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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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Zorn verdient – das Volk von Vallia hätte ihn für sehr gerechtfertigt gehalten –, doch versuchte ich in die Zukunft zu schauen. Bündnisse mußten eingegangen werden, mit dem Ziel, die schändliche Agonie, in der Vallia sich wand, baldmöglich zu beenden.
    Garfon der Stab eilte los, um die beiden Delegationen zu trennen. Barty rief ihm heiser nach, wenn er sich nicht beeile, könnte er im zweiten Ankleidezimmer ein Blutbad vorfinden.
    Einige Anwesende äußersten die Ansicht, daß das gar nicht so übel wäre, daß die Welt auf diese Weise von einigen weiteren Rasts befreit würde.
    »Palines«, sagte Delia ganz zielstrebig und reichte mir einen Teller auf dem sich die saftigen gelben Beeren häuften.
    Ich klaubte eine Handvoll zusammen und schaute Nath Nazabhan entgegen, der quer durch den Raum auf mich zukam. »Ich wäre für keinen der beiden, Majister.«
    Ich kaute. »Wenn wir den einen oder anderen nicht bekämpfen müßten, würde das unsere Sorgen halbieren.«
    Korero lachte.
    »Mag sein. Aber ein Bündnis mit einem Verräter oder einem Haufen politischer Chauvinisten läge mir nicht«, beharrte Nath in vollem Ernst.
    »Mir auch nicht, bei Vox!« sagte Barty.
    »Wenn du ertrinkst und ein unangenehmer Schurke es für richtig hielte, dir die rettende Hand hinzustrecken, würdest du ablehnen?«
    »Das ist etwas anderes!« Und: »Das ist nicht fair!«
    »Trotzdem steht zu befürchten, daß wir in der Brandung der Boden- und Luftstreitkräfte ertrinken, die die Hamalier und die Aufständischen gegen uns aufbieten können. Wir halten Vondium, einen Teil der Kerngebiete und den Nordosten. Und wenigstens der Nordwesten wird von Vallianern gehalten. Was den Rest betrifft ...«
    »In der Tat! Der Rest leidet unter dem Sklavenjoch dieses Schweinehunds von Zauberer oder seiner Gefolgsleute oder verdammter Revolutionäre!« Barty konnte sich kaum noch beherrschen. Sein Gesicht leuchtete wie der sprichwörtliche blankpolierte rote Apfel, der beim Obsthändler ganz vorn in die Auslage gerückt wird. Die braunen vallianischen Augen traten ihm aus dem Kopf. Er hätte noch weitergewütet, doch Delia sagte nur: »Barty!« Woraufhin er den Mund zuklappte.
    »Ich wiederhole: Immerhin handelt es sich um Vallianer.«
    Dies sagte ich mit einer gewissen Boshaftigkeit. Lange hatte ich mich in Hamal aufgehalten und kannte die dortigen Sitten und Gebräuche recht gut. Ich hatte dort auch gute Freunde – zugegebenermaßen handelte es sich um Freunde, die nicht wußten, daß ich damals Prinz Majister von Vallia war. Hamal hatte sich als verhaßter Feind bei den Vallianern ins Unrecht gesetzt, das stand fest. Ein Großteil dieser Verbrechen ging aber auf das persönliche Konto von Herrscherin Thyllis. Wenn dieses Chaos erst einmal geordnet war, mußten wir uns freundschaftlich mit Hamal verbinden, dies sagte mir der gesunde Menschenverstand. Indem ich auf das Vallianische in dem vorgeschlagenen Bündnis hinwies, hoffte ich den anderen die Augen zu öffnen. Waren sie erst einverstanden, konnte ich das ganze Bild offenbaren.
    Das Wort ergriff der alte Archolax die Knochen, dürr, drahtig, in dunkles Grau gekleidet, doch von einer goldenen Kette umschlungen. Auf seinem Gesicht zogen sich tiefe Falten von der Nase zum Mund, und seine gewichtige Miene wurde durch seine betonte Diktion etwas aufgehellt. Er war der neuernannte Pallan des Schatzamtes – denn Lykon Crimahan hielt sich noch in Forli auf und kämpfte um seine Besitzungen, und die finanzielle Situation erforderte sofortige Maßnahmen. Archolax nahm seinen Posten ernst.
    »Wenn uns durch die Abgesandten ein Bündnis angeboten werden sollte, Majister, dann brauchen diese Leute Hilfe im Kampf gegeneinander. Es wäre gut zu wissen, in welchem Maße und bis zu welchem Betrag man für die Allianz zu zahlen bereit wäre. Opaz weiß, daß unsere Schatztruhen leer sind.«
    »Gut überlegt, Archolax.«
    »Wie dem auch sei«, sagte Barty, der sich ein wenig beruhigt hatte und nun auch wieder Delias Blick begegnen konnte, »wir sollten sie auf jeden Fall eine Weile warten lassen.« Er reichte mir einen mit belegten Broten vollgehäuften Teller, auf dessen Rand ein Becher stand. Wie immer wickelten wir diese Sitzungen im Stehen und beim Essen ab, obwohl uns genügend bequeme Sessel, aus allen Teilen des Palasts zusammengeholt, zur Verfügung standen.
    Ich schlang heißhungrig ein Bamber-Brot herunter und sagte: »Ich lasse sie warten, solange es für das Protokoll schicklich ist, nicht
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