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Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon

Titel: Sanfter Mond - Hawthorne, R: Sanfter Mond - Dark Guardian - 02 Full Moon
Autoren: Rachel Hawthorne
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eine geheime Gesellschaft gewesen. Wir leben zwar in der gewöhnlichen Welt, offenbaren unsere wahre Identität jedoch nur unter unseresgleichen.Vor Kurzem erfuhren wir jedoch, dass Lucas’ älterer Bruder uns verraten hat, indem er jemandem in der äußeren Welt von unserer Existenz erzählte. Darauf waren einige Wissenschaftler, die für ein Pharma-Unternehmen namens Bio-Chrome
arbeiten, in den Nationalpark gekommen. Sie wollten einige von uns einfangen, um unsere Art zu erforschen und herauszufinden, was uns zur Transformation befähigt. Ihr Plan war es, diese Fähigkeit zu patentieren, weiterzuentwickeln und finanziellen Nutzen daraus zu ziehen. Aber keiner von uns wollte die Sommerferien damit verbringen, sich analysieren und untersuchen zu lassen.
    Obwohl wir keine Spur von den Bio-Chrome-Wissenschaftlern mehr gesehen hatten, seit Lucas und Kayla aus ihren Klauen entkommen konnten, glaubte keiner von uns, dass sie ihr Vorhaben so leicht aufgeben würden.Wir waren alle nervös, weil wir eine drohende Konfrontation spürten - so wie Tiere ein nahendes Gewitter. Die Natur hatte uns für Gefahren sensibilisiert. Aus diesem Grund war es uns nicht wie den Dinosauriern ergangen.
    Brittany hatte Recht. Ich musste ruhig bleiben. Ich musste aufhören, an den verrückten Traum zu denken und der Diskussion am Tisch mehr Aufmerksamkeit schenken. Während ich die Gesichter der Gruppe betrachtete, bemerkte ich Rafes Blick. Er beobachtete mich mit einer Eindringlichkeit, die mich fürchten ließ, dass er von meinem beunruhigenden Traum wusste. Seine dunklen Augen blickten herausfordernd und provozierten mich, nicht wegzuschauen, trotz des Risikos, dass man mich erwischte, wie ich ihn anstarrte, statt mich auf die Schutzmaßnahmen gegen Bio-Chrome zu konzentrieren. In diesem Moment konnte ich mir jedoch nicht vorstellen, dass irgendein Wissenschaftler für mich gefährlicher werden könnte als Rafe.
    Er schien seine ganze Konzentration auf mich zu richten. Ich konnte seine Blicke fast auf meiner Haut spüren.
Ich wusste, dass ich wegsehen sollte, aber ich wollte diese machtvolle Verbindung nicht aufgeben. Nie zuvor hatte ich etwas derart Intensives empfunden. Die Ränder meines Gesichtsfeldes verschwammen; die Worte, die gesprochen wurden, klangen verzerrt, als wäre ich unter Wasser. Mein Herz schlug abwechselnd schnell und langsam - es war genauso verwirrt wie ich. Ich wollte aufstehen und zu ihm eilen, aber gleichzeitig hätte ich am liebsten die Flucht ergriffen.
    Rafe redete nicht viel während dieser Sitzungen - aber er sprach nie besonders viel. Er war Lucas’ Stellvertreter und handelte lieber, als zu reden. Er sah immer aus, als hätte er vergessen, sich zu rasieren; ständig war ein sexy Bartschatten auf seinem Kinn. Sein kräftiges, glattes Haar reichte ihm fast bis zu den Schultern und war so schwarz wie eine mondlose Nacht. Die Farbe seiner Augen erinnerte an dunkle Schokolade. Wenn er sich verwandelte, war er wunderschön … und tödlich.
    Im vergangenen Sommer sah ich, wie er einen Berglöwen tötete, während wir ein neues Campinggebiet erkundeten. Der Berglöwe griff an, Rafe verwandelte sich, und ich erlebte hautnah mit, wozu unsere Art fähig ist, wenn sie bedroht wird. Wir sind angriffslustig und tödlich.
    Selbst in seiner menschlichen Gestalt ließ Rafes Anblick mich erschauern, durch all die ungezügelte Kraft, die von ihm ausging. Ich wusste nicht, warum er erst vor Kurzem begonnen hatte, meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen - obwohl das Wort ziehen in diesem Zusammenhang viel zu harmlos war. Keine fünf Sekunden lang gelang es mir, nicht an ihn zu denken, mich nicht zu fragen, wo er sich befand.
Er erregte meine Neugierde mehr als jeder andere Junge, sogar mehr als Connor. Ich wollte wissen, welche Filme er mochte und welche Bücher er las. Ich wollte mir die Play-Liste seines iPods anhören und mir seine Lieblingssongs einprägen. Aber am allermeisten wollte ich wissen, wie es sich anfühlte, wenn er seine Arme um mich schlang, wie in meinem Traum. Ich wollte seine heißen Küsse spüren.
    »Nur noch zwei Wochen, dann dürfen wir mit den großen Jungs spielen«, flüsterte Brittany und brach den Zauber, mit dem mich Rafe gefangen hielt. Gleichzeitig flammten meine Schuldgefühle auf. Hatte sie mitbekommen, wer meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte und welcher »große Junge« mich gefesselt hielt? Oder hatte auch sie die Teilnehmer der Gesprächsrunde studiert in der Hoffnung, die
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