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Satans-Krone

Satans-Krone

Titel: Satans-Krone
Autoren: Jason Dark
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wollte Lambert nicht. Er stoppte sie, bevor sie ihr Gleichgewicht verlor und zu Boden fiel.
    Lambert zerrte sie zu sich heran.
    Clara wollte ihn nicht ansehen. Sie konnte den Anblick einfach nicht ertragen. Auf seinem Kopf saß die Krone des Satans wie angegossen, als wäre sie für ihn gemacht. Sie war durch die letzte Aktion nicht einmal verrutscht, und der Mann starrte ihr mit bösem Blick direkt in die Augen. Auch Clara sah ihn. Möglicherweise sogar überdeutlich in diesen Augenblicken. Sie wusste mit Sicherheit, dass es nicht mehr der Isaak Lambert war, den sie kennen gelernt hatte. Die Krone des Satans hatte ihn auf eine schreckliche Art und Weise verändert. Sie spürte den Hass, der in ihm steckte, den er ausstrahlte, und in den sich zugleich der Geruch des Todes mischte.
    Es roch nach Mord…
    Seine Hand war wie eine Zange. Auf dem Gesicht war das Leben gewichen. Er setzte sich nur noch aus erstarrten Zügen zusammen. So schien er zu Stein geworden zu sein. Das traf natürlich nicht zu.
    Er stand unter dem Einfluss der Hölle, der von der Krone ausging und seine Gestalt durchrieselte.
    Er glich immer mehr dem Bild an der Wand. Je länger er die Krone trug, um so stärker näherte sich sein Aussehen dem des Aleister Crowley. Ihm hatte die Krone gehört, und es steckten noch etwas von dem Toten darin. Ein Geist, ein Rest, der nicht begraben oder vermodert war.
    Es war für Clara nicht nur mehr eine Ahnung. Sie bekam auch Gewissheit, denn er sprach von sich selbst und wollte ihr klarmachen, wer er jetzt war.
    »Ich bin es«, flüsterte er. »Ich bin nicht mehr Isaak Lambert, ich bin zu dem geworden, was ich mir immer gewünscht habe. Ich spüre den Geist des großen Magiers in mir. Er ist tot, aber er lebt von nun an in mir weiter. Ich bin jetzt der große Aleister Crowley, sein Nachfolger, und von diesem Moment an wird mir die Welt gehören. Ich spüre Kräfte in mir, wie ich es nie für möglich gehalten habe. Ich bin würdig genug, die Krone zu tragen und…«
    Clara hatte sich wieder gefangen. »Aber ich auch!« fauchte sie ihm ins Gesicht. »Ich bin ebenfalls würdig. Ich habe es probiert. Die Krone hat mich akzeptiert. Ich bin nicht vernichtet worden wie Harriet, verdammt noch mal.«
    Lambert lachte leise, aber scharf. »Es kann nur einen geben, der die Krone trägt! Nur einen. Ich werde die Macht mit keiner anderen Person teilen. Ich führe die Armee seiner Diener an, und dabei wird es auch bleiben, denn ich habe mir diese Insignie der Macht geholt. Das solltest du dir immer vor Augen halten.«
    Clara hatte zugehört und jedes Wort verstanden. Doch sie war nicht in der Lage, die Dinge zu akzeptieren. Sie wollte auch nicht wahrhaben, dass alles verloren war. Lange Zeit hatte sie darum gekämpft.
    Es war ihr gelungen, alles in die Reihe zu bringen. Sie hatte sich mit Crowley beschäftigt. Sie war jeder Spur nachgegangen und wollte es einfach nicht hinnehmen, dass jetzt jemand kam und sie als Verlierer abstempelte. Aber sie sah ein, dass sie sich hatte täuschen lassen.
    Ich muss etwas tun! Ich muss hier weg! Ich muss…
    Isaak Lambert schien ihre Gedanken erraten zu haben. Er spürte das Aufbäumen der Frau und reagierte entsprechend. Seine Kräfte waren gewachsen. Er drückte einfach nur zu, und dabei wanderte seine Hand weiter. Nichts mehr, nur die Hand, die zuckenden Finger, die sich dem Hals der Frau näherten. Es waren noch seine Finger, aber sie hatten eine wahnsinnige Kraft bekommen. In sie hinein war die Kraft der anderen Macht geflossen, und sie streckten sich auch bis an die Grenze heran, so dass sie es schafften, die Kehle zu umklammern.
    Sie nahmen ihr die Luft!
    Lambert stand dicht vor Clara. Sie konnte ihm nicht ausweichen, weil er sie festhielt. Er glotzte sie an.
    In seinen Augen bewegte sich nichts. Sie waren einfach nur starr, aber in dieser Starrheit stand der Tod wie festgeschrieben. Clara riss den Mund auf. Sie war ein Mensch, sie brauchte Luft, um leben zu können.
    Er ließ es nicht zu. Lambert war ebenso gnadenlos wie sein Griff, mit dem er ihren Hals zusammenpresste. Diesmal zeigte sein Gesicht sogar einen Ausdruck, denn er lächelte, als er zuschaute. Er freute sich, einen Menschen töten zu können, und damit kam er seinem großen Vorbild Aleister Crowley so verdammt nahe.
    Der Mann sah keine Veranlassung, den Griff zu lockern. Er schaute zu, was passierte, und er zog die Finger nicht zurück. Er lockerte den Griff nicht, denn es machte ihm Spaß, Clara das Leben zu rauben und
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