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Rywig 04 - Die Glücksleiter hat viele Sprossen

Titel: Rywig 04 - Die Glücksleiter hat viele Sprossen
Autoren: Berte Bratt
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- , um nachher in Badeanzügen wieder zu erscheinen und uns in dem kleinen Swimming-Pool zu erholen.
    Das Programm des nächsten Tages war wunderbar. Es ging per Motorboot durch den Kazingakanal, der den Edwardsee mit dem Georgsee verbindet. Jetzt war endlich unsere ganze Gruppe beisammen, alle in einem Boot. Ich konnte ganz und gar entspannen und meinem allwissenden Mann die ganze Führung überlassen. Wir beobachteten ein unwahrscheinlich reiches Vogelleben. Ich habe nur ein paar Namen behalten - Kormorane, Pinguine, Schreiseeadler, verschiedene Reiher. Ich bin nun mal mehr für die Vierbeiner! Es war ein eindrucksvolles Erlebnis, Hunderte von Flußpferden auf einmal zu sehen, diese Riesen mit ihrem viereckigen Kopf, winzigen Ohren und kleinen Augen. Sie wirkten so friedlich, so gutmütig - ich mochte sie ganz einfach leiden!
    Auf den Ufern sahen wir Büffel, Elefanten und die schönen Uganda-Kobs, eine Antilopenart, die mir bis zu diesem Augenblick unbekannt gewesen war. Ich mußte genau hingucken, damit ich sie nicht mit Wasserböcken verwechselte. Von denen gab gab es auch eine ganze Menge.
    Ja, es war ein herrlicher, erholsamer Vormittag, der uns viele neue, schöne Eindrücke gab und gleichzeitig die Entspannung, die wir bitter nötig hatten. - Nachmittags ging es per Auto in den Park, wo am gleichen Morgen neun Löwen einen Büffel erlegt hatten. Jetzt waren sie wohl satt, nur ein paar Löwinnen lagen noch da und zerrten halbfaul an den Resten des mächtigen Tieres.
    Weiter, immer weiter. Ich sagte mir selbst zehnmal pro Tag: „Einmal kommst du wieder her, Sonja! Einmal fährst du mit Heiko allein, und wir bleiben lange in jedem Lodge, wir sehen uns in Ruhe alles an, vielleicht können wir sogar in die Ecken des Landes kommen, wo noch Schimpansen und Oryxantilopen zu sehen sind. Betrachte diese Reise nur als eine erste, kurze Orientierung.
    Noch einen ganzen Tag im Auto, durch kleine Städte, durch Dörfer, an Plantagen entlang. Und was für Plantagen: Grüne
    Teesträucher, soweit wir blicken konnten. Mitten in all dem Grünen lag unser Hotel, Ruwenzori Tea Hotel, ein verschwenderisch gebautes Haus aus der Kolonialzeit. Nie hatte ich so große und so hohe Räume gesehen, nie eine so breite Veranda - und nie ein solches Gästezimmer! Es war so groß wie unsere ganze Wohnung daheim, und als ich in das Bad ging, mußte ich lachen: Das Badezimmer war ungefähr so groß wie unser Wohnzimmer in Hamburg!
    An dieses Hotel erinnere ich mich besonders aus zwei Gründen: Auf dem Dach rannte das Haustier rum, ein merkwürdiges, affenähnliches Geschöpf mit einer weißen Nase, dunklem Fell und einem langen, fuchsroten Schwanz! Leider hatte das Tier dieselbe Einstellung wie die Massais: Es hatte uns fotografierende Touristen herzlich satt und war ausgesprochen wenig freundlich. Mein zoologischer Doktormann klärte mich auf. Es war eine „Weißnasenmeerkatze“. Ich hatte wahrhaftig keine Ahnung, daß es so was auf der Welt gibt! Aber in diesem Land war die Tierwelt unerschöpflich. Ob ich wohl ein Tausendstel davon kennengelernt hatte?
    Dann erinnere ich mich an den riesengroßen Park, in dem ich am frühen Morgen mit einem großen Hund rumtobte. Er gehörte dem Hotelleiter, war ein entzückendes, verspieltes Tier, mit dem ich Norwegisch sprach und mich herzlich amüsierte. Ich warf ihm Fallobst zum Spielen hin, große, gelbe Früchte, die wie Riesenpampelmusen aussahen. Was war das wohl? Ich fragte einen Waiter, er schüttelte nur den Kopf und antwortete: „No good, madam. No good, no eat!“
    Da sogar Heiko ahnungslos war, ließen wir es dabei bewenden. Bei uns werden diese Früchte nie anders heißen als „no good, no eat“.
    Heiko trat auf die breite Veranda, sah mich mit dem Hund, holte die Filmkamera und freute sich diebisch, als der Hund mich am Hosenboden zwickte, um mich zum weiteren Spielen anzuregen.
    Heut war die Welt schön! Ich legte die Arme um Heikos Hals und flüsterte:
    „Nur noch vier Tage, Liebster! Dann sind wir die ganze Meute los!“
    „Nur noch fünf Tage, Liebling“ sagte Heiko. „Dann fahren wir nach Serengeti - du und ich - nur du und ich!“

Bei den Krokodilen
    Es war so heiß, daß es mir vor den Augen flimmerte.
    Das Getöse von stürzenden Wassermassen lockte mich. Es klang nach Kühle und Frische! Ich schleppte mich dichter an den Wasserfall. Die Sonne stand im Zenit.
    Dann standen wir da, Heiko und ich und ein Teil der Reisegesellschaft. Ein paar der ältesten saßen stöhnend
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