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Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Titel: Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)
Autoren: Rolf Meyer
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zwang sie sich dazu, gut zu essen und nur wenig Wein dabei zu trinken, weil sie um Mitternacht fit sein woll te. Denn wer konnte wissen, ob sie nicht doch noch gefordert wurde.
    Endlich lief das Fährschiff ein, die Omiros. Leo erhob sich und ging nach einer kurzen Erklärung davon. Er wollte von der anderen Seite aus beob achten, wer auf das Schiff ging. Sie sah ihn im Dunkel verschwinden; er würde sich irgendwo ver stecken. Aber wenn Kitty wirklich auftauchte - was dann? Was konnten sie eigentlich tun?
    Die Passagiere, die hier das Schiff ver ließen, waren inzwischen alle von Bord gegangen. Sabine verließ ihren Tisch und näherte sich vorsichtig der Gruppe von Menschen, die darauf warteten, an Bord gehen zu dürfen, und hielt sich dabei im Schatten der Häuser. Eigentlich war es praktisch unmöglich, dass Kitty in dieser Menschengruppe war. Sabine beobachtete aber trotzdem jeden, der über die Laufplanke aufs Schiff ging, und ließ auch die Umgebung nicht aus den Augen. Denn Kitty konnte genau so gut jeden Moment von irgendwo anders her auftauchen.
    Doch alles vergebens. Keine Kitty!
    Die letzten Passagiere waren nun bereits an Bord gegangen. Ein Matrose lümmelte am Kai neben der Laufplanke herum, über die alle, die aufs Schiff wollten, gehen mussten. Es war noch drei Minuten bis Mitternacht, der offiziellen Abfahrtzeit.
    Sabine ging an ihren Tisch vor dem Kafeneion zu rück, ließ aber den Kai und die Laufplanke nicht aus den Augen.
    Ein zweiter Matrose erschien oben an Deck und rief dem unten etwas zu. Der schlenderte hinauf, und beide machten Anstalten, die Planke einzuziehen.
    In diesem Moment löste sich aus dem Dunkel einer zum Hafen führenden Gasse eine Gestalt und lief leichtfüßig auf die Fähre zu.
    Es war Kitty.
    Bevor Sabine reagieren konnte, war Kitty oben und stieß mit einem der beiden Matrosen zusammen. Sie wäre gefallen, wenn sie sich nicht mit einer Hand am Matrosen, mit der anderen an einer Relingstütze festgehalten hätte. Der Matrose, mit ihrem schwel lenden Busen in direkten Kontakt gekommen, wirkte nicht unzufrieden. Er versuchte, diesen angenehmen Kontakt etwas länger als nötig aufrecht zu erhal ten, während der andere sich bückte und Kittys Täschchen aufhob, das ihr bei dem Beinahe - Sturz entfallen und glücklicherweise nicht im Wasser gelandet war.
    Diese kurze Verzögerung der Abfahrt gab einer anderen plötzlich auftauchenden Gestalt Gelegen heit, das Schiff noch zu erreichen. Leo! Er sprang im wirklich letzten Augenblick an Bord - merkwür digerweise hatte er seine Reisetasche bei sich. Der Schuft musste das also schon vorgeplant haben, ohne ihr etwas davon zu sagen!
    Sabine konnte noch sehen, wie Leo und Kitty sich begrüßten, oder genauer gesagt, wie Leo versuch te, Kitty zu begrüßen. Denn Kitty schien sehr ablehnend zu reagieren. Aber so ganz genau konnte Sabine das eigentlich auch nicht mehr erkennen, und dann war das Schiff endgültig abgefahren.
    Kitty und Leo waren also zusammen auf dem Fähr schiff. Eigentlich müsste ich jetzt die Polizei benachrichtigen, dachte Sabine, traute sich aber nicht, diesem Gedanken die Tat folgen zu lassen. Sie hatte ganz einfach Angst davor, verhaftet zu werden. Außerdem zweifelte sie daran, dass das etwas nutzen würde. Würde die griechische Polizei wirklich schnell und richtig reagieren und Kitty im näch sten Hafen verhaften? Der nächste Hafen war Leros, die Omiros würde um 1 Uhr 40, also in etwa anderthalb Stunden dort sein.
    Ja, wenn Peter hier wäre. Peter mit seinen Bezie hungen zur Polizei. Es überfiel sie die Erkenntnis, wie sehr sie ihn vermisste.
    Peter. Lieber Peter! Bitte, sei nicht so hart zu mir, wenn du erfährst, wer ich bin, betete sie verzweifelt. Ich könnte es nicht aushalten, wenn du mich für immer verurteilen würdest.
    Sie raffte sich auf und entschloss sich, doch zur Polizei zu gehen. Als sie dort ankam, war aber geschlossen. Sie konnte also nichts tun, nicht einmal in Athen bei der Kripo anrufen, denn wo sollte sie die Nummer herbekommen?
    Plötzlich fielen ihr die zwei Millionen ein, die sie im Zimmer in ihrem Koffer zurückgelassen hatte. Sie dachte auch an Leo, der seine Abreise vorbereitet hatte, ohne dass sie es bemerkt hatte. Von pani scher Angst getrieben rannte sie heim in ihr Zim mer, riss den Koffer aus dem Schrank, warf ihn auf das Bett und öffnete ihn.
    Gott sei Dank! Es fehlte nichts.
    Sabine verstaute alles wieder im Koffer, stellte ihn in den Schrank zurück und setzte sich aufs Bett.
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