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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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Behalte das Kinn unten und den Schild oben. Jikai!«
    »Diese Jikai gebührt dir, Jak!«
    Was sollte ich darauf antworten? Ich nickte ihm aufmunternd zu und marschierte langsam über die blauen und gelben Felder.
    Bis zu diesem Augenblick war das Spiel einigermaßen ausgeglichen gewesen, denn Yasuris Mannschaft hatte sich wie wilde Leems gewehrt. Doch mit jedem Zug würde sich der Druck auf uns verstärken, denn die einzelnen Spieler rückten immer dichter zusammen, und immer häufiger kam es zu blutigen Kämpfen statt zu geschickten Manövern.
    Die Sänfte der Jikaidasta stand in der Nähe von Yasuri, die sich als Aeilssa bisher noch nicht hatte vom Fleck rühren müssen. Als ich das Spiel verließ, sah mich Yasuri an. »Gut gemacht, Jak. Ich gebe dir das Jikai.«
    »Behalte seine Mitte im Auge, hohe Dame. Wie ich mich erinnere, sprach sich Scatulo für einen Vorstoß aus ...«
    Aus der Sänfte meldete sich eine Stimme. Goldene Vorhangschnüre bewegten sich. Die Stimme sagte: »Geh zur Ersatzbank, Tikshim, und nimm dir keine Freiheiten heraus.« Der Vorhang klaffte auf und gab den Blick auf ein Frauengesicht frei.
    Rotes Haar hatte sie, eine funkelnde, wogende kastanienrote Masse, die ein kleines Gesicht umrahmte, ein bleiches Gesicht wie Elfenbein aus Chem. Die Augen waren blau und schauten mich herausfordernd an. Klein war der Mund und scharlachrot und geschürzt über einem festen runden Kinn. War sie schön? Ja, so wie ein angreifender Chavonth schön sein kann, geschmeidig, schlank, katzenhaft. Noch kam mir nicht der Gedanke, diese Frau mit einem Leem gleichzusetzen.
    Ich verharrte stocksteif. Ich stand ziemlich dicht neben ihrem Stuhl. Die silberhaarigen Gonells waren sichtlich schockiert von der Gewalt und starrten mich dümmlich an. Dabei waren sie alles andere als dumm; dieses Prädikat gebührte vielmehr uns, die wir das Blut vergossen, die wir Gewalt im Spiel begingen. So verharrte ich auf dem Feld, ich ging nicht zur Ersatzbank, wie sie mir auf unhöfliche Weise befohlen hatte – die Bezeichnung ›Tikshim‹ ist schon ziemlich herabsetzend.
    »Ich unterhielt mich gerade mit Lady Yasuri«, sagte ich leise.
    Auf den ersten Blick glich das Gesicht der Jikaidasta einer Maske; der Elfenbeinschimmer, die ausgeprägten Umrisse von Lippe und Kiefer und Nase, das Fleisch fest und kompakt, wie aus weichem Elfenbein herausgearbeitet. Doch als ich sie so anschaute, ich, der störrische, widerborstige Kerl, erschien ein Hauch von Farbe auf ihren Wangen. Ihr Gesicht hatte einen vollkommenen Knochenbau – fein gezeichnet, apart, und noch zeigte die Haut keinerlei Schlaffheit. Sie beherrschte sich mit bewundernswürdiger Konzentration; hier stand ich vor einer hohen Dame, die es gewohnt war, ihren Willen durchzusetzen und die ihren eigenen Wert sehr genau kannte.
    »Laß dir das Blut nicht zu Kopf steigen, nur weil du zwei Kämpfe gewonnen hast. Es geht um den Sieg dieses Spiels.«
    »Glaubst du, du kannst gewinnen – gegen Mefto?«
    »Wenn die Kreaturen, die für uns kämpfen müssen, sich so gut schlagen wie du, dann vielleicht. Aber nur dann.«
    Ich spürte eine seltsame Verkrampfung in mir. Was ich getan hatte – würde es gegen Mefto den Kazzur überhaupt etwas bewirken?
    Nun ja, ich war ein bißchen aufgedreht, denn ich sagte: »Du bist die Jikaidasta, die Ling-li-Lwingling genannt wird. Du kommst aus Loh.«
    Drei schwarzgekleidete Männer betraten das Spielfeld und kamen auf uns zu. Ich verzichte auf die Beschreibung der Dinge, die sie in den Händen hielten.
    »Runter vom Spiel, Jak!« befahl Yasuri.
    »Aye, meine Dame.« Doch ehe ich ging, sagte ich noch: »Wir werden heute siegen, auf faire Weise oder durch Betrug.«
    Während Ling-li-Lwingling aus Loh den Vorhang ihres Tragstuhls wieder herabfallen ließ, eilte ich zur Ersatzbank. Hätten mich die drei Schwarzgekleideten verfolgt und womöglich versucht, ihre Geräte einzusetzen, hätte ich mich ungeachtet der Folgen wohl mit ihnen angelegt, doch sie schauten mich nur böse an und drehten um.
    Der Mann, der dazu bestimmt war, das von mir verlassene Feld zu besetzen, war ein Khibil. Yasuri brachte nun ihre linke Flanke ins Spiel, ein Manöver, das zum richtigen Zeitpunkt gekommen wäre und Meftos Figuren in die Defensive gedrängt hätte, wenn wir nicht gerade Todes-Jikaida gespielt hätten. Vermutlich zeigte sich hier die Handschrift der Jikaidasta. Aber es ging um Leben und Tod. Gegen den Khibil schickte Mefto einen überaus muskulösen Burschen, der
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