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Sahnehäubchen: Roman

Sahnehäubchen: Roman

Titel: Sahnehäubchen: Roman
Autoren: Anne Hertz
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bei uns war, erzählte übrigens etwas von einer Fortsetzung. Wissen Sie da vielleicht schon Näheres?«
    Ich schüttele den Kopf. »Nein. Keine Ahnung.« Ich merke, dass meine Laune noch mehr in den Keller rauscht, als sie ohnehin schon ist. Zeit, nach Dwaine zu sehen.
    Der sitzt immer noch hinter seinem Tisch neben der Bühne und signiert. Ich stelle mich neben ihn und flüstere in sein Ohr: »Meinst du, es dauert noch lange? Ich finde, wir sollten deinen triumphalen Auftritt noch feiern.«
    Er dreht sich zu mir. »Ein bisschen dauert es wohl noch. Sieh dir mal die Schlange an. Vielleicht gehst du schon mit den Buchhändlerinnen vor? Sag mir, wo ihr seid, ich komme dann nach.« Er will sich wieder seinen Fans widmen, da lege ich meine Hand sanft, aber bestimmt auf seinen Unterarm und versuche, meiner Stimme einen möglichst rauchigen Unterton zu geben.
    »Nicht mit den Buchhändlerinnen, Nils. Ich finde, wir beide feiern alleine. Meinst du nicht?«
    Dwaine guckt erst überrascht, dann beginnt er zu strahlen und flüstert verschwörerisch zurück: »Holla, du gehst aber ran! Dann sieh zu, wie du die Buchhändlerinnen abwimmelst, und dann geht es gleich ins Hotel.« Ich nicke und gehe wieder zum Büchertisch. Die Damen sind in ein angeregtes Gespräch vertieft, offensichtlich hat eine der beiden ihren Ex-Freund unter Dwaines Jüngern gesichtet.
    »Also, dass der Heinz so einen Schwachsinn nötig hat! Wobei – ein bisschen spinnert war er schon immer. Das war einer der Gründe, warum ich mich damals getrennt habe.«
    »Ach, ich dachte immer, der hätte sich von dir getrennt?«
    »Natürlich nicht. Ich habe mich getrennt. Und das hat ihm dann offensichtlich den Rest gegeben: Schau mal, wie der jetzt rumläuft. Einfach nur peinlich. Und dass er hier mitmacht, zeigt doch, dass er keine mehr abkriegt.«
    »Tja, mittlerweile wird er schon bedauern, dass er sich von dir getrennt hat.«
    »Ich sagte doch: Ich habe mich getrennt!«
    »Äh, ja, ’tschuldige. Das getigerte Hemd ist auf alle Fälle furchtbar. Hatte er das auch schon, als ihr noch zusammen wart?«
    »Natürlich nicht! Glaubst du, so hätte ich Heinz vor die Tür gehen lassen? Da hätte der sich aber erst einmal flott umziehen müssen. Nein, nein, das liegt nur an diesem Dwaine – ich habe das Buch gelesen: Sei ein Löwe, kein Kater, oder so. Und nun schau dir den armen Heinzi an.« Die beiden schweigen vielsagend. Ich ertappe mich bei dem Gedanken, dass der arme Heinz seinem Schöpfer vielleicht ganz dankbar ist, wieder in freier Wildbahn zu leben. Egal, wer sich nun von wem getrennt hat.
    Bevor die Diskussion über Heinzi weitergehen kann, mische ich mich kurz ein. »Ich habe gerade mit Herrn Bosworth gesprochen. Man merkt es ihm zwar nicht an, aber es geht ihm nicht so gut. Wenn Sie nicht böse sind, würde er gerne gleich ins Hotel fahren. Ist das in Ordnung?«
    Die beiden schauen mich an, enttäuscht, wie mir scheint. Finden Dwaine wohl doch nicht so schlimm, wie sie hier vorgeben.
    »Schade, ich dachte, wir trinken vielleicht alle noch ein Glas Wein zusammen. Aber wenn sich Herr Bosworth natürlich nicht so fühlt …«
    »Danke für Ihr Verständnis«, sage ich schnell und will schon gehen, da fällt mir noch etwas ein. »Wissen Sie«, sage ich zu einer der beiden Buchhändlerinnen, »ich habe da noch eine Idee. Warum machen wir es nicht ganz einfach so …«

    Schon vor der Tür zu unserer Suite liegen die Rosenblätter. Rot, weiß und champagnerfarben – genau so hatte ich es mir vorgestellt. Dwaine schaut mich erstaunt an, dann bückt er sich und hebt eines der Blätter hoch.
    »Was ist das denn?«
    »Das ist meine ganz besondere Überraschung für dich. Der Rosentraum passend zur Hochzeitssuite.«
    »Rosentraum? Ich verstehe kein Wort.«
    »Das macht nichts, Nils. Du hast eine tolle Vorstellung hingelegt, und das nicht nur heute. Nein, ich muss sagen, das war insgesamt eine oscarreife Leistung. Und dafür hast du dir nun eine Belohnung verdient.« Ich strahle Dwaine an, der lächelt zurück.
    »Du machst mich ganz verlegen, Nina.« Ich hauche ihm ein Küsschen auf die Wange, dann schließe ich die Tür auf. Die Rosenblätterspur führt in die Suite hinein und vom Flur geradewegs ins Badezimmer. Gut gemacht! Neugierig geht Dwaine hinterher. Ich bleibe draußen und warte gespannt auf seine Reaktion.
    »Wahnsinn! Nina, was hast du vor?«
    »Wonach sieht es denn aus?« Dwaine kommt wieder heraus und zieht mich an sich.
    »Na ja: Rosen rund um den
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