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Sakrament der Lust

Sakrament der Lust

Titel: Sakrament der Lust
Autoren: Leah Moorfeld
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er leer. Ob ich am Sonntag mal ausnahmsweise die Messe besuchen soll? Ich bin ganz schön verrückt, dass ich mich alleine von der Stimme eines fremden Priesters so beeindrucken lasse!
     
    Dann ist es so weit! Lisa kommt von ihrem Ausflug zurück. So lange war sie noch nie von zu Hause weg! Mit klopfendem Herzen öffne ich die Tür. Davor steht Lisa – mit kurzen braunen Haaren, statt der langen Locken, Lippenstift und roten Fingernägeln! Sie schaut mich an mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Ich traue meinen Augen nicht und schnappe erst einmal nach Luft, bevor ich sie in die Arme schließe. Zunächst muss ich sie feste an mich drücken, das andere hebe ich mir für später auf...
    «Lisa, mein Schatz! Ich freu mich so, dass du wieder zurück bist!», rufe ich, während ich meine Tochter in den Armen wiege.
    «Mom, ist schon gut! Ich bin ja kein Baby mehr!»
    Sie drückt mich nicht weg, aber dennoch bin ich verletzt, dass Lisas Freude doch eher verhalten ausfällt. Ich lasse sie los und helfe ihr, das Gepäck ins Haus zu bringen.
    «Was hast du denn mit deinen wunderschönen Locken gemacht?»
    Länger kann ich die Frage einfach nicht zurück halten, denn der Verlust ihrer Haarpracht schmerzt mich, als wäre es mein eigenes Haar, das fehlt.
    «Das war ja klar, dass die Frage kommt!», mault Lisa mich ungewohnt mürrisch an.
    «Ich will mich wirklich nicht mit dir streiten, wo du gerade erst wieder da bist, aber ich werde doch wohl noch mal fragen dürfen, was mit deinen Haaren geschehen ist, oder?»
    «Mike gefalle ich mit kurzen Haaren einfach besser, und da habe ich sie mir eben abgeschnitten!»
    «Mike? Wer ist denn Mike? Und es kommt doch eher darauf an, wie du dir gefällst, oder?»
    «Ich finds prima! Mal was anderes. Mike ist mein neuer Freund.»
    «Aha!», bringe ich tonlos hervor.
    Ich muss mich setzen. Meine vierzehnjährige Tochter hat einen Freund! Das muss ich erst noch verdauen.
    «Wie alt ist Mike denn?»
    «Mom, das wird jetzt aber kein Verhör, oder?»
    «Nein, Lisa, ich mache mir nur Sorgen um dich! Deswegen wüsste ich gerne, wie alt der Freund meiner Tochter ist!»
    Lisa steht mit verschränkten Armen vor mir und verzieht das Gesicht.
    «OK!», sagt sie langgezogen. «Er ist vierzehn und geht in meine Klasse! Zufrieden?»
    Das beruhigt mich schon mal sehr. Dennoch kommt sie mir noch reichlich zu jung vor für einen Freund. Oder geht mir das nur so, weil ich ihre Mutter bin und nicht wahrhaben will, dass meine Tochter langsam flügge wird?
    «Und, ähm, habt Ihr...?»
    «Nein, wir haben nicht miteinander geschlafen, wenn es das ist, was du versuchst zu fragen. Wir haben uns nur geküsst.»
    Ich atme erleichtert aus.
    «Du weißt Bescheid, wie du verhütest, wenn es so weit ist?»
    «Klar, Mom! Du glaubst immer noch, ich bin ein Baby! Außerdem wollen wir uns Zeit lassen. Ich fühle mich noch viel zu jung für Sex!»
    Ich atme abermals erleichtert aus.
    «Da fällt mir ein riesengroßer Felsbrocken vom Herzen!»
    Lisa lacht über meine Erleichterung und dann fällt sie mir unerwartet in die Arme.
    «Mom! Du hast viel cooler reagiert als ich dachte!»
    Dazu fällt mir nichts ein, angesichts dessen, wie schockiert ich im ersten Augenblick war. Aber Lisas Umarmung, die dieses mal viel herzlicher ausfällt, versöhnt mich wieder vollständig.
    «Lisa, könntest du bitte wieder 'Mama' zu mir sagen, wie vor deiner Klassenfahrt?»
    «Geht nicht 'Mom'! 'Mama' ist was für Babys und peinlich, wenn das jemand hört! Du musst dich damit abfinden, dass ich groß werde!»
    «OK!», antworte ich etwas frustriert.
    Es fällt mir tatsächlich nicht leicht, das kleine Mädchen, dem ich die Windeln gewechselt habe und das immer weinend getröstet werden wollte, wenn es mal hingefallen war, jetzt so verändert vorzufinden. Aber da muss ich jetzt wohl durch!
    «Hey, Mom, was ist denn mit dem Haus passiert? Hast du eine Putzkolonne durchgeschickt?»
    Ich strahle darüber, dass Lisa wenigstens etwas von meinen Bemühungen bemerkt hat.
    «Nein, ob du es glaubst oder nicht, das habe ich selbst hinbekommen. Ich wollte, dass du dich wohl fühlst, wenn du zurückkehrst!»
    «Toll! Das ist lieb von dir Mom! Du, ich bin übrigens morgen mit Mike verabredet. Es ist doch OK für dich, wenn ich übers Wochenende bei ihm übernachte?»
    Ich schlucke und fühle mich völlig überrumpelt.
    «Ach so! Eigentlich dachte ich, wir könnten gemeinsam etwas unternehmen!»
    «Und wahrscheinlich hast du dabei an den Streichelzoo gedacht,
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