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saved by an Angel

Titel: saved by an Angel
Autoren: Elizabeth Chandler
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Verbindung. Für Ivy wirkten Andrew und Maggie, nun, da alles überstanden war, zerbrechlich und erschöpft - gequält.
    »Das ist doch klar«, sagte Beth, als hätte sie Ivys Gedanken erraten. »Sie haben eine Seite von Gregory kennengelernt, von der sie nichts geahnt haben, und das ist grauenhaft. Sie fangen erst allmählich an zu begreifen, was du durchgemacht hast. Es wird einige Zeit dauern.«
    »Wir werden alle einige Zeit brauchen«, stimmte Suzanne zu und unterdrückte die Tränen. Dann griff sie nach dem Küchenmesser. »Meint ihr, wir haben genug Taschentücher und Brownies?«
     
    Irgendetwas ist heute Nacht anders an ihr, dachte Tristan, als er am Samstagabend auf Lacey hinuntersah. Er hatte sie an derselben Stelle gefunden, wo er sie zum ersten Mal getroffen hatte: auf seinem Grab liegend, ein Bein aufgestellt, das andere vor ihr ausgestreckt. Ihre lila Igelfrisur leuchtete im Mondschein und ihre Haut sah so bleich aus wie der Marmor, an den sie sich lehnte. Ihre langen Nägel glänzten dunkellila. Trotzdem war irgendetwas anders an ihr.
    Tristan bemerkte eine Wehmut auf Laceys Gesicht, die ihn zögern ließ, sie anzusprechen, eine Traurigkeit, die er nicht an ihr kannte oder die sie sonst verbarg.
    »Lacey.«
    Sie sah zu Tristan hoch und blinzelte zweimal.
    »Was ist los?«, fragte er und setzte sich neben sie.
    Sie starrte ihn an und erwiderte nichts.
    »Worüber hast du gerade nachgedacht?«, fragte er sanft.
    Lacey sah schnell auf ihre Hände, legte die Fingerspitzen gegeneinander und runzelte die Stirn. Als sie wieder aufsah, schien sie durch ihn hindurchzusehen.
    Er fühlte sich unbehaglich. »Hast du irgendetwas auf dem Herzen?«
    »Warst du an Gregorys Grab?«, fragte sie.
    »Ich komme gerade -«
    »Bitte sag mir nicht, dass er hier herumflattert«, unterbrach sie ihn und wedelte dramatisch mit den Händen. »Ich weiß, der Oberregisseur sucht sich immer die abwegigsten Kandidaten aus, aber das wäre echt zu viel.«
    Tristan lachte und war froh, dass sie wieder sie selbst war. »Ich hab nichts von Gregory gesehen«, beruhigte er sie. »Bei seinem Grab ist alles still.«
    Sie ließ die Hände sinken. »Du warst bei Ivy.«
    »Ich war dort, aber ich kann keinen Kontakt mehr zu ihr aufnehmen«, erklärte er. »Weder sie noch Philip sehen mich, und ich schaffe es in keinen ihrer Köpfe. Ich brauche deine Hilfe, Lacey. Wahrscheinlich kannst du das schon nicht mehr hören, aber ich brauche dich wirklich dringender als je zuvor.«
    Sie hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Da gibt es etwas, was ich dir sagen sollte, Tristan.«
    »Was?«, fragte er.
    »Ich kann dich auch nicht sehen.«
    »Was!«
    »Ich sehe bloß einen goldenen Schimmer«, erklärte Lacey und stand auf. »Das, was alle sehen, wenn sie dich anschauen.« Sie seufzte. »Das heißt, entweder bin ich wieder lebendig ... brrrrr!« Sie machte wieder dieses Buzzergeräusch wie in einer Quizshow, allerdings war es nur ein halbherziger Versuch. »Oder du hast ein höheres Stadium des Engelseins erreicht als ich.«
    »Aber das will ich nicht!«, protestierte er. »Ich will Ivy nur sagen -«
    »Ich liebe dich«, sagte Lacey schnell. »Ich liebe dich.«
    Tristan nickte. »Genau. Und weil ich sie so sehr liebe, möchte ich, dass sie die Liebe findet, für die sie bestimmt ist.«
    Lacey wandte sich von Tristan ab.
    »Was kann ich tun?«, wollte er wissen.
    »Keine Ahnung«, murmelte sie.
    Er streckte die Hand nach ihr aus, doch seine Hand griff durch ihren Arm.
    Lacey berührte ihren Arm an der Stelle, wo er sie festzuhalten versucht hatte. »Du bist jetzt weiter als ich«, stellte sie fest. »Ich kann nicht mal raten, was mit dir passiert. Verfügst du noch über deine alten Kräfte?«
    »Als ich das letzte Mal aus der Dunkelheit auftauchte, war ich stärker als je zuvor«, antwortete Tristan. »Ich konnte wie du meine Stimme hörbar machen. Ich konnte ohne Hilfe schreiben. Ich war stark genug, um Ivy und Will abzustützen. Jetzt habe ich nicht mal Kraft für einfache Dinge. Wie kann ich sie erreichen?«
    »Bete. Bitte um eine weitere Chance«, schlug Lacey vor, »aber vielleicht kostet es dich deine letzten Kräfte, noch einmal Kontakt zu ihr aufzunehmen.«
    »Und so geht es dann zu Ende?«, fragte Tristan.
    »Ich weiß auch nicht mehr als du!«, fuhr Lacey ihn an. »Und du weißt genau, dass ich das nicht gern zugebe«, fügte sie sanfter hinzu. »Du kannst bloß beten und es versuchen. Falls - falls du nicht durchkommst, sag ich ihr
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