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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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durch die Luft. Larghos ließ sein Schwert vorschnellen. Quendur warf sich zu Boden, rutschte auf der Kehrseite über den Stein und hieb empor. Ein gemeiner Trick – natürlich gefährlich; aber so war Quendur der Reißer nun mal, kühn und rücksichtslos, auch gegen sich selbst. Ich schloß mich den anderen an, und so dauerte es nicht lange, bis die Chulikwächter überwältigt waren.
    »Die haben den Durchgang nicht umsonst bewacht«, urteilte Pompino und wies mit dem Schwert auf eine durch einen Vorhang verschlossene Tür gegenüber.
    Wieder war der schrille, qualvolle Schrei zu hören und endete in einem schrecklichen pfeifenden Stöhnen.
    »Schnell! Damit wir nicht zu spät kommen!«
    Pompino teilte den Vorhang mit dem Schwert; was wir dahinter sahen, bestärkte uns in der Gewißheit, daß unsere Schwerter noch viel Arbeit hatten, ehe dieses Haus gesäubert war.
    Pompinos Worte beschrieben die Szene treffend: »Die Akademie des Teufels!« Der Mann, dem wir gefolgt waren, legte gerade Kleidung an, die genau zu den hier ablaufenden Scheußlichkeiten paßte. Seine Helfer, schüchtern, bleich, angstvoll, halfen ihm mit fahrigen Bewegungen; sie hatten unser Eintreten noch nicht bemerkt. Lampen warfen ihren orangeroten Schein auf Käfige und Basaltsteine, auf Gestelle mit Messern und Sägen. Einen törichten Augenblick lang dachte ich, wir wären in den Operationsraum eines Chirurgen eingedrungen, doch sah ich keinerlei Teerfässer – außerdem glich das, was hier vorging, keiner Operation, wie sie auf Kregen durchgeführt wurde. Der Mann, der über seinem braunsilbernen Gewand einen blutbefleckten Kittel trug, hob den Blick. Das junge Mädchen auf dem Basaltstein konnte nicht mehr leben. Blut tropfte von einem Sägeblatt.
    »Wer seid ihr?« kreischte er. »Wachen! Wachen! « Unsere Schwerter verrieten ihm sofort, was wir vorhatten.
    Der Mann, dem wir gefolgt waren, zappelte in dem Kittel, den die Helfer ihm hinhielten und den er entweder anziehen oder ganz schnell wieder loswerden wollte. Auch er begann nach den Wächtern zu schreien. Es war klar, was hier vorging. Wie Pompino gesagt hatte, war dies der Ort, an dem Lems Priester ihr übles Handwerk lernten.
    Wir waren zu spät gekommen, um das Kind zu retten, das uns mit seinem Geschrei ins Haus gelockt hatte; so konnten wir nur versuchen, die vier anderen Kinder – drei Mädchen und einen Jungen – zu retten, die in den Eisenkäfigen kauerten. Sie waren an Händen und Füßen gefesselt und trugen Augenbinden und Knebel. Diese Maßnahmen dienten sicher nicht dem Zweck, die Gefühle der jungen Gefangenen zu schonen.
    Die sechs bis acht jüngeren Männer in den allgegenwärtigen braunsilbernen Gewändern standen abseits und hatten die Augen aufgerissen – sie waren offenbar die Lehrlinge. An diesem Ort sollten sie die hohe Kunst des Opferfestes erlernen.
    Mit einem lauten Schrei wütenden Zorns stürmte Pompino vorwärts. Die anderen folgten und brüllten dabei aus voller Kehle. Unser Handeln, davon war ich überzeugt, entsprach den Erwartungen der Herren der Sterne: Wir sollten Lem den Silber-Leem an der Wurzel ausrotten. Angewidert stürzte ich mich in den Kampf; dabei ging es mir nicht um Rache angesichts unsäglicher Scheußlichkeiten, sondern um die Rettung der vier noch lebenden Kinder.
    In dem allesdurchdringenden orangeroten Licht funkelten die Schwerter auf ganz besondere, unheimliche Weise. Meine Gefährten attackierten die Anhänger des Silbernen Wunders, während ich mich den Käfigen zuwandte.
    In meinem Rücken den Kampflärm, schaute ich mir die Gefangenen genauer an. Die Käfigstangen zeigten sich dick genug, um auch Leems in Schach zu halten. Die Türen waren verriegelt, die Schlösser grob und doch kompliziert. Zwei Angerims verfolgten die Szene mit aufgerissenen Augen aus dem Hintergrund.
    Scharfzahnig sind die Angerims, ganz Fell und Ohren, und als Diff-Rasse, die nicht dem Homo Sapiens entspricht, sind sie sehr verlottert und unsauber. Ohne den Blick von mir zu wenden, wichen sie zurück und hielten Schrubber und Besen wie Waffen hoch.
    »Gebt mir die Schlüssel!« forderte ich. Der Schlüsselring an der Hüfte des größeren Angerim sprach Bände.
    »Bleib uns vom Leibe!« kreischte ein Angerim, von struppigem Haar übersät, das zur Hälfte seinen braunen Lendenschurz verdeckte.
    »Flieh!« brüllte der andere.
    Die beiden warfen Schrubber und Besen fort und liefen auf eine kleine Tür zu, die sich seitlich hinter den Käfigen befand. Opaz
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