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Sag niemals STIRB

Sag niemals STIRB

Titel: Sag niemals STIRB
Autoren: Tess Gerritsen
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Gelähmten – niemand verdächtigt einen.“ Er blickte zu Maitland. „Er war das einzige Detail, das mich störte. Der letzte Zeuge von Flug 5078. Ich hatte gehört, dass er lebt, aber ich wusste nicht, wie ich ihn finden sollte.“ Er blinzelte zu den näher kommenden Hubschraubern und wandte sich an seine Männer. „Abrücken!“
    Die Söldner verschwanden in einem ruhigen, aber schnellen Rückzug in den Wäldern.
    Toby nickte dem Killer zu. „Mr. Siang, Sie wissen, was zu tun ist.“
    Siang stieß Willy vorwärts. Guy fing sie in seinen Armen auf. Gemeinsam sanken sie auf die Knie. Es blieb keine Zeit für letzte Worte für einen Abschied. Guy schob sich in einem vergeblichen Versuch, sievor den Kugeln zu schützen, vor sie.
    „Bringen Sie es zu Ende“, sagte Toby.
    Guy blickte zu ihm hoch. „Auf dich wartet noch die Hölle!“
    Siang hob die Pistole. Die Mündung zielte direkt auf Guys Kopf. Guy hielt Willy fest, wartete auf die Explosion. Auf die Dunkelheit.
    Der dumpfe Knall der Pistole ließ sie beide zusammenzucken.
    Verwundert erkannte Guy, dass er noch immer kniete, noch immer atmete. Er blickte hoch, sah Siang mit Blut am Hemd zusammenbrechen.
    „Dort! Dort ist sie!“, schrie Toby und deutete zu den Bäumen.
    Sie sahen sie in den Schatten des Waldes, wie sie die alte Pistole mit beiden Händen hielt. Lan stand ganz still, als wäre sie von dem geschockt, was sie gerade getan hatte.
    Einer der Söldner zielte auf sie.
    „Nein!“, brüllte Maitland und warf sich auf den Söldner.
    Der Schuss ging fehl. Maitland und der Söldner prallten kämpfend auf die Erde.
    Vom Felsen über ihnen gellten Schreie. Guy und Willy warfen sich zu Boden, als es Pfeile herunterregnete. Toby schrie auf und stürzte. Wasvon seiner Armee noch übrig war, zerstreute sich.
    Guy und Willy krochen in Deckung, aber Willy erkannte plötzlich, dass ihr Vater ihnen nicht folgte.
    „Dad!“, schrie sie.
    Zehn Meter entfernt lag Maitland in seinem Blut. Willy wollte zu ihm, doch Guy zerrte sie zurück.
    „Aber er ist verletzt!“
    „Du kannst nichts für ihn tun!“
    Sie schluckte und wehrte sich, aber ihre Proteste wurden von dem Peitschen der Rotorblätter der Hubschrauber erstickt. Ein Armeehubschrauber hing direkt über ihnen. Der Pilot senkte die Maschine zwischen den Bäumen ab. Ein halbes Dutzend vietnamesischer Soldaten sprangen heraus, gefolgt von einem Offizier. Er deutete auf Maitland und bellte Befehle. Zwei Soldaten liefen zu dem Verwundeten.
    „Lass mich los!“ Willy riss sich von Guy los und lief zu ihrem Vater. Die Soldaten brachten einen Erste-Hilfe-Koffer und eine Bahre.
    Guy blickte zu dem Hubschrauber zurück, aus dem ein letzter Passagier ausstieg. Der alte Mann kam auf Guy zu. Die beiden Männer sahen einander an.
    „Ein beeindruckendes Signalfeuer“, sagte Minister Tranh.
    Guy nickte. „Wir haben einige Leute verloren. DieKinder … ich weiß nicht, wie es ihnen geht. Aber ich denke …“
    Er sah, wie Willy der Bahre mit ihrem Vater zu dem Hubschrauber folgte. An der Luke blickte sie zu Guy zurück.
    Er wollte zu ihr, wollte ihr alles sagen, wovor er bisher Angst gehabt hatte, alles, was er nie zu einer Frau gesagt hatte. Er musste es ihr jetzt sagen, während er noch die Gelegenheit dazu hatte, während er sie noch berühren konnte.
    Ein Soldat schnitt Guy den Weg ab. „Zurück!“
    Staub kratzte in Guys Augen, als sich die Rotorblätter zu drehen begannen. Durch die tornadoartig wirbelnden Blätter sah Guy, wie Willy an Bord kletterte. Die Zeit war abgelaufen. Noch lange, nachdem der Hubschrauber in den Himmel gestiegen war, starrte Guy in dieses wolkenlose Blau.
    Als er sich an Minister Tranh wandte, sah er, dass noch jemand genauso trostlos wie er hinter dem Hubschrauber herblickte. Lan stand am Waldrand. Wenigstens hatte sie überlebt.
    „Wir sind froh, Sie lebend vorzufinden“, sagte Minister Tranh.
    „Wie haben Sie uns gefunden?“, fragte Guy.
    „Einer der Männer aus dem Dorf erreichte Nao Khoang am frühen Morgen.“ Minister Tranh schüttelteden Kopf. „Sie haben das Talent, die Dinge zu komplizieren, Mr. Barnard. Für uns zumindest.“
    „Ich wusste nicht, wem ich vertrauen konnte.“ Guy betrachtete den alten Mann. „Ich weiß es noch immer nicht.“
    Minister Tranh überlegte, dann sagte er ruhig: „Wissen wir das jemals?“
    „Einen Toast!“, sagte Dodge Hamilton und lehnte sich gegen die Hotelbar.
    Guy war nicht nach einer Feier. Es fiel ihm verdammt schwer, sich an
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