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Sam Aus Dem Meer

Sam Aus Dem Meer

Titel: Sam Aus Dem Meer
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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fast Sorgen machte.
    „Halt die Klappe, Stacey!“, schrie Bill. „Ich hab echt keinen Bock mehr auf diese Scheiße! Deine Wehwehchen, deine Lästereien und das alles … ich finde das zum Kotzen! Ich weiß gar nicht, warum wir noch zusammen sind. Du kannst von mir aus Schluss machen. Wenn nämlich nicht, dann tu ich es! Komm Laine, wir gehen.“
    Stacey blieb mit offenem Mund stehen und sah ihnen nach.
     
    Bill fuhr auf den Parkplatz des Krankenhauses und brachte den Pick up zum Stehen.
    „Ich sondiere erst mal die Lage. Ihr bleibt im Auto. Wenn ihr reinkommen sollt, klingele ich dich an, Laine. Verstanden?“
    „Ist er da drin?“, fragte Laine.
    „Ja“, sagte Bill. „Ich rede erst mit Abernathy, dann holen wir ihn raus.“ Bill stieg aus. Liz hielt Laines Hand und drückte sie.
    Bill stieß die Tür auf und betrat den Hauptraum. Abernathy stand an der Liege, auf der Sam lag.
    „Was ist los?“, fragte Bill sofort.
    „Er hat versucht, sich Hilfe zu holen. Ich hab ihn mit dem Telefon erwischt. Um an das Regal zu kommen, hat er Beine ausgebildet. Und damit hat er sich anscheinend übernommen. Die Rückverwandlung war wohl zuviel für ihn.“ Abernathy warf einen Blick auf den Monitor.
    „Sein Blutdruck ist stark abgefallen und sinkt weiter. Er ist vor ein paar Minuten ohnmächtig geworden. Sieht nicht gut aus.“
    „Wir bringen ihn zurück ins Meer, Doc. In richtiges Meerwasser. Er hat doch gesagt, dass ihm das hilft“, sagte Bill.
    Abernathy schüttelte den Kopf.
    „Ich habe ihn ständig mit Meerwasser eingesprüht, aber sein Zustand hat sich weiter verschlechtert. Ich riskiere keinen Transport. Er bleibt hier.“
    „Warum versuchen wir’s nicht einfach? Das Einsprühen ist vielleicht nicht genug“, sagte Bill.
    „Nein“, murmelte Abernathy. „Ich gebe ihn nicht mehr her. Wir wussten, dass das passieren kann. Dann ist es eben so.“
    Bill trat näher an die Liege heran.
    „Das ist nicht richtig, was wir hier tun. Wir haben das Recht einfach nicht.“
    „Die Gelegenheit ist größer als jedes Recht, William. Es ist meine Bestimmung, ihn zu erforschen. Niemand sonst wird das tun. Es ist kein Zufall, dass er bei mir ist. Das weiß ich.“
    Bill nahm sein Handy und drückte die Ruftaste.
    „Doc, ich bin sicher, dass Sie langsam durchdrehen“, sagte Bill. „Wir haben was versucht und es hat nicht geklappt. Fertig. Wir werden Sam jetzt zurück ins Meer bringen und sehen, ob er es schafft.“
    „Nein. Wenn ich ihn freilasse, wird er nie mehr zurückkommen. Das lasse ich nicht zu“, sagte Abernathy.
    Die Tür flog auf und Laine stürmte herein.
    Liz war dicht hinter ihr.
    „Sam!“, schrie Laine und rannte zu der Liege.
    „Bill! Was sind das für Mädchen?“, rief Abernathy.
    Laine hatte sich über Sam gebeugt.
    „Was hast du mit ihm gemacht!“, schrie sie.
    „Finger weg von ihm!“, rief Abernathy.
    „Doc“, sagte Bill ruhig. „Gehen Sie von der Liege weg.“ Er hielt die Harpune in der Hand.
    „Bill, hör auf mit dem Blödsinn.“
    „Gehen Sie in den Schlafraum“, sagte Bill. Seine Hände zitterten nicht. „Los.“ Abernathy wich ein wenig zurück.
    „Bill, sei vernünftig …“
    „Nein, Sie sind jetzt vernünftig. Gehen Sie in den Schlafraum.“
    „Das werde ich nicht. Ich lasse ihn mir nicht wegnehmen.“
    Bill stieß zu und Abernathy schrie auf. Er zog den kleinen Pfeil aus seinem Oberschenkel. Dann brach er in die Knie.
    „Keine Sorge, Sie werden’s überleben. Ist ja nur für einen jungen Delphin dosiert, nicht wahr? Laine, du bleibst bei Sam. Liz, du räumst alles, was du finden kannst, in diese Kiste. Alle Blätter mit Notizen, Messwerten. Alles. Kapiert?“
    Liz nickte und fing an.
    Abernathy stöhnte. Er lag am Boden. Bill fasste ihn von hinten unter den Armen und zog ihn rückwärts in den Schlafraum. Er schlug die Tür zu, schloss ab und warf den Schlüssel in das Wasserbecken. Dann ging er zu Abernathys PC und öffnete ihn. Mit ein paar Handgriffen hatte er die Festplatte ausgebaut. Er nahm die Kamera an sich, das Diktiergerät und zwei SD-Karten.
    „Laine, siehst du den Kanister da? Da ist Meerwasser drin. Mach Sam am besten komplett nass damit.“
    „Ja, mach ich.“ Laine nahm den Wasserbehälter und kippte etwas davon über Sams Körper, bis er ganz nass war. Laine strich ihm über die blasse Stirn und sprach mit ihm, aber er reagierte nicht.
    „Die Sachen von dem anderen Tisch auch und den Laptop“, rief Bill Liz zu. Er ging in den Nebenraum und nahm alle
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