Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sam Aus Dem Meer

Sam Aus Dem Meer

Titel: Sam Aus Dem Meer
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
Vom Netzwerk:
Blutproben von Sam mit.
    „Wir bringen das zum Wagen, dann schaffen wir Sam raus. Laine, mach ihn immer wieder nass bis dahin. Liz, such eine Decke oder eine Plane. Wir müssen ihn verstecken.“
    Wenige Minuten später trugen sie Sam zu dritt in einem nassen Laken nach draußen und legten ihn auf die Ladefläche des Pick up. Laine kletterte hinterher. Bill bewunderte ihre Selbstbeherrschung. Sie weinte nicht und tat einfach, was nötig war. Mit Stacey hätte man so eine Aktion komplett vergessen können. Liz stieg vorne bei Bill ein.
    „Und jetzt alle Mann festhalten“, sagte Bill. Er fuhr los.
     
    „Hier kommen wir am besten zum Strand runter“, sagte Bill und stellte den Motor ab. Laine richtete sich auf und sah sofort die Felsformation von Sams Höhle.
    „Glaubst du, das ist ne gute Idee? Meinst du nicht, der Doktor sucht uns hier zuerst?“, fragte Laine.
    „Erstens pennt der jetzt ne Weile und zweitens ist er eingeschlossen. Er hat Essen und Trinken da drin. Morgen schick ich ihm den Schlüsseldienst vorbei.“
    Bill sprang aus dem Wagen. „Los jetzt!“
    Sie trugen Sam den Strand hinunter, nachdem sie sicher waren, dass sie niemand sah.
    „Wir legen ihn in seine Wasserrinne, das kennt er“, sagte Laine.
    „Wie geht’s ihm?“, fragte Bill.
    „Weiß ich nicht.“ Bill hörte den verzweifelten Unterton in ihrer Stimme.
    Sie trugen Sam in seine Höhle und ließen ihn ins Wasser gleiten. Liz setzte sich erschöpft auf den Boden.
    „Das war echt verrückt“, stellte sie fest.
    Laine saß am Ufer und sah ins Wasser.
    „Er atmet jedenfalls.“
    „Willst du mich gar nicht umbringen? Mein Testament liegt im Handschuhfach“, sagte Bill. Laine sah zu ihm auf.
    „Würde das was nutzen?“
    „Satisfaktion?“
    Laine schüttelte den Kopf. „Ich will einfach nur, dass er es schafft.“
    Memory Laine, dachte Bill.
    „Rüttel ihn doch mal. Vielleicht wacht er ja auf. Wenn er kapiert, dass er zu Hause ist, hilft ihm das wahrscheinlich“, sagte Bill.
    „Gute Idee“, sagte Laine und streifte die Schuhe ab.
    „Was machst du?“, fragte Liz.
    „Ich gehe zu ihm rein“, sagte Laine und zog ihre Jeans aus. In Unterwäsche und T-Shirt stieg sie ins Wasser.
    „So meinte ich das nicht. Außerdem ist er gefährlich. Er hat mich fast ersäuft. Geh da lieber nicht rein“, sagte Bill.
    „Mir tut er nichts. Ich kenne ihn“, sagte Laine und bettete sich Sam in ihre Arme.
    „Ja klar. Das sagen Frauen immer. Mir tut er nichts. Von mir lässt er sich streicheln, zu mir war er ganz lieb … und der Tiger schleppte Roy von der Bühne!“
    „Schlechtes Beispiel“, warf Liz ein. „Der Tiger wollte Roy gar nichts tun.“
    „Siehst du? Schon wieder“, sagte Bill. „Ihr Frauen seid doch beratungsresistent.“
    „Ist das nicht kalt?“ Liz kräuselte die Nase.
    „Geht so. Ist egal jetzt.“ Laine strich Sam über die Stirn. Bill fühlte kurz die alte Eifersucht in sich aufwallen, dann hatte er sich wieder im Griff.
    „Liz hat recht. Wir sollten dir trockene Sachen holen und einen Schlafsack.“
    „Würdet ihr das machen? Ich möchte inzwischen bei ihm bleiben“, sagte Laine. Bill seufzte.
    „Komm schon Liz, ich fahr dich“, sagte er.
     
    Laine harrte im kühlen Wasser aus. Sam lag in ihrem Arm und Laine strich ihm wieder über die Stirn.
    „Du erholst dich bald wieder. Merkst du, dass du zu Hause bist? Was hat der nur mit dir gemacht?“
    Sam bewegte den Kopf ein wenig. Dann schlug er die Augen auf.
    „Sam!“ Laine hob seinen Kopf aus dem Wasser.
    Sam hustete einmal, dann atmete er Luft ein.
    „Hörst du mich?“
    „Bist du wirklich da?“, flüsterte Sam.
    „Ja … ja … wir haben dich rausgeholt. Du bist zu Hause, alles ist gut. Alles ist gut, Sam.“
    Sam sirrte. Laine zog ihn fest an sich und er schmiegte sich zitternd in ihren Arm.
    „Wo ist dieser Mann?“, fragte Sam.
    „Weg. Er ist weg. Mach dir keine Sorgen.“
    Sam sirrte leise.
    „Geht’s dir gut? Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell wieder aufwachst“, sagte Laine.
    Sam lächelte ein wenig. „Ich bin eben … zäh. Ist das das Wort?“
    Laine lächelte zurück. „Ja, das ist das Wort.“
    „Ich bin so müde. Ich bin froh, dass du da bist. Dieses Wasser … das ist wunderbar. Es wird mir bald besser gehen.“
    „Du kannst dich jetzt erholen, Sam. Schlaf einfach. Ich bleibe die ganze Zeit hier, okay?“
    Laine hielt ihn noch eine Weile im Arm, dann drückte sie ihn vorsichtig unter die Oberfläche und Sam ließ Wasser durch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher