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Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 24 - Spikatur-Zyklus 02 - Der Rebell von Antares
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gemeinsam am Abgrund zum Tod gestanden.
    Jaezila warf den Kopf in den Nacken, und ihr braunes Haar schimmerte im Mondschein. Sie lachte kehlig. Und erblickte mich.
    »Jak!«
    »Na, Jak«, sagte Tyfar, schob den Stuhl zurück und stand auf, um mich zu begrüßen. »Hast du dich deiner Verpflichtungen außerhalb der Stadt entledigt? Bist du gekommen, um bei uns zu bleiben?«
    »Lahal, ihr beiden«, sagte ich, trat vor, ergriff Tyfars Hand und küßte Jaezila. »Nein, ich bin noch nicht aus der Sache heraus.« Ich setzte mich, und der Wein wurde eingeschenkt, als ich noch den Stuhl zurechtrückte. »Aber es freut mich, euch zu sehen...«
    Natürlich hatte ich den beiden nur sehr vage beschrieben, wie mein wahres Leben aussah. Sie wußten, daß ich glücklich verheiratet war, auch wenn ich Delia vorsichtshalber einen anderen Namen gegeben hatte, den sie hoffentlich nicht so bald zu Ohren bekam - Thylda. Ein Name, der sich für hamalische Ohren gut anhörte. Sie sehen selbst, was für raffinierte Haken man schlagen muß, wenn eine Freundschaft von einer idiotischen Kriegspolitik besudelt wird! Die beiden wußten also, daß das, was mich außerhalb der Stadt beschäftigte, nicht mit einer Frau zusammenhing.
    Ich erkundigte mich nach den Flugbooten, die die beiden hatten kaufen wollten, und erfuhr, daß die Sache nur langsam vorankäme, weil die Hyrklaner sehr widerstrebend Voller für Hamal bauten. Nur aus Angst vor dem gewaltigen Reich auf dem nahen Festland und vor der verrückten Herrscherin Thyllis behandelte man die Hamalier hier mit großer Höflichkeit.
    »Allerdings muß ich sagen«, sagte Tyfar mit gereizt gerötetem Gesicht, »wurde heute eine Fabrik niedergebrannt - zwei Flugboote gingen verloren. Hier hat man offenbar etwas für Brände übrig.«
    Ich berichtete, daß das Feuer im Souk der Krämer von zwei streitenden Zauberern verursacht worden sei.
    »War die verdammte Königin von Gramarye im Spiel?«
    »Ja.«
    Da die Runde nun komplett war, konnten die Sklaven das Essen bringen. Eins war mir trotz aller Schwierigkeiten klar: Sobald Vallia über Hamal triumphiert hatte - was bestimmt geschehen würde! -, hatte es ein Ende mit der Sklaverei. Die Umstellung auf eine sklavenlose Gesellschaft machte schon in Vallia Schwierigkeiten -Probleme, die sich in Hamal noch schlimmer bemerkbar machen würden. Aber irgendwann würde uns Opaz den Durchbruch gewähren.
    Jaezila trug eine dunkelrote Abendrobe ähnlich der, die Delia einmal in Huringa getragen hatte, durchteilt von einem schmalen goldenen Gürtel, an dem kein dummer Schmuckdolch hing, sondern ein kompaktes, funktionelles Rapier mit Main-Gauche. Sie sah prächtig aus! Dennoch neckte sie Tyfar nach wie vor und schien sich über ihn lustig zu machen; doch sah ich, daß sie längst mehr an ihm hing, als ihr vermutlich selbst bewußt war. Tyfars dunkelblaue Abendrobe verhüllte zweifellos eine Rüstung aus Kettengewebe, darüber schwangen Rapier und Main-Gauche an einem breiten Gürtel. Irgendwo unter dem weiten Stoff hatte er zweifellos auch seine Axt verborgen. Von dieser Waffe trennte sich Prinz Tyfar aus Hamal nicht freiwillig.
    Gegen Ende der Mahlzeit warf er mehrmals verwirrte Blicke über meine linke Schulter. Ein wachsamer Ausdruck huschte über sein Gesicht, ehe er sich wieder dem Squish-Kuchen zuwandte. Aber schon schaute er wieder mich an. Frank und frei, kühn und furchtlos - so kann man Tyfars Verhalten in unserer Gesellschaft beschreiben, denn wir waren Kameraden. In Begleitung seines Vaters, des Prinzen Nedfar, und der hohen Würdenträger zeigte sich Tyfar eher zurückhaltend und schweigsam. Als belesener junger Mann hatte er die Axt aus Trotz gegen jene Kräfte erwählt, die ihn zu einem durchschnittlichen hamalischen Prinzen formen wollten. Prinz Tyfar kannte sich in Bibliotheken sehr gut aus, doch konnte man auch nichts dagegen haben, wenn er einem im Kampf den Rücken freihielt.
    «Ich glaube...«, sagte er.
    Dann stand er heftig auf und warf sein Weinglas um. Sein Rapier zuckte hoch und dicht an meinem Ohr vorbei. Aber schon hatte ich mich, ohne nachzudenken, seitlich vom Stuhl geworfen und über den Boden abgerollt. Ich hörte den schmerzhaft-überraschten Schrei, dann war ich wieder auf den Beinen, das Rapier in der Hand, und sah den verflixten Attentäter am Boden liegen, der Unmok und mir gefolgt war. Tyfars Rapier hatte ihn in den Leib getroffen.
    Auch Jaezilas Schwert fuhr herum und wandte sich gegen das plötzliche Interesse der Gäste
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