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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)
Autoren: Lisa Jackson
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seiner eigenen Meinung nach nicht unbedingt verdiente oder brauchte. Er und Jenna waren einander kaum noch von der Seite gewichen. Sie sprachen von einem gemeinsamen Leben, würden vielleicht sogar heiraten, doch das wollten sie nicht überstürzen.
    Jennas Töchter waren, nachdem sie das Weihnachtsfest bei ihrem Vater verbracht hatten, nach Falls Crossing zurückgekehrt. Allie schien äußerlich zu ihrem fröhlichen Wesen zurückgefunden zu haben und folgte Carter wie ein Hündchen, wenn er im Hause war. Carter ging mit ihr und ihrer Freundin Dani Settler reiten, angeln und in den Wäldern wandern, bevor die Schule wieder anfing. Allie schien aufzublühen, sich aus ihrem Schneckenhaus hervorzuwagen, während Cassie das durch Seth Whitaker erlittene Trauma noch nicht so gut verarbeitet hatte.
    Carter biss die Zähne zusammen, wann immer er an den Dreckskerl denken musste. Nach seiner Meinung war die Hölle nicht heiß genug für Seth Whitaker.
    Cassies Genesung würde viel Zeit in Anspruch nehmen. Wahrscheinlich Jahre.
    Ihr Haar wuchs nach, doch sie war nicht zufrieden damit und bestand darauf, die kurzen Strähnen tiefrot zu färben, was erstaunlicherweise gar nicht so schlecht aussah, wie man hätte annehmen können. Später ging sie dazu über, sich mit Hilfe von reichlich Gel eine Igelfrisur zu machen.
    Trotz der Unterstützung durch ihre Mutter hatte Cassie immer noch in der Schule zu kämpfen und trieb sich mit den falschen Leuten herum, zu denen unglücklicherweise auch BJs Tochter Megan gehörte. Doch Carter verzeichnete durchaus Fortschritte in ihrem Verhalten: Ihrer Mutter gegenüber taute sie allmählich auf, sie gab sich mehr Mühe im Unterricht und akzeptierte, wenn auch mit leiser Skepsis, die Beziehung zwischen Carter und Jenna.
    »Hast du Randall die Meinung gesagt?«, fragte Jenna, als Carter auf der Beifahrerseite einstieg.
    »Nicht ganz.«
    »Nicht?«
    »Vielleicht sollte ich noch etwas hinzufügen, um meinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen.«
    »Nämlich?«
    Carter sah Randall aus dem Gebäude treten, seine Krawatte zurechtrücken und zum Parkplatz eilen. »Ach, zum Beispiel das hier«, sagte er, nahm sie in die Arme und zog sie fest an sich. Er legte den Mund auf ihren und küsste sie, als wollte er nie mehr aufhören. Was er in der Tat nicht wollte. Ihre Lippen waren weich und nachgiebig, und das leise Lachen und Nach-Luft-Schnappen, das ihr entfuhr, als er sie an sich riss, verstummte in dem intensiven Kuss.
    Als Carter den Kopf wieder hob, war sie außer Atem, und er hatte ein deutlich angespanntes Gefühl im Schritt.
    »Also wirklich, Sheriff!«, zog sie ihn auf.
    Lächelnd blickte er über ihre Schulter hinweg aus dem Fenster und sah in Randalls verdutztes Gesicht.
    »Was sollte das?«, fragte sie.
    »Ich wollte nur etwas deutlich machen.« Er zwinkerte ihr zu.
    »Und? Ist es dir gelungen?«
    »Ich denke schon. Los, fahren wir.«
    Sie legte den Sicherheitsgurt an. »Dein Wunsch ist mir Befehl.«
    »Recht so.«
    Mit geröteten Wangen legte sie den Gang ein, und sie fuhren durch die Stadt und an der alten Kirche vorbei, vor der für eine neue Theaterproduktion ein großes Zelt aufgebaut war.
    Mitte Dezember hatte das Unwetter nachgelassen, doch die Kälte dauerte an, was den Skigebieten eine fabelhafte Saison bescherte. Über der Stadt allerdings hing während der Weihnachtstage eine ständige Düsternis. Am ersten Januar warf Carter seine Eiskletter-Ausrüstung in den Müll.
    Er hatte alle Bilder von Carolyn aus seinem Haus entfernt und sie aus seiner Erinnerung gestrichen. Er hatte Wes Allen im Lucky Seven sogar ein Bier spendiert, doch nachdem Allen sein Pils ausgetrunken hatte, legte er Shane nahe, sich »für immer zu verpissen«, obwohl Rinda, mütterlich wie eh und je, versucht hatte, eine Versöhnung zwischen den beiden Männern herbeizuführen. Scott war auf der Jagd nach einem Mädchen nach Portland gezogen, und Rinda hatte zwei Hunde und eine Schildkröte bei sich aufgenommen. Nach Carters Meinung brauchte sie einen Mann anstelle des Haustierzoos, den sie sammelte. Doch er nahm an, das werde ihr schon noch selbst klar werden.
    Jetzt, neun Monate später, fuhr Jenna in einen Stadtteil nicht weit entfernt von der Junior High School, wo hinter einem Staketenzaun ein hundert Jahre altes viktorianisches Haus mit pittoreskem Schnitzwerk, spitzen Giebeln und einer breiten, geräumigen Veranda stand, umgeben von lückenhaftem, vertrocknetem Rasen. Jenna blickte auf die Uhr. »Der
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