Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rund um die Ponyfarm

Rund um die Ponyfarm

Titel: Rund um die Ponyfarm
Autoren: Quinto
Vom Netzwerk:
erst wieder in der Nähe der Ponys blicken, wenn Hamish und ich euch wenigstens die einfachsten Grundregeln beigebracht haben!“
    Niedergeschlagen ließen wir unsere Rucksäcke in der Küche auf den Fliesenboden fallen. Wir schauten uns schuldbewusst an.
    „Ein großartiger Einstand!“ Pete fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. „Ich komme mir wie ein Trottel vor. Und das soll nun noch drei Wochen lang so weitergehen. Für dich ist es ja nicht so schlimm, Pippa. Schließlich bist zu ganz verrückt nach diesen komischen Viechern. Aber ich?“
    „Oh, Pete!“ Ich war ganz verzweifelt. „Vati sagt doch immer, dass man alles schaffen kann. Man muss es nur wollen. Du bist doch sonst solch ein Sport-As. Beinahe überall bist du einer der Besten. Du musst doch auch an Carol und Hamish denken. Sie haben so viele Sorgen.“
    „Das ist es ja.“ Pete stöhnte. „Ihnen zuliebe muss ich einfach versuchen, mich in diese Pferdewirtschaft einzufügen. Aber du kannst mir glauben, es geht mir gewaltig gegen den Strich!“

Carols und Hamishs Haus war nicht groß genug, um auch noch die Gäste darin unterzubringen. Darum wohnten sie in verschiedenen Höfen und Landhäusern in der Nähe des Dorfes.
    Pete sollte in einem Klappbett im Wohnzimmer schlafen, aber ich bekam ein eigenes Zimmer.
    Als Carol mir eine gute Nacht wünschte, erzählte sie mir, was für den nächsten Tag geplant war.
    „Schlaf schön!“, sagte sie zu mir. „Wir beide werden morgen in aller Frühe aufstehen. Dann wecken wir Pete und schleichen uns heimlich davon. Ich will euch morgen in aller Schnelle noch ein wenig Unterricht geben. Ihr sollt uns doch auf unserem Ausflug begleiten, und dazu müsst ihr noch ein paar Dinge lernen.“
    „Oh, Carol, du bist wirklich nett!“ Ich umarmte sie dankbar. „Ich freue mich so, dass du Pete und mich auf den Reiterhof eingeladen hast.“
    „Ach, das ist nicht der Rede wert.“ Sie sah mich liebevoll an. „Von allen meinen Nichten und Neffen habe ich Pete und dich am liebsten. Das weißt du doch. Und seit ich mich erinnern kann, bin ich eine Pferdenärrin gewesen. Genau so, wie du es heute bist. Das ist doch etwas, was uns verbindet, nicht wahr?“
    Carol schloss leise die Tür hinter sich. Ich stand am Schlafzimmerfenster und mochte mein Glück kaum fassen. Im Mondlicht konnte ich die schlafenden Ponys sehen.
    Die Nacht war warm, und Andy hatte den oberen Teil der Boxentür offengelassen. Im Inneren konnte ich Scheherezades Kopf erkennen. Die Stute war offenbar gerade aus dem Schlaf erwacht. Sie wandte den Kopf und zupfte ein wenig Heu aus ihrem Futternetz, bevor sie wieder in einen wohligen Schlummer hinüberdämmerte.
    Nur mit Mühe konnte ich mich von diesem Anblick losreißen. Schließlich musste ich morgen schon in aller Frühe aufstehen, und ich hatte einen langen, anstrengenden Tag hinter mir. Ich warf den Ponys noch einen letzten, liebevollen Blick zu und kletterte rasch in mein Bett.
    Ich muss sofort eingeschlafen sein. Doch als ich wieder aufwachte, hatte ich das Gefühl, als ob erst zehn Minuten vergangen seien. Carol rüttelte mich sanft an der Schulter.
    „Steh auf, Pippa!“, flüsterte sie. „Es ist Zeit. Wir wollen doch hinaus und reiten!“
    Wenig später standen Pete und ich zusammen mit Carol in der Koppel. Mutti hatte uns vor ihrer Reise nach Holland noch neue Sachen gekauft.
    Und da standen wir nun, wie aus dem Ei gepellt, und ich warf einen zweifelnden Blick auf das nasse Gras und die morastigen Pfützen. Ich hoffte inständig, dass Pete und ich nicht gleich aus dem Sattel fallen würden.
    Carol drückte jedem von uns einen Führstrick in die Hand.
    „Pippa, du nimmst dir am besten die graue Hochland-Stute dort drüben. Sie heißt Kirsty. Und du, Pete, kannst Firefly reiten. Das ist die braune Stute mit der schwarzen Mähne und dem schwarzen Schweif. Sie hat eine weiße Blesse auf der Nase. So – und nun werden wir die Ponys erst mal striegeln.“
    Beide Ponys hoben zutraulich den Kopf, als wir näher kamen. Wahrscheinlich wussten sie genau, dass sie nach dem täglichen Striegeln mit einer Portion Pferdenüssen belohnt wurden. Und während Carol uns zeigte, wie wir uns verhalten mussten, ließen Kirsty und Firefly jeden Handgriff geduldig über sich ergehen.
    „Die anderen Anfänger haben das alles schon gelernt.“ Behutsam ließ Carol ihre Hand an den Beinen der Ponys hinabgleiten, hob der Reihe nach jeden Huf hoch und kontrollierte ihn sorgfältig. „Ihr beide müsst jetzt einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher