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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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die Teufelsakademie verfügte über zahlreiche Ausgänge. Larghos der Pfeil schwenkte das Schwert auf eine Weise, wie es einem Bogenschützen anstand, und gab dem Rapa noch einen Hieb mit auf den Weg. Ich hielt währenddessen die Hand der kleinen Fristle-Fifi, und die anderen Kinder drängten sich an mich. Sie hatten die Augen weit aufgerissen.
    Es wurde ruhiger. Pompino kam zu uns herüber. Er sah aus, als hätte er sich noch einiges vorgenommen.
    »Feuer, Jak«, sagte er. »Jetzt stecken wir dieses verfluchte Haus in Brand.«
    »Und hoffen, daß der Tempel in der Nähe ist.«
    »Nahe genug, um gleich mit in Flammen aufzugehen – richtig!«
    »Dieser Rapa«, sagte Larghos. »Er hat nicht mehr lange zu leben – aber er ist entkommen. Vielleicht schlägt er Alarm.«
    »Dann erledige ihn, erledige ihn!« brüllte Kapitän Murkizon mit tiefer Stimme. »Bei den verlausten Achselhöhlen der Göttlichen Dame von Belschutz! Verschwende dein Mitleid nicht auf diese Cramphs!«
    Larghos lief schwertschwingend davon, Murkizon im Schlepptau. Ein seltsames Paar, die beiden.
    Quendur der Reißer sagte: »Ich bin froh, daß Lisa die Empoin dies alles nicht sehen muß.« Er schüttelte den Kopf und versuchte zum wiederholten Male seinen überschäumenden Tatendrang zu zügeln.
    »Sie wäre genauso gnadenlos gewesen wie wir einfachen Menschen«, antwortete Pompino dem Ex-Piraten.
    »Oh, aye. Soviel steht fest.«
    Ich bedachte Pompino mit einem Blick. Der Khibil strich sich über seine rötlichen Schnurrbarthaare. Im selben Augenblick kehrte Kapitän Murkizon zurück und brüllte förmlich vor Belustigung.
    Dicht hinter ihm kam Larghos der Pfeil, den Kopf ein wenig auf die Seite geneigt – über den schmalen dunklen Haarschopf eines unbekleideten Mädchens, das neben ihm eintrat. Wir rissen erstaunt die Augen auf.
    »Ein Mantel!« brüllte Murkizon. »Ein Mantel für Lady Nalfi!«
    Quendur eilte zu einem der weniger entstellten Toten und riß ihm die braune Tunika fort. Der Silbersaum wies kaum Blutspuren auf. Er hielt das Kleidungsstück offen und sagte dabei: »Bis wir für Lady Nalfi etwas Besseres finden.«
    Larghos der Pfeil nahm ihm den Mantel ab. Auffällig war sein gespreiztes Gehabe, die fürsorgliche Art, mit der er dem Mädchen den Umhang weiterreichte. Sie stand in der ersten fraulichen Blüte und hatte einen festen, rosigen Körper und strahlende Augen, deren Blau von einem Ausdruck des Schmerzes verschleiert schien. Sie hob die Arme und schob sie erschaudernd in die Ärmel des weiten Mantels.
    »Ich danke dir, Jikai«, sagte sie leise zu Larghos. Der benahm sich, als habe er einen Schlag über den Kopf bekommen, und schien wahrlich nicht ansprechbar zu sein.
    »Was ist mit dem Rapa?« erkundigte sich Pompino ungeachtet der Dinge, die hier vorgingen. Er wollte weiterkommen.
    »Der hat mich zu Lady Nalfi geführt«, antwortete Larghos mit einer Schwerfälligkeit, deren Grund wir alle zu wissen glaubten. »Ich habe ihn niedergestreckt. Dann wollte ein elender Chulik um Lady Nalfi mit uns schachern ...«
    »Mit anderen Worten – sie war in seinen Klauen!« brüllte Murkizon. »Aber nicht mehr lange, das kann ich euch sagen.«
    »Sie riß ihm den Dolch aus dem Gürtel und stach damit zu.« Larghos warf Nalfi einen fürsorglichen Blick zu. »Eine mutige Tat für ein nacktes Mädchen in einer solchen Lage.«
    Sie senkte keusch den Blick und lehnte sich haltsuchend an Larghos.
    »Ich ... es ging nicht anders.«
    »Denkt nicht mehr daran, meine Dame, wenn es Ihnen Kummer bereitet ...«
    »Nein, nein, das ist es nicht. Nur daß ...«
    »Sucht Brennbares zusammen!« unterbrach Pompino rücksichtslos. »Stapelt das Zeug auf. Wir wollen den Laden anstecken und verschwinden, dieser Blutgestank geht mir auf die Nerven, beim Mächtigen Horato!«
    Während wir die Aufgabe in Angriff nahmen, beschäftigte ich mich mit der Erkenntnis, daß die Anhänger Lems des Silber-Leem ziemlich gute Söldner angeworben hatten. Chuliks und Rapas gelten zwar als natürliche Feinde, doch ist dies nicht unweigerlich so. Natürlich gibt es immer wieder ernsthafte Reibereien zwischen einzelnen Chuliks und Rapas – ähnlich wie bei Menschen, die anderen mit eingefleischter Feindschaft begegnen – hier auf der Erde ebenso wie auf Kregen, das muß ich leider sagen. Wer jedoch Söldner anstellt, wählt in der Regel Vertreter unterschiedlicher Rassen, die für den Sold ohne weiteres gemeinsam ihre Arbeit tun und ihre Streitigkeiten ruhen lassen. Wie ich
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