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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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hervor, wo sie Schutz gesucht hatten, und flatterten zu den Fischerei-Kais. Es waren Möwen und kleine Vögel, keine Sattelflieger.
    »Ein nettes Lokal, die Neue Grenze«, bemerkte Pompino im Gehen. »Sauber und angesehen.«
    Ich hatte nicht übel Lust, Pompino ein bißchen zu sticheln. Der Zuname Franch deutete darauf hin, daß der Mann von sich selbst ziemlich überzeugt war – und dies auch beweisen konnte. Natürlich kam der Name an die Bezeichnung ›Iarvin‹ nicht heran. »Sein Spitzname paßt zweifellos zu ihm«, sagte ich. »Vielleicht sind die Leute hier doch aus dem gleichen Holz geschnitzt.«
    Er blieb stehen und blickte mich finster an, wußte er doch genau, was ich meinte. Und dann lachte er. Pompino Scauro ti Tuscursmot, Iarvin genannt, vermochte zu lachen, wie es nur einem Khibil gegeben ist. Denn Khibils sind ziemlich hochmütig und ichbezogen in ihrer Art, doch wenn sie lachen, kommen sie von ihrem hohen Roß herunter und lassen alles heraus.
    »Und da haben wir den Burschen, den wir brauchen«, sagte er schließlich, als er mit Lachen fertig war. Mit einer Kopfbewegung zeigte er die Richtung an.
    Und wirklich – da war der Mann. Er stolzierte wichtigtuerisch die Straße entlang und schwenkte einen goldbeknauften Balass-Stock. Seine Kleidung glitzerte auf das prächtigste; der Stoff war golden und silber bestickt, benäht mit Edelsteinen. Der Hut funkelte, die langen Federn, die daran befestigt waren, flatterten im Wind. Einige Schritte hinter ihm trottete ein Brukaj, ein geduldiger, friedlicher Diff, in der Hand eine Tasche, in der sich vermutlich all die Utensilien befanden, die eine so hochwichtige, eingebildete Persönlichkeit unbedingt benötigte.
    Das Gebilde, das uns jedoch klar bewies, daß wir hier wirklich den Richtigen gefunden hatten, steckte an seinem Aufschlag. Eine kleine Silberbrosche, die einen springenden Leem darstellte, abgesetzt mit einem Büschel brauner Federn.
    »Hier oben wird das alles viel offener getragen«, stellte ich fest.
    »Sie sind hier vor Verfolgung sicher, die Cramphs! Wer nicht weiß, was der Silber-Leem und die braunen Federn bedeuten, ist für diese Leute nicht wichtig. Und wer es weiß, zieht besser den Kopf ein und hält den Mund, um nicht mit durchschnittener Kehle in der Gosse zu landen.«
    »Aye. Du siehst das durchaus richtig.«
    Murkizon sagte mit seiner grollenden Stimme. »Soll ich ihn ein bißchen in den Schwitzkasten nehmen?«
    »Sobald wir nicht mehr beobachtet werden können. Vergeßt den armen Brukaj-Sklaven nicht.«
    »Ich werde ihn ausgesucht höflich behandeln«, sagte Quendur der Reißer, der ehemalige Pirat.
    Unauffällig folgten wir dem herausgeputzten Laffen durch die umherwieselnde Menge. Sein Sklave trug den zusammengeklappten Regenschutz, eine Art Schirm, über der Schulter und machte einen bedrückten Eindruck. Der Popanz hielt ein buntes Tuch in der Hand, mit dem er entgegenkommenden Damen und Bekannten gestenreich seine Aufwartung machte. An der Hüfte trug er außerdem Rapier und Main-Gauche. Trotz seines dandyhaften Aussehens trug er die Waffe nicht zur Zierde. Auf Kregen werden Waffen mit einer eindeutigen Absicht getragen – wer sich mit Waffen zeigt, versteht damit umzugehen. Wer es nicht tut, lebt nicht lange.
    Im hellen Sonnenschein folgten wir unserem Opfer – und ich zügelte meine Schlußfolgerungen. Nicht jeder Kreger ist ein rauflustiger Abenteurer, und natürlich gibt es Leute, die Waffen tragen und nur wenig damit anzufangen wissen.
    »Ich glaube, er will zum Zorcadrom«, sagte Pompino. »Mir wird ganz übel bei dem Gedanken, für den herausgeputzten Burschen würde eine prächtige, zarte Zorca gesattelt.«
    »Du hast recht – und zugleich unrecht.«
    »Wie bitte, Jak? Was meinst du – im Namen von ...?«
    »Du hast recht, wenn du sagst, der Kerl sei kein Zorcareiter, auch wenn diese Tiere kräftig und widerstandsfähig und sehr willig sind. Du hast unrecht, wenn du meinst, er will zum Zorcadrom. Schau doch. Er hat sein Ziel bereits gefunden.«
    Der Bursche, dem wir unauffällig auf den Fersen geblieben waren, erklomm die Vordertreppe eines Gebäudes, dem man seinen Verwendungszweck von draußen nicht ansehen konnte. Es handelte sich um ein schlichtes Bauwerk mit zwei Obergeschossen – eingebettet in eine Reihe anderer Bauten dieser Straße, die ein phantastisches Panorama spitzer Dächer und hochaufragender Türme und Kamine bot. Der Brukaj-Sklave folgte seinem Herrn, die Tür schloß sich hinter beiden.
    »Wie
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