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Safe!

Safe!

Titel: Safe!
Autoren: M.C. Steinweg
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verbundenen
Tierversuchen nachdachte.
    Unvermittelt brummte ihr Handy in der Kitteltasche. Mit
einem Wisch über das Display las Eve die soeben eingetroffene SMS. Na so was,
wunderte sie sich, die SMS war von ihrem gestrigen Date. Toll, dachte sie, wenn
man an blöde Männer denkt, melden sie sich gleich bei mir. Irgendetwas mache
ich in meinem Leben verkehrt.
     
    ‚Willst du es dir nicht noch einmal überlegen?
Du kennst meine verborgenen Qualitäten noch nicht. J Melde dich bei mir. Gruß Tom‘
     
    Der Typ musste komplett durchgeknallt sein. Für einen
Moment überlegte Eve ob sie Tom antworten sollte, aber nachdem sie ihm gestern
Abend schon klipp und klar mitgeteilt hatte, dass sie nichts von ihm wollte und
auch keinen weiteren Kontakt wünschte, ließ sie es bleiben und löschte die SMS.
    Andreas ließ sich heute Zeit, daher nutzte sie die Pause,
um die Online Dating Seite auf ihrem Laptop noch einmal aufzurufen. Dort hatte
sie sich vor vier Monaten angemeldet. Sofort nach dem Einloggen poppte vor
ihren Augen ein neues Fenster auf, in dem ihr neue Mitglieder, die ihrem
Suchprofil angeblich entsprachen, vorgestellt wurden. Wer soll denn noch mit
den unzähligen Partnervorschlägen zu Recht kommen? Man wurde ja geradezu
überschüttet mit neuen Gesichtern und Profilen. Sie hatte zuvor noch keine
Erfahrungen mit solchen Plattformen gesammelt und ließ sich lieber anschreiben.
Nach einer Weile hatte sie sich dann ein Herz gefasst und schrieb Männer deren
Fotos ihr gefielen an. Das Ergebnis, was am Ende stand kam im Prinzip stets
aufs Gleiche heraus. Der einzige Unterschied war, dass, wenn eine
Kontaktaufnahme von ihr erfolgte, sich die Typen schneller outeten als anders herum.
Spätestens die zweite Mail enthielt ein eindeutiges Angebot zum
Horizontalsport. Außerdem hätte sie eine eigene Auswertung über die subjektiv
empfundene Schwanzgröße der männlichen Mitglieder der Dating Börse machen
können. Egal wie sie es drehte, zufrieden war sie nicht.
    Eine neue Nachricht in ihrem Posteingang erweckte ihre
Aufmerksamkeit. Absender war ein gewisser Loverboy69, bei dem die 69 sicherlich
nicht für seinen Jahrgang sondern für seine bevorzugte Stellungsvariante stand.
Mit geringer Erwartungshaltung öffnete sie die Mail und wurde nicht enttäuscht.
Loverboy69 ist tatsächlich auf der Suche nach einer Horizontalsportpartnerin.
Seine beeindruckenden Maße gab er auch gleich an 30cm harte Länge und 5,5cm
fordernde Dicke. Wow, er sparte echt nicht am Begleitvokabular. Wenn das mal
keine zu großzügige Bemessung seines besten Stückes war. Hätte sie jetzt die
Möglichkeit, seinen Mörderhammer – so Originalton in seiner Mail - in
Aktionsgröße zu sehen, würde wahrscheinlich nur die Hälfte der Maße dabei herum
kommen. Bei dieser Mail, wunderte Evelyn sich, dass jemand wie Loverboy69 es
schaffte, den Durchmesser seines Schwanzes zu berechnen, wo doch dessen
augenscheinliche Intelligenz zwischen dessen großen Zehen hing – nein stand –
verbesserte sie sich gedanklich.
    Wahrscheinlich hatte Andreas Recht mit seiner Annahme,
dass man die wahre Liebe sicherlich nicht auf einer Dating Plattform findet.
Diesen Gedanken ließ Eve erst mal unkommentiert an ihrer inneren Pinnwand
stehen und beschloss irgendwann später nochmal darauf zurückzukommen. Andreas
war wieder zurück und nickte ihr kurz zu.
    ››Trägst du schon alles ein? Dann schaue ich mal nach
unseren Viechern.‹‹
    Ohne eine Antwort abzuwarten lief er in den Nebenraum mit
den Käfigen. Sofort loggte sich Eve aus der Dating Seite aus und rief den
Aufzeichnungsrohling auf, benannte ihn mit der aktuellen Versuchsreihe TXP93,
und fing dann an, alles was sie vorher auf ihr Diktiergerät gesprochen hatte,
darauf einzutragen. Nachdem sie etwa der Hälfte der Daten übertragen hatte, kam
Andreas zurück.
    ››Und ?‹ ‹ Fragte Eve automatisch.
    ››Nummer 3 und 5 haben ihre Position verändert, alle
anderen sind wie vorher auf der Stelle liegengeblieben.‹‹ Andreas schaute Eve
an. ››Noch ein Kaffee?‹‹
    ››Nein danke, ich versuche es mal mit Tee. Hast du rein
zufällig welchen da?‹‹, lehnte Eve sein Angebot ab, während sie die von Andreas
gemachten Angaben in ihren Notizen vermerkte, um sie dann später Stück für
Stück in ihr Laptop zu übertragen.
    ››Ich habe noch ein wenig Kamillentee von meiner
Magenverstimmung, die ich letzten Monat hatte. Willst du den haben ?‹ ‹ Ungläubig musterte Andreas Eve, die konzentriert
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