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Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)

Titel: Sabine und die drei Millionen - Ein heiterer Roman, fast ein Krimi (German Edition)
Autoren: Rolf Meyer
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warf einen Blick in die Richtung, aus der er gekommen war. Sabine trat eben mit einem Beu tel in der Hand aus dem Laden. Sie sah die Gruppe und blieb stehen, schien zu überle gen, verschwand wieder im Laden. Peter atmete auf. Der Glatzkopf hatte sie nicht bemerkt. Von den Polizisten drohte ihr keine Gefahr. Die kannten sie nicht. So war we nigstens sie in Sicherheit und konnte irgend etwas tun. Auf Leo aufpassen. Die zwei Millionen irgendwo sicher deponieren. Vielleicht sogar Kitty und die fehlende Million finden. Was würde es dagegen nutzen, wenn der Glatzkopf auch sie noch verhaften würde? Warum war er ei gentlich hinter ihr her?
    Peter hatte keine Zeit, lange darüber nachzuden ken. Er wurde brutal vorwärts geschubst, am Kafe neion vorbei, am Hafenkai entlang, am Strand ent lang und eine Straße zwischen den letzten Häusern des Dorfes hindurch auf eine unbewachsene Fläche, wo ein Polizeihubschrauber stand. Als sie ihn in den Hubschrauber drängten, fiel ihm ein, was er hätte tun sollen. Er hätte Leo Bescheid sagen sollen, dass er den Polizeiposten von Patmos benachrichti gen und dass dieser in Athen anrufen und Kommissar Grigorios von dieser merkwürdigen Verhaftung in formieren sollte. Aber jetzt war es zu spät. Hof fentlich würde Karin so klug sein, das von sich aus zu tun.
    Karin! Diese Verhaftung kann doch nur mit ihr zu tun zu haben, dachte er. Der Glatzkopf scheint ein Polizeibeamter zu sein, und wenn das so ist, dann habe ich in Athen einen Polizeibeamten tätlich angegriffen, wahrscheinlich sogar in Ausübung seines Dienstes. Schöne Geschichte!
    Dass Karin irgend etwas angestellt hat, was sie mir noch nicht gebeichtet hat, hat sie ja selbst zuge geben. Aber was kann das nur sein?
    Nun, das würde er jetzt ja endlich erfahren. Da die ihn nicht einbuchten konnten, ohne ihm Gele genheit zu geben, sich zu verteidigen und seinen Konsul zu informie ren, würde man ihn sehr bald nach der Landung mit jemandem zusammen bringen, mit dem er sich verständigen konnte.
    Der Hubschrauber flog nach Westen, in Rich tung Athen. Peter hatte keine Augen und keinen Sinn für das herrliche Erlebnis, das ein solcher Flug in relativ geringer Höhe quer über die griechische Inselwelt darstellte. Er konnte es kaum erwarten, in Athen anzukommen, wo sich ja alles aufklären musste.
    Denkste!
    Auch in Athen kam er mit niemandem in Berührung, mit dem er sprechen konnte. Er wurde vielmehr sofort in ein Ge fängnis gebracht und in Griechisch verhört - eine Farce! Ein Protokoll wurde ausge fertigt, das er nicht verstand, nicht lesen konn te, und das er trotzdem unterschreiben sollte. Er weigerte sich. Danach ging es durch eine weitere Amtstube, wo ihm ein uniformierte Beamter irgend etwas vorlas - wahrscheinlich die Gefängnisord nung. Man führte ihn in einen Raum, wo er sich völlig ausziehen und duschen musste. Er wurde un tersucht, erhielt seine Kleidung zurück, aber nichts von den Sachen in seinen Hosentaschen. Die wurden in einen Sack gepackt; ein Beamter packte und sagte bei jedem Stück etwas, was ein zweiter Beamter aufschrieb. Peter sollte zum Schluss die in grie chisch geschriebene Liste unterschreiben. Wei gerte sich wieder. Die beiden versuchten eine Weile, ihn zu überzeugen, gaben ihre Bemühungen aber schließ lich auf und führten ihn trotz seines dauernden Protestes in eine Zelle, wo er dann Stunde um Stunde saß und auf jeden Schritt lausch te, immer in der Erwartung, dass man ihn jetzt endlich zum Verhör holen würde. Erst, als es dun kel wurde, gab er die Hoffnung auf, heute noch hier herauszu kom men.
     
     
    4
     
    Sabine und Leo saßen einsilbig an einem Tisch vor dem Kafeneion am Hafen zusammen. Sie schaute trau rig in die Dunkelheit hinaus, beobachtete die Lichter der ankommenden und abfahrenden Schiffe und passte auf, ob Kitty nicht doch noch im Laternenschein am Kai auftauchte.
    So hingen sie schon den ganzen Tag hier herum. Nach langen Diskussionen an diesem Tisch hatten sie beschlossen, lieber nicht den sympathischen Poli zisten von Peters Verhaftung zu benachrichtigen. Welche Gründe Leo dafür hatte, wusste Sabine nicht. Das konnte sie nur ahnen. Sie selbst hielt es für besser, jetzt bei der Polizei so wenig wie möglich aufzufallen.
    "Genau um Mitternacht geht die Fähre nach Rhodos ab", unterbrach Leo das Schweigen. "Das wäre eine gute Gelegenheit für Sabine Müller, sich abzuset zen."
    Sabine nickte nur, und so kam wieder kein Gespräch auf.
    Stunde um Stunde verging. Irgendwann
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