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Sag erst, dass du mich liebst

Sag erst, dass du mich liebst

Titel: Sag erst, dass du mich liebst
Autoren: Kathie DeNosky
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gefahren, wenn sie in diesem Stadium sind.”
    „Bitte, Martha”, flehte Lexi. Sie musste ihr begreiflich machen, dass sie Tyler Braden nicht in ihrer Nähe haben wollte.
    „Ich will nicht, dass er mein Baby auf die Welt holt.”
    „Lexi, du weißt, dass hier im Umkreis von dreißig Meilen kein anderer Arzt ist”, erklärte Martha mit strenger Stimme.
    „Dann mach du es!”
    „Komm, hör auf”, schimpfte Martha. „Du weißt, dass ich das nur tue, wenn der Arzt nicht rechtzeitig hier sein kann.”
    „Dann sag Freddie Bescheid, dass ich zu Granny Applegate gebracht werden will!” Lexi kam sich vor wie ein gestrandeter Wal, als sie versuchte, sich aufzusetzen.
    „Wer ist Granny Applegate?” fragte Ty.
    „Eine alte Frau oben auf dem Piney Knob”, erwiderte Martha und drückte Lexi wieder auf das Bett. „Granny Applegate kuriert die Leute auf dem Berg mit ihren Hausmitteln. Und sie hat schon mehr Babys zur Welt gebracht, als man zählen kann.”
    Erregt und völlig unvorbereitet auf die nächste Wehe, stöhnte Lexi auf. Der Schmerz drohte sie fast zu zerreißen. Sie schloss die Augen und schrie auf.
    Als die Wehe endete, öffnete sie die Augen und sah, dass Ty den Kopf schüttelte. „Sei nicht albern, Alexis. Es nützt nichts.
    Dein Baby wäre da, bevor du am Eingang wärst.”
    „Ihr kennt euch?” fragte Martha neugierig.
    „Wir sind uns begegnet”, entgegnete Ty knapp.
    „Vor langer Zeit”, fügte Lexi hinzu, als ihr Körper erneut von einer Wehe gepackt wurde.
    Ty runzelte die Stirn und trat an das Fußende des Bettes.
    „Wenn ich mich nicht sehr täusche, sind deine Proteste gegenstandslos. Wie lange hast du schon Wehen, Alexis?”
    Als er versuchte, die Decke zu heben, stellte Lexi die Füße darauf. „Ich heiße Lexi. Und lass die Decke los.”
    Er zog daran, doch sie stemmte die Füße noch fester darauf.
    „Okay, Lexi. Seit wann hast du Wehen?”
    „Seit heute Morgen.” Sie konnte sich nichts vorstellen, was peinlicher gewesen wäre als ihre momentane Situation. Schließlich waren sie nicht mehr als flüchtige Bekannte. „Geh weg von mir.”
    Er ignorierte ihren Protest, zog die Decke hoch und legte sie ihr über die gebeugten Knie. „Warum hast du so lange gewartet, bis du in die Klinik gekommen bist?”
    „Mir war nicht klar, dass ich … Wehen hatte.” Erneut wurde sie von einer Schmerzwelle durchzogen, und sie vergaß völlig ihre Verlegenheit, als sie mühsam atmete. „Ich hatte … einfach nur Rückenschmerzen … bis die Fruchtblase platzte. Erst dann
    … begannen die Schmerzen richtig.”
    Tys Untersuchung bestätigte seine Vermutung. Alexis’ Muttermund war vollständig geöffnet, und das Kind war bereits auf dem Weg nach draußen. „Wir müssen diesen Streit vertagen, Lexi. Dein Baby kommt jetzt.”
    Die Situation erforderte seine professionelle Aufmerksamkeit, und Ty schob seine persönlichen Gefühle beiseite. „Wir müssen ihre Füße in die Halterungen legen, Martha.”
    Martha nickte und schob ein entsprechendes Gerät herbei.
    „Diese neuen Geburtsbetten sind ein Segen. Vielleicht kommen jetzt mehr Frauen zu uns in die Klinik.”
    „Wohin gehen die meisten Frauen sonst?” fragte Ty, während er seine Maske vors Gesicht zog. „Granny Applegate?”
    „Ja. Die meisten Frauen aus den Bergen bitten Granny Applegate, zu ihnen ins Haus zu kommen.” Martha lachte über seinen missbilligenden Gesichtsausdruck. „Tun Sie nicht so überheblich, Doc. Sie ist Hebamme, und wenn sie Probleme wittert, ruft sie uns sofort an.”
    Ty hatte keine Zeit, auf Marthas Erklärung zu antworten, da Alexis wieder aufstöhnte und freiwillig die Füße in die Vorrichtung hob. Als er sich ans Fußende des Bettes stellte, schaute er ihr ins Gesicht. Ihr goldbraunes Haar, das inzwischen völlig verschwitzt war, wurde von einer Klammer nach hinten gehalten, so dass seine Aufmerksamkeit auf die Erschöpfung, die ihre schönen Gesichtszüge überschattete, gelenkt wurde. Sein Herz zog sich zusammen, als er die Tränen sah, die sich in ihren leuchtend grünen Augen sammelten, und als er das Zittern ihrer Lippen und die geröteten Wangen bemerkte. Sie war total erschöpft, litt Höllenqualen und war verständlicherweise ver ängstigt. Sie brauchte den Vater des Kindes an ihrer Seite, der ihr Mut zusprach.
    „Du machst das hervorragend, Lexi”, ermutigte er sie. „Ich kann den Kopf des Babys schon sehen.”
    Sie nickte und schloss die Augen. „Es tut so weh, Ty.”
    Er griff nach ihrer
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