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Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)

Titel: Sanft will ich dich töten: Thriller (German Edition)
Autoren: Lisa Jackson
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Schaufensterpuppen. Seine Erektion schrumpfte. »Lass die Finger von ihnen!« Er stürzte auf Jenna und die Figuren zu. »Paris! Marnie! Faye!«, schrie er mit schmerzverzerrtem Gesicht, bevor er Jenna wütend anstierte. »Da siehst du, was du angerichtet hast! Das war meine Weihestätte für dich, du undankbares Weibsstück!«
    Jenna bewegte sich so flink, wie sie konnte, ohne den Blickkontakt mit dem Verrückten zu unterbrechen. Aus dem Augenwinkel sah sie das Messer mit der langen Klinge, kaum zwei Meter von ihr entfernt.
    Er kam geschmeidig auf sie zu und schien Cassie völlig vergessen zu haben, die, als ihre Zehen jetzt in die Flüssigkeit eintauchten, einen gellenden Schrei ausstieß, der von den Dachbalken widerhallte.
    »Lass sie frei!«, befahl Jenna. »Ich bin es doch, die du willst. Also lass sie frei.«
    »Ich brauche euch beide.«
    Cassie glitt langsam tiefer in die Flüssigkeit. Zitterte. Ihr nackter Körper wand sich, während sie unaufhaltsam weiter eintauchte. »Hilfe!«, kreischte sie und stieß schrille Entsetzensschreie aus.
    »Bitte, Seth«, sagte Jenna beschwörend. »Lass sie frei!«
    »Ich bin nicht Seth.«
    »Dann eben Steven. Bitte!« Sie schien sich ihm zu nähern, ihm entgegenzukommen, ihn demütig anzuflehen. »Ich tue alles, was du willst. Alles. Aber lass meine Tochter frei.«

    O Gott, es war so kalt, das Wasser, das sie umschloss, fühlte sich gallertartig an, wie Gelatine, und es war so kalt. Cassie versuchte, sich an dem Pfahl, an den sie gefesselt war, hochzuziehen, doch es war vergebens – sie tauchte immer tiefer ein. Ihr Blick huschte panisch von der eiskalten Flüssigkeit zu ihrer Mutter und dem Monster und zurück zu dem Behälter.
    Eiswasser – wenn es das denn war – kroch an ihren Beinen empor, über ihre Knie, über ihre Schenkel.

    Carter zog sich über den Rand der Klippe hinauf und wälzte sich in eine Schneewehe. Er rang nach Luft; Eiskristalle stachen in seine bloße Gesichtshaut. Schweißgebadet und zitternd kam er auf die Füße, befreite sich von den Spikes und warf sich den Rucksack über die Schulter. Zwischen den Bäumen hindurch sah er die Skihütte, ein massives Gebäude, völlig von Schnee bedeckt. Nur noch wenige kleine Fenster waren intakt, die größeren waren mit Brettern vernagelt.
    Er näherte sich der Hütte mit äußerster Vorsicht, und ein gespenstisches Gefühl des Grauens beschlich ihn, als er das Grundstück betrachtete. Kein Pick-up, kein Lieferwagen; nur ein Schneemobil stand neben einer Tür, an dem ein Rettungsschlitten angehängt war.
    Ihm kam die düstere Erkenntnis, dass Whitaker mit Hilfe dieses Schlittens seine Opfer hierher transportierte. Durch die vereisten Fenster fiel nur wenig Licht nach draußen, und Carter hatte das Gefühl, ihm läge ein Klumpen Blei im Bauch. Er zog sein Handy aus der Tasche und schaltete es ein. Nichts. Kein Empfang.
    Scheiße.
    Er kramte sein Sprechfunkgerät aus dem Rucksack und drückte die Sprechtaste. Ein lautes Knistern ertönte. »Hier ist Carter. Ich bin jetzt an der Skihütte, und ich glaube, Whitaker ist hier. Schickt mir Verstärkung!«
    Er wartete nicht auf eine Bestätigung; er durfte keine Zeit mehr verlieren. Hastig steckte er das Walkie-Talkie wieder in den Rucksack und zog seinen Revolver.
    Die Finger der anderen Hand umkrampften den Griff seines Eispickels.
    Ein Schrei zerriss die Stille des Waldes, ein grauenvoller Klagelaut, der aus dem Gebäude drang.
    Carter überlegte nicht lange.
    Er trat die Tür ein, sprang geduckt ins Innere und schrie mit vorgehaltener Waffe: »Polizei! Keine Bewegung!«

    Was!
    Whitaker hörte den Ruf und drehte sich um. Der Gesetzeshüter stand in der Tür, die Pistole auf ihn gerichtet. Kam hereinmarschiert, als hätte er jedes Recht dazu.
    Jenna stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, der Whitakers Blut gerinnen ließ. Das konnte doch nicht wahr sein. Nicht jetzt. Nicht, wenn er so kurz vor dem Ziel war.
    Er warf sich zur Seite, rollte sich auf dem Boden ab und packte Jenna, um sie vor sich zu halten wie einen menschlichen Schild. Er hatte keine Waffe, doch er umklammerte ihren Hals und bog ihren Kopf nach hinten.
    Sie schrie auf.
    »Ich bring sie um, Carter«, sagte er ruhig. »Und dann kannst du das alles hier zusammenschießen, mich töten. Mir egal – ich bin dann bei ihr.«
    »Hilfe!«, schrie Cassie, und Whitaker warf einen raschen Blick in ihre Richtung. Sie war schon fast untergetaucht und rang nach Luft. Das eiskalte Wasser verlangsamte ihre
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