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"Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)

"Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)

Titel: "Saarland:Krimiland": Fünf Autoren, Fünf Fälle (German Edition)
Autoren: Elke Schwab , Angelika Lauriel , Christian Bauer , Heinz Draeger , Martin Frohmann
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versuchte offensichtlich, sexy zu wirken. Dernbach grinste nicht und auch Lenz verzog keine Miene.
    »Oh, ja, Hauptkommissar Dieter Dernbach und mein ...« Dernbach sah den Jungen an, »... mein Kollege, Kevin äh Lenz.« Lenz nickte lächelnd. »Guten Tag, Frau Rösler«, sagte er.
    »Polizei? Und gleich mit einem Hauptkommissar. Was liegt an? Ist mein Mann gerast oder bei Rot über eine Kreuzung gefahren?«
    »Können wir uns ungestört unterhalten?«
    »Natürlich. Sabine? Wir sind im Büro meines Mannes. Bitte Kaffee für die Herren.«
    Sie nahmen an einem Besprechungstisch Platz. »Also? Was darf ich für Sie tun?«
    »Albert Sparer«, sagte Der nbach knapp.
    »Unser Chefbuchhalter. Ja.«
    »Wissen Sie, ob er private Probleme hatte?«
    »Bedauere, aber um das Privatleben meiner A ngestellten kümmere ich mich nicht. Ich glaube, das darf ich auch nicht, oder? Datenschutz und so. Und ... Moment, Sie haben gefragt, ob er Probleme hatte? Was ist passiert?«
    »Ja. Also, um es kurz zu machen, wir haben seine Leiche heute Morgen in seiner Wohnung gefunden.«
    »Sie haben seine ... wie bitte?« Céline Rösler blinzelte. »Entschuldigung. Aber ...«
    »Wir vermuten Selbstmord«, sagte Dernbach schnell. Céline Rösler zuckte mit den Mundwinkeln und ve rsuchte, ernst zu blicken. Lenz zog die Augenbrauen hoch und sah seinen Chef fragend an. Dernbach gefiel das. Es war die richtige Reaktion. Der Junge bemerkte genau wie er, dass die Emotion im Antlitz der dunkelhaarigen Frau falsch war. Es sah mehr nach Erleichterung als nach Überraschung aus.
    »Aber ... wieso, ich meine ...«, stammelte sie.
    »Wir suchen nach einem Grund, es gab keinen Abschiedsbrief.«
    Die Sekretärin brachte ein Tablett mit Kaffe etassen und einer Kanne. »Sabine? Albert Sparer hat sich umgebracht.«
    Es schepperte, als eine Tasse auf den Tisch knallte. »Ve rzeihung!«, sagte Sabine.
    »Schon gut, war ja noch leer!«, erwiderte Lenz.
    »Albert? Und ... Selbstmord?«
    »Ist ihnen vielleicht bekannt, ob er privaten Stress hatte?«, fragte Dernbach.
    »Nein. Nicht, dass ich wüsste.« Die Sekretärin sah hilfesuchend zu ihrer Chefin, die keinerlei Reaktion zeigte.
    »Können wir die Personalakte sehen?«, bat Der nbach.
    »Sicher. Sabine?«
    »Ich kümmere mich darum.«
     
    ***
     
    »Wenigstens der Kaffee war ausgezeichnet«, knurrte Dernbach im Auto, als er vom Parkplatz fuhr. »Nichts Neues, unauffällig, ehrlich, fleißig, kein Karrierist.«
    »Immerhin wissen wir einiges«, widersprach der junge Polizist. »Ach ja?« Dernbach hasste es, von einem Grünschnabel verbessert zu werden.
    »Er hat das Gebäude am Freitag pünktlich um 17.30 Uhr verlassen, wie jeden Tag, und ist zum Bus gegangen.«
    »Das ist spät!«, sagte Der nbach. »Bei uns heißt es: ›Freitags um eins macht jeder seins.‹«Er gluckste über seinen Witz.
    »Hat mein Vater früher auch immer gesagt. Das gilt schon lange nicht mehr.«
    Dernbach drehte die Augen zur Decke. »Der Portier hat jedenfalls nichts bemerkt.«
    »Das meinte ich ja.«
    »Wie?« Dernbach bog Richtung Mainzer Straße ab und fädelte sich rüpelhaft zwischen zwei Autos ein.
    »Wenn er vorhatte, sich zu töten, dann müsste an diesem Tag etwas aufgefallen sein«, en tgegnete Lenz.
    »So was lernt man im Norden?«, murrte Dernbach.
    »Ja, zum Beispiel.« Lenz sah aus dem Fenster.
    »Wenn jeder Selbstmörder ein bestimmtes Ve rhaltensmuster hätte, dürfte kein Suizid klappen, man würde die Leute stoppen, zumindest die meisten«, warf Dernbach trocken ein. »Hinterher ist man immer schlauer!«
    »Fahren wir noch mal in seine Wohnung«, schlug Lenz vor.
    Dernbach überlegte. Der Verkehr vor ihm kam ins Stocken. Er bog rechts ab zur Stadtautobahn und fuhr nach wenigen Kilometern über die Westspange nach Riegelsberg.
    Die Leiche war abtransportiert, Kreidelinien zeigten ihre Lage an, ein großer dunkler Fleck e rinnerte an das Blut.
    »Da waren die Kollegen ja mal richtig schnell«, stellte Der nbach fest.
    »Die Schuhe, sehen Sie? Sie sind sauber geputzt.« Lenz b etrachtete einige Plastikschalen im Flur.
    »Ja und?«
    »Am Freitag hat es geregnet und sie müssten schmutzig sein.«
    »Ja und?«, wiederholte Der nbach gelangweilt.
    »Ich meine, wenn er sich u mbringen wollte, warum putzt er seine Lederschuhe?«
    Dernbach horchte auf. »Ah, ich sehe, Sie beginnen, in meine Richtung zu denken.«
    »Ihre Richtung?«
    »Ja, meine Richtung. Weiter, was fällt Ihnen noch auf?« Dernbach b emerkte seinen Irrtum in dem
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