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Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares

Titel: Saga von Dray Prescot 23 - Spikatur-Zyklus 01 - Die Bestien von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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deutete er auf Turko. »Der Schreiberling aber sollte sich lieber verstecken, wenn der Kampf beginnt.«
    Da Turko keine Waffen trug, hatte Mevek ihn als Schriftgelehrten eingestuft, der sich außerhalb der Wertvorstellungen aller Kämpfer bewegte: Schriftgelehrte können lesen und schreiben und tragen anstelle von Schwert und Speer Schreibfeder und Tinte bei sich.
    Nun öffnete sich ruckhaft Turkos Mund.
    Hastig sagte ich: »Dieser Macsadu – wie man hört, ist er Jhansis Kumpel.«
    »Aye, ein unangenehmer Menschenjäger. Als Jhansi ihrer überdrüssig war, brachte er sogar die eigene Mutter um. Jetzt erpreßt er Steuern und foltert seine Opfer zum Vergnügen. Wir haben eine Rechnung miteinander offen.«
    »Ich werde im Kampf an deiner Seite stehen, Mevek«, sagte Turko stockend, »und mir anschauen, wie du dich schlägst.«
    Der Guerillaführer warf Turko einen ratlosen Blick zu, setzte zu einer Antwort an, überlegte es sich dann aber anders. »Wie du willst, Schreiber«, sagte er schließlich. »Gib nicht mir die Schuld, wenn du umgehauen wirst.«
    Nath Karidge zog sein Krummschwert. »Ich habe den Eindruck, Mevek, du hast deine Kundschafteraufgaben vernachlässigt und uns in eine Falle gelockt. Du hättest dieses Treffen nicht arrangieren dürfen, solange du verfolgt wurdest.«
    Ich unterband die Diskussion sofort. Vor der Schänke gab es plötzlich Kampflärm. Vielleicht hatte Mevek einen Fehler gemacht; uns stand ein Kampf bevor, und damit hatte sich's.
    »Mach dir keine Sorgen«, sagte Mevek ein wenig gereizt. »Ich habe genug Leute, um diesen Cramph Macsadu niederzuringen.«
    Im gleichen Augenblick flog Vanderini im hohen Bogen durch die Tür herein, und auf seinem häßlichen alten Stiefelgesicht klaffte ein blutiger Striemen. Er kreischte laut. Automatisch fuhr er herum, knallte die Tür zu und legte den Riegelbalken vor.
    »Viele Dutzend von den Schweinehunden! Sie haben uns getäuscht!«
    Draußen verstummte der Lärm und gellte wieder auf. Die Tür begann sich zu biegen. Der Balken zerbrach. Inmitten des splitternden Holzes erschienen tobende Bewaffnete. Ihre Waffen schimmerten dunkel von Blut.
    »Du blöder Onker!« brüllte Karidge.
    Er stürmte vor und brüllte: »Auf sie, ehe sie sich verteilen können!«
    Korero warf seinen Umhang zur Seite. Seine vier Arme fuhren hoch, seine Schwanzhand zuckte nach vorn. Stahl funkelte.
    Laut brüllend griffen die Söldner an.
    Auf dem sauber gefegten Boden der Gaststube des Kopflosen Zorcareiter begann ein wirrer, mörderischer Kampf.

2
     
     
    Die Fenster explodierten einwärts und verstreuten überall Holz- und Buntglassplitter. Sich heftig wehrende Männer sprangen und torkelten herein, gefährlich bedrängt, und hüpften über Bänke und Tische. Die Guerillas und die sie verfolgenden Söldner gaben sich keinen Pardon.
    Koreros leuchtende Gestalt wirbelte wie ein vernichtender Blitzstrahl hierhin und dorthin.
    Nath Karidge, der sich typischerweise als erster zwischen die Gegner drängte, schwang sein Kurzschwert schwungvoll und genau.
    Naghan das Faß führte einen kräftigen Clanxer, eine gerade vallianische Hieb- und Stichwaffe, und hatte keine Mühe mit zwei Gegnern.
    Vanderini fluchte unbändig und wischte sich immer wieder das Blut aus dem Gesicht, während er die herandrängende Masse im Schach hielt.
    Chuktar Mevek kämpfte mit wirbelndem Schwert und Dolch, als müsse er sich eines inneren Grolls entledigen.
    Ich, Dray Prescot, kämpfte ebenfalls, denn ich sah, daß die elenden Masichieri mich umbringen wollten; dabei war gar nicht die richtige Zeit zum Sterben, nicht im Augenblick, da ich noch so viel zu tun hatte.
    Ein schreiender Bursche flog in hohem Bogen über das Kampfgewühl. Dabei drehte er sich einmal um die eigene Achse. Er verließ die Gaststube durch das einzige Fenster, das bisher noch unbeschädigt geblieben war. Er verschwand und hatte den Fensterrahmen wie einen Kragen um den Hals.
    Da wußte ich, daß Turko der Khamorro in Aktion getreten war.
    So kurz der Kampf auch war, wurde er doch mit außerordentlicher Heftigkeit geführt.
    Zu den Problemen, die man mit schlechten Söldnern haben kann, gehört die Tatsache, daß sie schnell das Interesse verlieren, wenn ein Kampf gegen sie läuft.
    Mir obliegt es nicht, anderen Menschen ihr Tun vorzuhalten, solange es sich nicht gegen Vallia richtet und sie mir in meiner Eigenschaft als Herrscher vorgeführt werden. So verurteilte ich die Söldner nicht, als sie an Schwung verloren, sobald sie
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