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Sag erst, dass du mich liebst

Sag erst, dass du mich liebst

Titel: Sag erst, dass du mich liebst
Autoren: Kathie DeNosky
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Hatfield diesen Ort wie die Pest.” Martha schüttelte den Kopf und lachte. „War schon immer ein bisschen zart besaitet. Fällt sofort in Ohnmacht, wenn es nach antiseptischen Mitteln riecht.”
    Aus dem Kreißsaal erklang ein leises Stöhnen und riss ihn aus seinen Gedanken. Während Martha nach der Patientin sah, zog Ty sich um.
    Alles in allem war es ein ziemlich guter Tag heute gewesen.
    Nichts Schlimmes war passiert. Er ließ die Schultern kreisen und merkte, dass der Großteil der Spannungen, die ihn in den vergangenen Wochen geplagt hatten, verschwunden waren.
    Wenn er jetzt noch die Albträume unter Kontrolle bringen konnte …
    Er schob die Schuldgefühle und das Bedauern beiseite, wusch sich die Hände und drückte dann lächelnd die Tür zum Kreißsaal mit der Schulter auf. Er würde sich seine gute Laune nicht durch die schrecklichen Ereignisse verderben lassen, die dazu geführt hatte, dass er jetzt hier war.
    „Wo ist Freddie?” fragte die Patientin.
    Martha lachte. „Was glaubst du wohl?”
    „Drüben im ‘Blue Bird Cafe’.”
    Ein Schauder lief Ty über den Rücken, als er die vertraute Stimme mit dem weichen Südstaatenakzent hörte. Nur eine einzige Frauenstimme hatte ihn jemals so tief berührt. Er warf einen forschenden Blick hinüber zum Bett, doch Martha versperrte ihm mit ihrem Körper die Sicht. Wenn er es nicht besser wüsste, hätte er schwören können… Er schüttelte den Kopf angesichts dieses absurden Gedankens.
    „Freddie hat sich sofort aus dem Staub gemacht”, meinte Martha.
    Während Ty sich einen Mundschutz nahm, hörte er, wie sich die Patientin durch die nächste Wehe kämpfte. Als es schließlich vorbei war, holte sie tief Luft.
    „Freddie ist ein Weichling”, sagte sie.
    Ty hätte es nicht besser ausdrücken können. Egal, wie empfindlich der alte Fred war, hätte er doch versuchen können, bei der Geburt seines Kindes dabei zu sein.
    „Oh… warum … müssen … sie so schnell hintereinander kommen?” stöhnte die Frau.
    Seine Abneigung gegen den unbekannten Fred stieg. Um seiner Patientin Mut zuzusprechen, ging Ty hinüber und stellte sich neben das Bett. „Sie machen das ganz …”
    Er brach ab und starrte mit offenem Mund auf die Frau im letzten Stadium der Geburt. Alexis Madison, bekannte Radiomoderatorin und bis vor einem dreiviertel Jahr Tys Nachbarin, war dabei, in einer dörflichen Klinik im Osten von Tennessee ihr Baby zu bekommen.
    Das letzte Mal hatte er Alexis an dem Abend gesehen, bevor sie Chicago verlassen hatte. Auf Grund einer Senderübernahme hatte man ihr gesagt, sie müsse ihre Radiosendung künftig entweder von Los Angeles aus übertragen oder sich einen neuen Job suchen. Sie hatte sich entschieden, zu kündigen und nach Tennessee zurückzugehen. Sie war sozusagen der Auslöser gewesen, warum er sich für den Job in Dixie Rid ge entschieden hatte. Als er nach einem Ort gesucht hatte, wo er sich vor den Medien verstecken konnte, erinnerte er sich daran, wie Alexis über die Ruhe und den Frieden der Smoky Mountains gesprochen hatte. Nachdem sich ihm die Möglichkeit bot, hier die Klinik für eine begrenzte Zeit zu leiten, hatte er sofort zugegriffen.
    Die Enttäuschung, die ihn jetzt durchzuckte, überraschte ihn.
    Er hatte sich vom ersten Moment an zu Alexis hingezogen gefühlt und sich vorgenommen, sie hier aufzuspüren, in der Hoffnung, sie besser kennen zu lernen. Doch das Thema war nun wohl erledigt. Sie hatte anscheinend einen Typen namens Fred gefunden, kaum dass sie wieder hier gewesen war, hatte geheiratet und eine Familie gegründet.
    Er zwang sich zu einem Lächeln, als er auf sie herabschaute.
    „Hallo, Alexis.”
    Lexi vermutete, dass die furchtbaren Schmerzen diese Halluzinationen hervorriefen. Es war über neun Monate her, dass sie Tyler Bradens tiefen Bariton gehört hatte. Außerdem war sie am falschen Ort. Sie war zu Hause in den Bergen von Tennessee, nicht im Großstadtdschungel von Chicago.
    Doch als sie die Augen öffnete, packte sie die Angst, und sie stöhnte entsetzt auf. „Nein … nicht du!”
    „Du wusstest doch, dass Doc Fletcher zur Geburt nicht hier sein würde”, erinnerte Martha sie. Sie klopfte Ty auf die Schulter. „Das hier ist Doktor Braden. Er hat die Vertretung übernommen. “
    Lexi packte Martha am Arm. „Schick ihn weg!”
    „Beruhige dich, Kind.” Martha machte sich frei und wandte sich an Ty. „Nehmen Sie es nicht persönlich. Sie benehmen sich alle so, als wäre der Teufel in sie
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