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Sag niemals STIRB

Sag niemals STIRB

Titel: Sag niemals STIRB
Autoren: Tess Gerritsen
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vor.“
    „Oh, Willy.“ Er schlang die Arme um sie. „Ich sehe schon, wir beide müssen eine Menge regeln.“
    „Was zum Beispiel?“
    „Zum Beispiel …“ Er senkte seinen Mund auf den ihren und flüsterte: „Zum Beispiel, wer im Bett rechts schläft …“
    „Oh“, murmelte sie, als ihre Lippen sich berührten. „Du.“
    „Und wer den Namen für das Erstgeborene aussucht …“
    Sie schmiegte sich seufzend in seine Arme. „Ich.“
    „Und wer als Erster ‚Ich liebe dich!‘ sagt.“
    Es entstand eine Pause. „Darüber“, sagte sie lächelnd, „kann man verhandeln.“
    „Nein, kann man nicht.“
    Sie starrten einander an, sehnten sich beide danach, die Worte zu hören, warteten jedoch stur darauf, dass der andere zuerst nachgab.
    Sie gaben gleichzeitig nach.
    „Ich liebe dich“, hörte Willy ihn sagen, während die gleichen drei Worte von ihren Lippen kamen.
    Auch ihr Lachen erfolgte gleichzeitig, freudig und hoffnungsvoll.
    Der Kuss war warm und suchend, aber viel zu kurz. Er erzeugte Sehnsucht nach mehr.
    „Es wird besser mit der Übung“, flüsterte er.
    „‚Ich liebe dich‘ sagen?“
    „Nein. Küssen.“
    „Oh“, murmelte sie. „Können wir es dann noch einmal probieren?“
    Eine Hupe vor dem Haus holte beide in die Realität zurück. Durch das Fenster sahen sie ein anderes Taxi am Straßenrand.
    Widerstrebend löste Willy sich aus Guys Armen. „Dad!“, rief sie.
    „Ich komme, ich komme!“ Ihr Vater trat aus dem Schlafzimmer und zog wieder seinen Regenmantel an. Er blieb stehen und sah Willy an.
    „Ah … verabschiedet euch“, sagte Guy diplomatisch und wandte sich zur Haustür. „Ich bringe den Koffer zum Wagen.“
    Willy und ihr Vater blieben allein im Raum zurück. Sie sahen einander an und wussten, dass dies womöglich der letzte Abschied war.
    „Ist alles zwischen dir und Guy in Ordnung?“, fragte Maitland.
    Willy nickte.
    Wieder trat Stille ein. Dann fragte ihr Vater leise: „Und zwischen dir und mir?“
    Sie lächelte. „Auch da.“ Sie ging zu ihm, und sie umarmten einander. „Ja“, murmelte sie an seiner Brust. „Zwischen dir und mir ist eindeutig alles in Ordnung.“
    Ein wenig zögernd wandte er sich zum Gehen. In der Tür schüttelten er und Guy sich die Hände.
    „Gute Reise zurück, Maitland.“
    „Danke. Kümmern Sie sich um alles, ja? Und, Guy – vielen Dank.“
    „Wofür?“
    Maitland blickte zurück zu Willy. Es war ein Blick des Bedauerns. Und der Erlösung. „Dass Sie mir meine Tochter wiedergegeben haben“, sagte er.
    Als Wild Bill Maitland zur Tür hinausging, kam Guy herein. Er sagte nichts. Er nahm einfach Willy in seineArme und drückte sie an sich.
    Als das Taxi wegfuhr, dachte sie: Mein Vater hat mich verlassen. Wieder.
    Sie blickte zu Guy auf. Und was ist mit dir?
    Er beantwortete ihre unausgesprochene Frage, indem er seine Hände an ihr Gesicht legte und sie küsste. Dann versetzte er der Tür einen kleinen Tritt. Mit einem endgültigen Knall fiel sie zu.
    Und Willy wusste, dass der Mann diesmal für immer bei ihr blieb.
    – ENDE –
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