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Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio

Titel: Saga von Dray Prescot 30 - Pandahem-Zyklus 04 - Die Klauen von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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erkundigte sich eingehend nach unseren Aktionsplänen gegen den verfluchten Tempel hier in Peminswopt.
    Pompino gab ihm einige knappe Erklärungen, die er offenbar für ausreichend befand.
    »Der elende Kult um Lem den Silber-Leem«, begann er und sprach leise, sehr leise, »zeigte sich von Land zu Land in unterschiedlicher Form. Der hiesige König, der fettleibige Nemo II., unterstützt die Religion. So wird hier ein wenig offener davon gesprochen als anderswo, und mehr Leute wissen von den Braunen und Silbernen. Gleichwohl geht es dem Kult vor allem darum, seine Geheimnisse zu wahren. Er benutzt Parolen und Geheimzeichen. Und er foltert und opfert kleine Kinder.«
    Murkizon trank, und seine Fäuste krampften sich um den Bierkrug. Er blieb stumm.
    Quendur der Reißer, aufbrausend und frech und doch beinahe zur Ehrlichkeit bekehrt, sagte in die Runde: »Selbst als ich noch durch die Gegend räuberte und meine Bande blutrünstiger Piraten anführte, habe ich so etwas nie getan. Kein zivilisierter Mensch käme auf einen solchen Gedanken.«
    »Dann zieh deine eigenen Schlußfolgerungen.«
    Larghos der Pfeil schenkte sich Bier nach und schob Murkizon den Krug zu. »Zivilisierte Menschen könnten auf den Gedanken kommen, ein Großes Jikai gegen diesen bösen Kult in Gang zu bringen.«
    »Viele Menschen können nicht an Dinge glauben, die nicht konkret zu greifen sind. Die Leem-Freunde üben im Verborgenen große Macht aus; Männer und Frauen verschwinden über Nacht oder werden getötet. Die Anhänger des Silbernen Wunders haben Freunde in höchsten Kreisen. Ein Jikai gegen sie wäre sehr schwierig ...«
    Murkizon schaute auf den Krug, den Larghos ihm hinschob, und blickte dann auf den leeren Kelch in seinen Fäusten. Er tauschte die Gefäße aus, trank, wischte sich die Lippen und sagte: »Schwierig ist alles, was sich lohnt. Man kann das nicht mit der Verteidigung gegen die Shanks vergleichen.« Abrupt schloß er die dicken Lippen. Niemand sprach von diesem Kampf, gegen den sich Murkizon zunächst absolut zurecht ausgesprochen hatte, ehe er auf das heftigste mitmischte, als wir ihn dann doch aufnahmen.
    Im Regen marschierte eine Abteilung Soldaten vorbei; die Männer duckten sich unter ihren Umhängen. Die Flagge hing schimmernd naß herab – die Flagge von Tomboram, dunkelblauer Grund mit der Darstellung einer Quombra, eines Fabelwesens, das nur aus Klauen und Feueratem zu bestehen scheint. Tomboram verfügt dem System nach über eine einfache nationale Flagge, die in den verschiedenen Regionen leicht abgewandelt wird. So ließ der Kov von Memis auf dem blauen Grund einen silbernen Argenter erscheinen, während Pando in Bormark, unserem Ziel, in seiner blauen Fahne einen eingewebten goldenen Zhantil präsentierte. Diese Tradition, die von etlichen kregischen Nationen gepflegt wird, finde ich sehr interessant. Ich schaute weiter aus dem Fenster und sah, was den Soldaten folgte.
    Die tödlichen Umrisse von Werstings erschienen; die schimmernden Körper bildeten einen fließenden Strom, so groß war ihre Zahl, so dicht preßten sich die Rücken aneinander. Schwarz-weiß gestreifte Jagdhunde – das sind Werstings, bösartig und nur auf Jagen und Töten abgerichtet. Dennoch besitzen sie nur vier Beine und nicht einmal große Kiefer oder Klauen. Die zusammengekettete Horde huschte vorüber, angeführt von ihrem Hikdar, der sich die Peitsche unter den Arm geklemmt hatte.
    »Werstings«, sagte Quendur. »Also, diese Tierchen mag ich nun wirklich nicht.«
    »Draußen im Regen?« fragte Pompino. »Irgendein armer Kerl steht auf der Liste, soviel ist klar.«
    Fandarlu der Franch, unser Wirt, eilte an unseren Tisch. Er schaute hinter den letzten Werstings her, die mit eingeklemmtem Schwanz dahinschlichen, und verzog das Gesicht. Als er sich erbot, die Krüge erneut zu füllen, lehnten wir ab, denn der Regen ließ nach, und ein erster rubinroter und jadegrüner Schimmer auf der anderen Straßenseite deutete an, daß die Zwillingssonnen Kregens, Zim und Genodras, wieder über der Welt lächeln wollten.
    »Vielen Dank, Wirt«, sagte Pompino und stand auf. »Hier ist dein Entgelt.« Er warf eine Handvoll Münzen auf den Tisch. Die anderen nickten und grinsten; es freute sie, daß der Schiffseigner sie eingeladen hatte. Wir traten ins Freie, wo die Luft den typischen frischen Nachregenduft verbreitete. Regenwasser gurgelte durch die Gosse. Die Straße begann sich wiederzubeleben. Einige Vögel wagten sich unter den Dachfirsten
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