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Safe!

Safe!

Titel: Safe!
Autoren: M.C. Steinweg
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befand, waren noch mehrere andere Labore untergebracht, die
von verschiedenen Unternehmen betrieben wurden. Die Nähe zu einem großen
Chemieunternehmen in Leverkusen machte es möglich, ausreichend qualifiziertes
Personal zu finden. Andreas und Eve waren die letzten, die an diesem Abend das
Gebäude verließen.
    In dieser Nacht konnte Evelyn vor Aufregung kaum
schlafen. Immer wieder drehte sie sich von einer Seite auf die andere. Sie war
viel zu aufgeregt, um Ruhe zu finden. Bereits um sieben Uhr, nahezu zeitgleich
mit der Abflugzeit des Lufthansa Fliegers, mit dem Andreas nach Berlin reiste,
befand sie sich wieder im Labor. Ein Blick auf die Versuchstiere zeigte, dass
sich auch die mit der geringeren Dosis behandelten Tiere langsam mobilisierten.
    Evelyn konnte sich nicht erinnern, in den letzten Jahren
mit so viel Enthusiasmus ihren Beruf ausgeübt zu haben. Das Graue der vielen
ineinander verschwimmenden Wochen und Monate verblasste an diesem besonderen
Tag. Sie ertappte sich dabei, ein Liedchen zu summen, während sie das Logfile
auf den neuesten Stand brachte. Die Formel, die Konzentrationen und deren
Dosierung waren eingepflegt. Sämtliche Ergebnisse der Gewebeproben mit den
entsprechenden Gegenproben hinterlegt. Sogar ein Video welches Eve mit ihrem
Handy gemacht hatte, ist als Datenfile gespeichert.
    Am späten Abend befanden sich alle Eintragungen, auch die
des aktuellen Tages, in elektronischer Form auf dem Notebook, welches sie und
Andreas für ihre Aufzeichnungen nutzten. Sicherheitshalber überspielte sie die
Daten zusätzlich auf die SD Karte ihres Mobiltelefons. Um den
Sicherheitserwartungen von Doktor Adlon nachzukommen, vernichtete sie alle
schriftlichen Aufzeichnungen. Dichter als sie selbst käme niemand an ihr Handy
heran, so ihr Grundgedanke zu dieser Aktion.
    Schließlich war ihr Mobiltelefon ihr ständiger Begleiter,
egal in welcher Situation. Sicherer ging es also nicht mehr. Vor dem Heimflug
nach Düsseldorf rief Andreas Evelyn an. Er erzählte ihr, dass er alle
bisherigen Erkenntnisse ausführlich Herrn Adlon und dem gesamten anwesenden
Firmenvorstand darlegen musste. Es wurden vage Prognosen gestellt und mögliche
Erfolgsaussichten geprüft. Das Ergebnis der Unterredung bedeutete, dass der
Forschungsetat aufgestockt werden sollte und dadurch sowohl mehr Geld, als auch
mehr Mitarbeiter für die weitere Forschung zur Verfügung gestellt würden.
    Mitten im Flughafen Tegel träumte Andreas am Telefon
schon vom Nobelpreis, für den er sich im Geiste bereits nominiert sah. Lachend
bremste Evelyn seine in Worte gefassten Träume aus und bat ihn, erst mal mit
ihr gemeinsam die Validität des Wirkstoffes weiter zu erforschen, bevor er sich
schon einen Anzug für die Preisverleihung in Stockholm besorgte.
    Gleich am nächsten Tag beschlossen Andreas und Evelyn die
Versuchsreihe mit weiteren Tieren zu vergrößern. Drei weitere Ampullen mit dem
Wirkstoff standen inzwischen in dem kleinen Laborschrank, lediglich mit einem
unauffälligen kleinen Aufkleber mit der Bezeichnung der Versuchsreihe
beschriftet. Auch heute, drei Tage später, arbeiteten beide mit größtem Elan
daran, herauszufinden, welche der hinzugefügten Substanzen diese unglaubliche
Wirkung bei den Versuchstieren hervorgerufen hatte.
    Das erste Mal in der ganzen Zeit der Zusammenarbeit war
es Evelyn einerlei, dass sie ihr Wochenende im Labor verbrachte. Die Hoffnung
auf die ganz große Entdeckung spornten beide dazu an, unabhängig von den
Wochentagen weiterzuarbeiten. Andreas hatte eh nichts Besseres vor, wie er
sagte und Evelyn hatte sich in der Zwischenzeit von ihrer Dating Plattform
abgemeldet. Somit bot sich für sie keine Verabredung an. Außerdem bezweifelte
sie, jemandem gegenüber zu sitzen, der sie mehr begeisterte als die derzeitige
Versuchsreihe.
    Da das Laborgebäude normalerweise an den Wochenenden so
gut wie nicht besetzt war, befanden sich Andreas und Evelyn, zusammen mit dem
Wachdienst unten, völlig alleine in dem großen Gebäude. Konzentriert auf eine
laborchemische Betrachtung, die Eve sofort in ihren Computer übertrug, zuckte
sie erschrocken zusammen, als es an der Zutrittstür des Labors klingelte.
    ››Bleib sitzen Eve, ich schau mal nach wer da ist.‹‹
    Andreas war wie von der Tarantel gestochen sofort
aufgesprungen und lief schon in Richtung Nebenraum zum Flur des Labors. Evelyn
nutzte die Unterbrechung, um sich zu recken und zu strecken. Ihr Nacken war
verkrampft von dem krummen Sitzen vor dem
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