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Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen

Titel: Saga von Dray Prescot 19 - Jikaida-Zyklus 01 - Ein Leben für Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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zerstörte stolze Vondium, und die Passanten bedachten uns mit Jubelrufen. Schließlich überquerten wir den Kyro vor dem Palast des Herrschers und ritten durch die Tore, deren Wächter die Lanzen energisch grüßend kreuzten, dann überließen wir unsere Zorcas den Pflegern, die die Tiere in einen Innenhof voller purpurner Blumen brachten. Die Zorcas hatten sich vorzüglich gehalten, und wir tätschelten sie noch einmal liebevoll, ehe wir uns von ihnen trennten.
    »Wir treffen uns im Saphir-Empfangssaal!« rief ich meinen Begleitern zu, die sich in ihre Quartiere begeben wollten. »Das ist die richtige Umgebung für das, was beschlossen werden muß: nicht ganz offiziell, und doch würdevoll genug.«
    Den verwirrten Blicken begegnete ich mit wohlwollender Mißachtung, die die allgemeine Neugier nur noch steigerte.
    Barty und Nath wechselten einen schnellen ratlosen Blick.
    Doch schon war ich in den inneren Gemächern des Palasts verschwunden, auf der Suche nach einem schnellen Bad, mit dem ich mir Schmutz und Blut abwaschen wollte, und nach Tee und einer Mahlzeit, die die Leems des Hungers auf eine Bur von mir fernhalten würden. Für Wein war es noch zu früh.
    Der Saphir-Empfangssaal und der größte Teil des Flügels, in dem sich dieser für halbamtliche Anlässe gedachte Saal befand, war von den Bränden, die den größten Teil des alten Palastes verwüstet hatten, weitgehend verschont geblieben. Yantong hatte bereits viel wieder instandgesetzt; dennoch war die Anlage alles andere als im Schuß. Türme und Bastionen waren eingesunken, Mauern in Wehrgräben gerutscht, und der Umriß der Burg, der sich einst so arrogant über der Stadt erhoben hatte, wirkte allenfalls wie eine Sammlung fauliger Zähne. Der Herrschaftspalast Vondiums ähnelte in gewisser Weise einem Zelt, dessen Mittelmast umgehauen worden war. Wichtige Arbeiten waren noch in vollem Gange, damit Unterkünfte für die Leute geschaffen würden, die ich für jene Art von Regierung brauchte, die mir vorschwebte – wenn ich damit die noch immer unausgegorenen Ideen zur Führung des Landes, die mir im Kopf herumschwirrten, nicht schon zu ehrgeizig umschrieben habe. Überall verbreiteten Zimmerleute und Bauarbeiter eine Atmosphäre nützlicher Geschäftigkeit. Unter den Arbeitern war kein einziger Sklave. Die Auswirkungen dieser strengen Politik, an die ich mich trotz lebhafter Opposition hielt, erschwerten das Leben im kleinen wie im großen auf das Lächerlichste – eine Entwicklung, die sich auch noch einige Zeit fortsetzen würde.
    Eine Abteilung schaffte die Uniformen und Bewaffnung der toten Chuliks in den Palast. Die Verwundeten waren mitgenommen worden. Wie ich schon sagte: Chuliks sind wahre Kämpfer.
    Ich gab Anweisung, die Funde im Saphir-Empfangssaal abzuladen und außerdem reichliche Mengen Tee zu kochen, und begab mich in die kleinen Gemächer, die wir uns einigermaßen wohnlich eingerichtet hatten. Die Zimmer waren nicht groß, doch hatten sie Wände und Decken, und es gab noch fließendes Wasser, geliefert von hastig auf den Dächern errichteten Pumpen. Aus dem Nordfenster war der verkohlte Stummel des alten Wersting-Turms zu erkennen, wo man jene schrecklichen Jagdtiere zu halten pflegte. Schon wuchsen allerlei grüne Ranken in den schwarzen Rissen und verschönten die düstere Ruine hier und dort mit bunten Farbflecken.
    In den äußeren Gemächern war Delia nicht anzutreffen, und ihre Zofe teilte mir mit, daß sie sich im Schlafzimmer aufhalte. Wie ich hatte Delia nur einige sehr persönliche Dienstboten behalten, und wenn ich nicht oft von ihnen spreche, dann deswegen, weil sie so gut waren, daß sie als Teil unseres Lebens gelten mußten. Floria und Rosala kümmerten sich um Delia, Mädchen, die zur Freude der Götter geschaffen worden waren, lächelnd, mit munterem Blick und flotter Zunge und sonnigem Gemüt. Kein Hindernis sollte ihnen drohen, sollten sie eines Tages, wie es so geschieht, den jungen Mann ihres Herzens heiraten wollen. Die gleiche Offenheit und Freiheit galt Emder, dem ruhigen, sanften, geschickten und außergewöhnlich fähigen Mann, der sich um den größten Teil meiner materiellen Wünsche kümmerte. Wenn Sie ihn Diener nennen wollen, so trifft dies nur etwa die Hälfte seiner Pflichten. Er war ein wahrer Schatz und galt mir als Freund.
    »Schlafzimmer?« fragte ich und entledigte mich bereits meiner blutigen Kleidung. »Die Herrscherin ist doch nicht etwa krank?«
    »O nein, Majis!« riefen alle im Chor und
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