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Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 20 - Jikaida-Zyklus 02 - Ein Schwert für Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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verschweigen, daß ich auf etliche krasse Lücken in meinem eigenen Können stieß. Mefto fintete einen Stich, und als mein Schild zur Deckung hochzuckte und ich ihn in die andere Richtung führte, gelang es ihm, mit einem fast unmerklichen Beben seines Körpers meine instinktive Reaktion für sich auszunutzen und mich zurückzutreiben. Ich war erfahren genug, das Beben auszumachen und darauf zu reagieren, so daß der Stich nur an meinem Schild vorbeifuhr und mir einen Streifen Fleisch von den Rippen schälte.
    Als Mefto kurze Zeit später eine Variation dieser Taktik versuchte, reagierte ich schon nicht mehr wie erwartet, so daß sein Vorstoß ins Leere ging und ich mich vorbeugen und ihn unten rechts am Arm verwunden konnte. Zornig sprang er zurück.
    »Du meinst, du kannst mich besiegen, Prinz Mefto den Kazzur, Apim! Ich habe dich schon einmal niedergerungen, diesmal aber ...«
    Nun ja, bei manchen Kämpfen ist mir ein flotter Wortwechsel recht. Hier aber blieben seine spöttischen Bemerkungen ohne Antwort.
    Erneut klirrten die Schwerter aufeinander, und ich spürte die Kraft, mit der er mich niederzuringen versuchte, und leistete Widerstand, und ein halbes Dutzend Atemzüge lang rangen wir miteinander, Körper an Körper.
    Seine Kraft war wie eine ungezügelte, lebendige Macht. Er drückte meinen Schwertarm immer tiefer herab. Doch ich wehrte mich, stieß ihn zurück, unterlief seine Klinge und hieb nach ihm, als er schon zuckend nach hinten auswich. Meine Schneide erwischte gerade noch eine Haarsträhne. Sein Gesicht, das eine gewisse Freude verraten hatte, dem Lieblingssport frönen zu können, verfinsterte sich jäh: Er zog die Brauen zusammen. Wenn diese Pantomime mich verängstigen sollte, nun ja ... bei Zair, ich möchte nicht lügen.
    Denn er bedrängte mich nun mit der spürbaren Absicht, dem Kampf ein Ende zu machen.
    Es wäre sinnlos, die einzelnen Züge des Kampfes detailliert zu schildern, doch sollte unsere Begegnung noch viele Jahreszeiten später als größter Kazz-Jikaida-Kampf aller Zeiten gepriesen werden.
    Mefto hatte bereits einen unangenehm großen Brocken aus meinem Schild herausgehackt; Holz hatte sich splitternd vom Bronzerahmen gelöst. Jetzt traf seine Klinge mit voller Wucht auf das Metall und verbog es zu einem verwickelten Band. Ich wehrte mich verzweifelt, konnte aber nicht verhindern, daß er mit wenigen geschickten Hieben meinen halben Schild zerstörte. Sein gelber Schild zeigte zwar die Spuren meines Schwertes, war aber noch intakt.
    Und die ganze Zeit redete er auf mich ein; er verspottete mich, bedrohte mich, machte sich über meine Paraden lustig und lobte zuweilen herablassend eine Abwehr in letzter Sekunde, die mich eben noch einmal vor seinem Todesstreich rettete.
    »Für einen Apim kämpfst du gut. Wirklich, ich bewundere deine Geschicklichkeit.«
    Ich ächzte, so sehr mußte ich mich anstrengen, seine Angriffe mit den baumelnden Resten meines Schildes abzuwehren. Noch wollte ich es nicht fortwerfen, denn in ganz geringem Umfang erfüllte es noch einen Zweck, und wenn ich ihn damit bewarf, würde er sich allenfalls ducken und mich auslachen.
    Er redete unentwegt, während er herumsprang und die Waffe wirbeln ließ und attackierte und zurücksprang und erneut vorrückte. Ich sagte kein Wort.
    Mein Körper war bereits von Kopf bis Fuß mit Blut bedeckt. Ich spürte keinen Schmerz, denn kein Krozair von Zy oder Klansmann oder Djang kann es zulassen, durch Schmerzen in seiner Kampfkraft beeinträchtigt zu werden. Doch war ich schwächer geworden, das spürte ich. Die Schwere meiner Gliedmaßen ließ sich nicht mehr leugnen; daran änderte auch die innere Einstellung nichts.
    Dieser Kildoi war eine seltene Ausnahme bei den Kämpfern, das war klar. Ich mußte also meinen Verzweiflungswurf wagen, ehe es zu spät war.
    Mefto griff mit einer plötzlichen Serie von Hieben an, mit ungezügelter, donnernder Gewalt, und ich erkannte, daß er mich nun ausschalten wollte. Ich setzte mich zur Wehr. Ich duckte und wich zur Seite aus und hielt ihm die lächerlichen Schildreste hin und drückte seine Klinge zur Seite. Irgendwie vermochte ich der Attacke zu widerstehen und meine Position im blauen Feld zu halten, und er zog sich verwirrt zurück. Aber ich war noch mehr geschwächt. Bald konnte ich nicht mehr.
    Und ich stellte mich auf. Ich versuchte daran zu denken, wer ich war, daß ich der brave, schlichte Dray Prescot war.
    Mefto redete schon wieder, allerdings nicht mehr ganz so
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