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Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)

Titel: Samurai 6: Der Ring des Feuers (German Edition)
Autoren: Chris Bradford
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Totenritual abgehalten, aber ich glaube, es ist alles bereit. Jetzt warten wir nur noch auf Yuudai.«
    Kurz darauf kam auch Yuudai hinkend zu ihnen heraufgestiegen, Neko stützte ihn.
    »Du bist eine gute Heilerin«, sagte Yori zu Miyuki.
    Miyuki lächelte bescheiden. »Yuudai ist stark und er hatte Glück, dass die Kugel nur sein Bein getroffen hat.«
    Yuudai verbeugte sich steif vor seinem gefallenen Freund. »Du warst ein mutiger Krieger, ein ehrenhafter Samurai und ein treuer Freund«, sagte er leise. »Wir werden dein Opfer nie vergessen.«
    Nach diesen Worten warf Yori noch mehr Weihrauch auf den Scheiterhaufen und begann mit dem Totenritual. Die anderen verstummten. Schließlich wurde der Scheiterhaufen angezündet und Hayatos Leiche den Flammen übergeben.
    Unten auf dem Dorfplatz knieten die Bauern zu Ehren des jungen Samurai. Ihr Schluchzen war bis oben zu hören. Sie trauerten um Hayato und all die anderen, die ihr Leben hatten lassen müssen.
    »Der Schnee, der die Erde bedeckt, wird vergehen und mit ihm der Winter«, rief Yori. »Der Frühling aber wird neues Leben bringen und dieses Dorf wird aufs Neue erblühen.«
    Am späteren Vormittag wurden auch Junichis sterbliche Überreste verbrannt und seine Asche auf den Feldern begraben. Sobald auch dieses Ritual vollzogen war, wurde Toge zum neuen Oberhaupt des Dorfes ernannt. In den folgenden Tagen ließ er die Bauern die Barrikaden abtragen und mit dem Bau einer neuen Brücke beginnen. Die Waffen, auch die der Banditen, wurden eingesammelt und den jungen Samurai und Miyuki für ihre Verdienste angeboten. Doch dann vereinbarte man, dass die Bauern sie behalten sollten – sie hatten sich wahrlich das Recht verdient, Waffen zu tragen.
    Während Miyuki und Neko die Fallen im Wald abbauten, halfen Jack und Saburo den Bauern, die ausgebrannte Mühle leer zu räumen. Yori besuchte die trauernden Familien und bot ihnen seinen geistlichen Trost und Beistand an. Auch Yuudai wollte trotz seiner Verwundung nicht untätig herumsitzen und machte sich daran, den Wachturm zu Brennholz zu zerkleinern.
    Vier Tage später war der Trauer Genüge getan und gegen ein Fest nichts mehr einzuwenden. Am Nachmittag versammelten sich alle auf dem Dorfplatz, um zu essen, zu trinken und den Sieg über Akuma und seine Banditen zu feiern. Die Frauen hatten dafür ihre kostbarsten Vorräte geplündert. Neben Bergen von Reis gab es Misosuppe, Tofu, eingelegtes Gemüse und gegrillten Fisch. Sogar zwei Fässchen Reiswein wurden geöffnet.
    »Yuudai scheint sich hier wie zu Hause zu fühlen«, bemerkte Miyuki mit einem Nicken in seine Richtung.
    Jack folgte ihrem Blick. Neko stopfte dem hünenhaften Samurai gerade noch etwas Gemüse in den sowieso schon übervollen Mund und Yuudai unterdrückte ein Lachen.
    Jack lächelte. »Auch Neko sieht glücklich aus«, erwiderte er.
    »Vielleicht ist ein Leben als Ninja doch nichts für sie«, überlegte Miyuki laut und wandte sich wieder Jack zu. »Hast du eigentlich schon überlegt, wann wir nach Nagasaki aufbrechen?«
    Akuma war tot, das Dorf gerettet und er selbst nach vier ruhigen Nächten wieder einigermaßen bei Kräften, es gab deshalb keinen Grund, noch länger zu bleiben – abgesehen von der Gesellschaft seiner Freunde. Der Schnee lag immer noch hoch, aber es wurde mit jedem Tag wärmer. Bald würde der Funasaka-Pass wieder offen sein und die Häscher des Shoguns würden ihn suchen. Es war Zeit, aufzubrechen.
    »In ein paar Tagen«, antwortete er. »Wenn wir uns vollends erholt und alles gepackt haben.«
    Miyuki nickte. Dann hob sie den Kopf. »Du willst doch, dass ich mitkomme?«
    Jack erwiderte ihren Blick. Sie hatte schon so viel für ihn getan, ohne je eine Gegenleistung zu verlangen. Im Lauf des vergangenen Monats waren ihm ihr Mut, ihr Einfallsreichtum und vor allem ihre Freundschaft immer wichtiger geworden.
    »Natürlich will ich das.« Er sah sie lächelnd an.
    Im selben Moment gesellten sich Yori und Saburo zu ihnen.
    »Daran könnte ich mich gewöhnen«, verkündete Saburo, den Mund voller Reis und Fisch. Auf dem Kopf trug er seinen zerbeulten Helm wie ein Ehrenzeichen. »Ich brenne schon darauf, meinem Vater von unserem Kampf zu erzählen. Du hast uns zu Helden gemacht, Jack!«
    »Und ich wäre ohne eure Hilfe längst tot«, erwiderte Jack. »Ich hatte mich auf eine schier unmögliche Aufgabe eingelassen. Aber dank deiner Zuversicht, Saburo, und dank Yuudais Kraft, Hayatos Schießkünsten, Miyukis Ideen und Yoris Ratschlägen
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