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Sagan

Sagan

Titel: Sagan
Autoren: Jacquelyn Frank
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stießen spitze Schreie aus, noch bevor sie die erste Kugel geworfen hatte, was sie irgendwie überraschte. Sie brachte ihre Waffen zum Einsatz und landete zwei Volltreffer.
    Der Zauberspruch war einfach, aber machtvoll. Die beiden Bälle aus kobaltblauer Energie trafen ihr Ziel, und ein helles Feld hüllte die beiden Männer ein. Der Stromschlag wäre stark genug, um sie außer Gefecht zu setzen, und sie wären so lange in dem statischen Feld gefangen, wie sie den Zauber aufrechterhielt.
    Das war zumindest der Plan.
    Zu ihrem Entsetzen und zu ihrer Überraschung waren die Männer kaum eingehüllt, da gingen sie in Flammen auf in einer wütenden Feuersbrunst. Geblendet von dem Schauspiel, schützte Valera ihre Augen, bis es plötzlich wieder dunkel wurde. Keuchend stürzte sie zu den beiden Häufchen Asche mitten auf dem Boden, wobei das blaue statische Feld die verkohlten Klumpen vollständig umschloss.
    »Oh nein! Nein!«, rief sie aus, als sie vor ihnen auf die Knie sank und den Zauber auflöste. Tränen schossen ihr in die Augen und liefen ihr über die Wangen. Sie hatte sie nicht töten wollen! Sie verstand das nicht! Es war nur ein einfacher Lähmungszauber. Dieser hätte ihnen niemals so ein Leid zufügen dürfen! Sie hatte sich doch nur schützen wollen! Sie hatte ein Recht darauf! Doch irgendwie hatte sie es vermasselt.
    Natürlich hast du das! Du vermasselst es immer! Deshalb bist du eine Gefahr für dich selbst und für den Rest der verdammten Welt!
    Während sie abgehackt schluchzte vor Bestürzung und gegen die Übelkeit ankämpfte angesichts der Erkenntnis, dass sie zwei Leute getötet hatte, sackte Valera, immer noch kniend, zusammen und schlug die Hände vors Gesicht.
    Da hörte sie ein schwaches Geräusch, wie ein leises schmerzvolles Stöhnen, was sie aus ihrer kummervollen Haltung riss. Nachdem sie sich mit den Ärmeln des Anoraks, den sie noch immer trug, übers Gesicht gewischt hatte, kroch sie so schnell wie möglich zu dem in Sackleinen gehüllten Körper. Er war mit dicken Seilen und einer Art Stahlkette verschnürt.
    »Penchant! Penchant, komm her!«, rief sie.
    Penchant kam aus dem hinteren Teil der Hütte ins Zimmer gerannt, wobei sein Halsband klirrte, als der silberne Drudenfuß, der daran hing, mit dem Glöckchen zusammenstieß. Der wunderschön getigerte Kater sprang auf Valeras Rücken, bewegte sich geschmeidig über ihre Schultern und schlüpfte unter ihr Haar.
    »Komm her«, befahl sie ihm und tippte mit ihrem langen Fingernagel auf die Anhänger am Halsband. »Du weißt, was zu tun ist. Wir müssen ihm helfen.«
    Penchant hielt inne und setzte sich einen Augenblick auf ihre Schulter, während er überlegte, ob er wirklich helfen sollte. Er war zwar ein enger Vertrauter, aber genauso oft war er ein typischer Kater.
    »Tu’s, und du bekommst etwas zu naschen«, lockte sie ihn.
    Thunfisch?
    »Nein. Nicht Thunfisch. Aber ich habe ein paar von den Knusperleckerlis, die du so magst.«
    Thunfisch wäre besser,
schickte er an ihren Verstand.
    Na gut, seufzte sie. Penchant sprang auf das schwere Bündel, und sie sah, wie sein Schwanz irritiert zitterte.
Er ist eiskalt! Bestimmt bleibe ich mit meiner Zunge an den Ketten kleben!
    »Penchant«, warnte sie ihn.
    Penchant fauchte sie halbherzig an und senkte die Nase über die Kette. Mit einem einzigen Lecken breitete sich hellrosa Energie über die ganze Länge aus, und mit einem Zing wie von einem Gummiband löste sie sich in Luft auf. Das Gleiche tat Penchant mit dem Seil.
    »Oh, braver Kater!«, rief Valera aus und klatschte in die Hände. Penchant hob stolz den Kopf und sprang schnurrend auf ihren Arm und ließ sich an den Ohren kraulen. »Okay, du bekommst gleich deine Belohnung.«
    Valera setzte ihn ab und beeilte sich, das Sackleinen zurückzuschlagen. Penchant hatte recht. Der grobe Stoff und der Mann, der darin eingewickelt war, waren eisig kalt. Sie stöhnte erschrocken auf, als der steife Körper eines Mannes in einer seltsamen violetten Uniform aus dem Sackleinen zum Vorschein kam. Es gab ein dumpfes Geräusch, als die leere Lederscheide, die an einem Gürtel um seine Hüften befestigt war, zu Boden fiel.
    Dann saß sie einen Augenblick völlig überrascht da und betrachtete den verwunschenen Prinzen auf ihrem Fußboden. Na gut, die Fantasie ging mal wieder mit ihr durch, doch es war das Erste, was ihr durch den Kopf schoss. Immerhin war er wirklich groß, wirklich dunkel und …
    »Gnade«, murmelte sie, während sie seine feinen
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