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Rund um die Ponyfarm

Rund um die Ponyfarm

Titel: Rund um die Ponyfarm
Autoren: Quinto
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aus!“ Mit einem Seufzer kletterte Pete hinter mir her. „Du brauchst ein Pferd nur von weitem zu sehen, und schon kann man kein vernünftiges Wort mehr mit dir reden.“
    „Silver Knight!“, rief ich sanft, als wir uns den weidenden Tieren näherten. Beim Klang seines Namens hob der große Graue aufmerksam den Kopf. Ich brach ein Stück von der Apfelschale ab und hielt es dem Hengst hin. Silver Knight stellte wachsam die Ohren auf. Mit langem Hals kam er auf uns zu.
    Doch nun hatten uns auch die anderen Pferde bemerkt. Und sie waren offenbar der Meinung, dass sie auch ihren Teil von den guten Dingen abbekommen sollten. Silver Knight verfiel in einen leichten Trab. Und bevor Pete und ich begriffen, was eigentlich geschah, standen wir mitten in einem Knäuel von ungeduldig drängenden, fordernden Pferden. Jedes einzelne von ihnen erschien uns plötzlich erschreckend groß.
    Silver Knight nahm die Apfelschale zwischen die Zähne. Doch im nächsten Augenblick wurde er auch schon von einem Rotfuchs zur Seite gedrängt, der neugierig seine Nase in meiner Tasche vergrub und nach einem Leckerbissen suchte.
    Auch Pete wusste sich kaum noch zu helfen. „Hilfe!“ Mit fliegenden Fingern suchte er seine Taschen ab. Ein Krümel Keks, ein Stückchen Schokolade, ein Rest Apfelschale – alles war ihm recht, wenn diese unverschämte Bande nur endlich Ruhe gab.
    „So warte doch einen Moment!“ Kopfschüttelnd schob ich den Fuchs zur Seite.
    Ich zog den letzten Kringel einer Apfelschale aus der Tasche und wollte ihn für Silver Knight und den Rotfuchs in zwei Hälften teilen. Aber die Pferde wollten nicht länger warten. Beide schnappten gleichzeitig zu. Erschrocken sprang ich einen Schritt zurück und warf die Schale einfach auf den Boden. Zwei Köpfe fuhren blitzschnell herab. Und dann wurde der Rotfuchs böse. Er legte die Ohren an und zeigte Silver Knight angriffslustig die Zähne.
    „Was ist denn hier los?“ Die Stimme mit dem schottischen Akzent klang so böse, dass ich erschrocken herumfuhr. Was fällt euch denn ein?“ Im ersten Moment war ich erleichtert gewesen, dass noch rechtzeitig Hilfe auftauchte, doch dann schlug ich schuldbewusst die Augen nieder.
    Unser Retter, ein etwa neunzehnjähriger Junge in der Kleidung eines Stallburschen, klatschte in die Hände und trieb die aufgebrachten Pferde mit ein paar energischen Handbewegungen auseinander. Dann musterte er Pete und mich finster.
    „Was bildet ihr euch eigentlich ein? Wie kommt ihr dazu, auf unserer Koppel zwischen all den wertvollen Pferden herumzustrolchen? Seine Lordschaft wird euch schon was erzählen!“
    „Lord Glencairn hat uns erlaubt, seine Pferde zu besuchen.“ Petes Stimme klang nicht sehr überzeugend.
    „So? Hat er das?“ Der junge Schotte hob ungläubig die Augenbrauen. „Wer seid ihr überhaupt? Und was habt ihr mit Seiner Lordschaft zu tun? Aber wartet …“ Seine Stimme wurde schärfer. „Ich habe eine Ahnung, wer ihr seid. Ich wette, ihr kommt von dem Reiterhof. Der Amerikaner hat euch wohl hergeschickt, was? Ihr sollt euch hier ein bisschen umsehen und eure freche Nase in Dinge stecken, die euch nichts angehen?“
    „Nein, wir wollten nur Silver Knight besuchen“, versuchte ich in sanftem Ton zu erklären. „Wir haben ihn gestern kennengelernt. Lord Glencairn hat uns in seinem Auto bis zum Reiterhof mitgenommen. Und er hat uns angeboten, wiederzukommen und seine Pferde zu sehen, so oft wir möchten.“
    „Okay! Aber der Lord ist nicht da, und jetzt habt ihr es mit mir zu tun. Ich habe die Verantwortung und muss bei Herrn Stirling, dem Verwalter, den Kopf hinhalten. Und ich gebe euch den Rat, hier schnellstens zu verschwinden. Und lasst euch nicht einfallen, heimlich zurückzukommen! Wir haben es nicht so gerne, wenn Fremde bei unseren Pferden herumlungern. Ist das klar?“
    Ich wollte gerade zu einem entrüsteten Protest ansetzen, als Pete mich am Ellbogen fasste.
    „Spar dir die Mühe, Schwesterchen! Der Typ glaubt uns ja doch nicht. Wahrscheinlich hat der Lord seine Einladung auch gar nicht ernst gemeint. Er wollte wahrscheinlich nur höflich sein.“
    Aus lauter Verzweiflung trat ich nach einem Büschel Gras.
    Wie hatte ich mich auf diese Ferien gefreut! Wochen vorher hatte ich davon geträumt! Endlich sollte ich die Gelegenheit haben, den ganzen Tag mit Pferden zusammen zu sein. Und endlich wollte ich auch die Chance nützen, Pete für meine geliebten Vierbeiner zu gewinnen.
    Und da waren wir nun in Duncreggan – und es
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