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Sandkasten-Groupie

Sandkasten-Groupie

Titel: Sandkasten-Groupie
Autoren: Kathrin Lichters
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einigen Jahren kennengelernt hatten, zu einem Pagenkopf geschnitten. Ihre Haare hingen stets gerade hinunter und selbst bei den unmöglichsten Wetterverhältnissen, schien ihre Frisur perfekt zu sitzen. Mia beneidete ihre Freundin manchmal darum. Sie hatte ein hübsches Gesicht, eine makellose Haut, die sie regelmäßig in einem der Schönheitssalons pflegen ließ und dafür sicher eine Menge Geld hinblätterte. Ihr Makeup war zwar nie ausschweifend, doch stets mit Bedacht gewählt. Ihre Augen betonte sie maximal mit Wimperntusche und hellem Lidschatten, während sie ihren schönen Mund mit den trendigen Farben in Szene setze. Die Männer hingen ihr regelrecht an den Lippen. Sie war eine beeindruckende Frau, wenn auch etwas anstrengend. Doch Mia genoss Anas Genauigkeit und Organisation. Vielleicht, weil sie manchmal gern auch ein wenig mehr so sein wollte wie sie. Ana arbeitete in einer Bank, konnte wunderbar mit Finanzen umgehen und bügelte ihre Unterwäsche, samt Socken und Küchenhandtücher. Dazu fehlte Mia schon die Geduld.  
    Anas einziger Makel war scheinbar Bruce. Wenn Mia für ihre Freundin einen Mann hätte aussuchen müssen, dann hätte sie sicher in ein ähnliches, perfektes Repertoire gegriffen. Einen Mann, der sich einen ganzen Tag in einem Anzug wohl fühlte, seine Unterhosen faltete und sofort wusste, welche Lieblingsspeise auf der Speisekarte, eines besonders gut gewählten Restaurants, für seine Freundin war. Ein netter, guter Mann eben. Kurz gesagt: Chris! Bei dem Gedanken biss Mia sich schuldbewusst auf die Unterlippe. Doch Ana war dem verruchten, schmutzigen und schlechtesten Humor liebenden Kerl verfallen, den es im Umkreis von Kontinenten gab. Ana hingegen suchte das genaue Gegenteil ihrer selbst und konnte nicht nein zu ihm sagen. Sie sah in ihm eine Seite, die Mia und ihren anderen Freundinnen verwehrt geblieben war. Wer wusste schon, ob sie wirklich existierte. Denn wirklich kennengelernt hatten sie ihn bisher noch nicht.  
    Nach zwanzig Minuten Fahrt parkte Lizzy in einer winzig kleinen Parklücke, die Mia nicht einmal im Entferntesten in Betracht gezogen hätte und sie stiegen aus. Nur einige Meter entfernt sahen sie Lisa schon auf sie warten. Anabelle ging auf die Letzte im Bunde zu und begrüßte sie mit einem missbilligenden Blick auf Liz.  
    „ Entschuldige Süße, aber die Damen hatten mal wieder Verspätung.“  
    „ Ach was! Das macht doch nichts. Ich bin selbst erst vor zwei Minuten gekommen. Hey ihr zwei!“ Sie begrüßte Mia und Liz mit einem Küsschen und hakte sich bei Liz unter. Lisa war mit ihrer langen roten Mähne, ihren wohlgeformten Rundungen und ihrem extra großen Busen der Traum eines jenes Mannes. Sie hingegen fand ihre Pfunde nur lästig. Stets wenn Liz sie vom Gegenteil zu überzeugen versuchte, winkte sie ab.  
    ‚ Vielleicht wollen die Kerle mit mir ins Bett, aber glaubst du wirklich, einer würde mir einen Ring an den Finger stecken wollen? Himmel, nein! Er will schließlich keine Frau, die nach zwei Kindern aussieht, wie eins der Weather-Girls. ‘, sagte sie dann und Mia musste ein Lachen unterdrücken, während sie an das Gesicht ihrer Freundin dachte. Viel Glück hatte Lisa bisher wirklich nicht mit den Männern gehabt. Aber irgendwo da draußen musste es doch einen Kerl für sie geben?!
     
    „ Lasst uns reingehen. Ich verhungere noch!“, sagte Mia und machte die Tür zu ihrem Lieblingsitaliener auf. Pedro, der gepflegteste Mann des Landes kam ohne Umschweife auf sie zu. Das Lokal war ein wahrer Insider Tipp. Mit den wenigen, kleinen, niedlichen Tischchen und der grausamen Dekoration, im Versuch den Aufenthalt so romantisch wie eben möglich zu machen, wirkte der Laden völlig unscheinbar. Doch die vier Frauen und mittlerweile eine ganze Reihe anderer Leute wussten es besser. Nirgendwo gab es leckerere italienische Köstlichkeiten, als in diesem Restaurant. Pedros liebe und gleichzeitig herrische Mamá kochte die Gerichte selbst, während ihr Sohn und ein paar Gehilfen, sich um die Gäste kümmerten. Pedros strahlend weiße Zähne kamen zum Vorschein, während er seinen ausgeprägten Mund zu einem breiten Grinsen formte. Sein kinnlanges Haar war mit einer halben Dose Gel nach hinten geglättet.  
    „ Oh meine wunderschönen Bellas!“, rief er zur Begrüßung und keine von den Vieren kam darum, sich Besonders zu fühlen. Auch wenn Mia glaubte, dass das zu seiner Verkaufstaktik zählte, fühlten sich seine Worte gut an. Er umfing Mias Taille
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