder, direkt neben meinem Bett. »Willst du mich heiraten, Phee?«
    »Was?«
    »Ich weiß, das geht jetzt alles ein bisschen holterdiepolter, aber es würde unsere Einreise in die Staaten enorm erleichtern, wenn du als meine Frau ein Einwanderungsvisum hättest.«
    Ich griff mir an die Brust, mein Herz hämmerte wie verrückt. »Verflixt, du verstehst dich auf Überraschungen.« Ich stieß ein ersticktes Lachen aus. Erst jetzt war in meinem Hirn angekommen, was er da gerade
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