Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Safari

Safari

Titel: Safari
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
hatte.
    »Die Dame und ich führen ein Gespräch.« Die Menge fuhr fort, die in der Luft liegende Konfrontation zu ignorieren, die Barkeeperin nicht. Sie beobachtete das Quintett aufmerksam. Aber auch nicht so aufmerksam, um schnell genug einen Polizisten hierher zu bekommen, der wirklichem Ärger Einhalt gebieten könnte. Außerdem würde sich bei einem gewaltsamen Konflikt jeder ortsansässige Gendarm mehr als wahrscheinlich auf die Seite der Einheimischen schlagen. Noch schlimmer, als vielleicht verprügelt zu werden, war, dass Walker die Wette verlieren würde, wenn er nicht rechtzeitig an seinen Lagerplatz zurückkäme, um seinen morgendlichen Videoanruf zu tätigen. Und das bei nur noch zwei zu überstehenden Tagen!
    Statt zu antworten, wandte sich Schlangenauge der immer beschwipster werdenden Haskell zu. »Ich verstehe einfach nicht, Janey, wieso du noch nicht von einem Dach gefallen bist und dich umgebracht hast.« Er deutete auf eine der beiden Quasicowboybuchstützen. »Rick, wie wär’s, wenn du Janey heimfährst?«
    Der große Blonde nickte.
    »Vielleicht will Ihre Freundin noch nicht nach Hause.« Walker stellte seinen Drink zur Seite und richtete sich auf dem Barhocker auf. Wie immer war er sich der Tatsache bewusst, dass sein einst footballgestählter Körper potentiellen Unruhestiftern immer noch Stoff zum Nachdenken gab. Ob das genügen würde, um die drei Störenfriede abzuschrecken, blieb abzuwarten.
    »Sie ist nicht meine Freundin«, informierte ihn Schlangenauge knapp. »Sie ist meine Schwester.«
    »Ein Grund mehr, herauszufinden, was sie will.« Walker, dem die genossene Menge Wodka die nötige Entschlossenheit verlieh, war nicht gewillt, sich von einer Bande Bauerntölpel Angst einjagen zu lassen, selbst wenn das bedeutete, dass er womöglich den Gewinn seiner Wette opfern musste.
    »Was sie will, Kumpel, ist, den Arzttermin wahrzunehmen, den sie morgen hat.« Er betrachtete die Frau, der mittlerweile von ihrem auserkorenen Fahrer vom Hocker geholfen werden musste, mit unverhohlenem Widerwillen. »Ihr Test soll morgen früh stattfinden.«
    »Arzttermin? Test?« Betroffen kämpfte Walker unter dem Schleier, der sich um sein Gehirn gelegt zu haben schien, um Klarheit. »Ist sie krank oder so was?«
    »Oder so was.« Als Schlangenauge sah, dass sich der Gast nicht weiter gegen Haskells Abreise sträuben würde, entspannte er sich ein wenig. »Ist vielleicht schwanger.«
    Die ganzen Punkte, die Walker den Abend über gesammelt hatte, reduzierten sich auf ihre mathematische Größe. Keiner der drei war der Ehemann der Frau. Schlangenauge war ihr Bruder. Was stark vermuten ließ, dass der Papa des möglicherweise bevorstehenden Sprösslings nicht in der unmittelbaren Nachbarschaft zu finden war. Vielleicht nicht einmal im großen Staat Kalifornien. Es war klar, dass die dadurch implizierte Situation nicht geeignet war, langfristigen familiären Segen zu gewährleisten.
    Walker sehnte sich plötzlich nach der rauen Behaglichkeit und Abgeschiedenheit des Schlafsacks, der in seinem Zelt am Südufer des Cawley-Sees lag.
    »Sorrykeineböseabsicht«, sprudelte es aus ihm heraus, als er vom Barhocker glitt und dabei die Brieftasche zückte. Er gab der ungerührten Barfrau ein übertriebenes Trinkgeld, denn unter keinen Umständen wollte er auf sein Wechselgeld warten.
    Schlangenauge rührte sich nicht vom Fleck, tat aber auch nichts, um Walkers Rückzug zu blockieren. Jedoch bedachte er den scheidenden Rohstoffmakler mit einem vernichtenden Blick und einem kernigen Kommentar.
    »Erzähl keinen Scheiß, Kumpel. Was Böses gemacht haste nicht – so viel steht fest.«
    Draußen in der kalten Dunkelheit des Parkplatzes entschloss sich der bis dahin verlässliche Allrad, mal nicht zu starten. Walkers Aufmerksamkeit wechselte beständig zwischen dem gläsernen Rechteck der Kneipentür und der aufsässigen Zündung. Der Eingang blieb leer. Als der Motor endlich einlenkte, fänden auch Walkers Emotionen in die Normalität zurück. Er rollte vorsichtig aus dem Parkplatz. Alles, was ihm jetzt noch fehlte, war, den kostbaren Pick-up irgendeines Einheimischen zu rammen.
    Ein paar Augenblicke später war er wieder sicher auf der Straße. Nach einer halben Meile auf dem Staatshighway bog er links in den Schotterweg ein, der zum See hochführte. Nachdem wiederholte Blicke in den Rückspiegel die Abwesenheit von Scheinwerfern bestätigt hatten, entspannte er sich schließlich.
    Tja, es war bis zum Schluss ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher