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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
Autoren: Jeff Abbott
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und für den Schutz von Gebäuden und Personen sorgten. Die Bezahlung war hervorragend. Ben hatte Sam Hector dabei geholfen, seine Firma zu einem aus dreitausend Mitarbeitern bestehenden Giganten der Sicherheitsbranche zu machen, mit Tausenden von unabhängigen Subunternehmern, die alles liefern konnten, von Sicherheit über Computerwissen bis hin zu Lebensmitteln.
    Auf dem Display seines Anrufbeantworters leuchtete eine rote 6. Ben beschloss, sich mit dem Rest der realen Welt zu beschäftigen, nachdem er geduscht hatte. Genaugenommen war seine Auszeit ja noch nicht zu Ende, dachte er.
    Er duschte und rieb sich mit einem Handtuch trocken. Im Spiegel sah er einen Anflug von Sonnenbrand auf Nase und Wangen; er hatte schwedische Vorfahren, und die Sonne hinterließ auf seiner blassen, mit Sommersprossen übersäten Haut schnell ihre Spuren. Er fuhr sich mit den Fingern durch sein dichtes blondes Haar, putzte sich die Zähne und beschloss, sich wegen des leichten Sonnenbrands in seinem Gesicht nicht zu rasieren. Nachdem er Jeans, Tennisschuhe und ein langärmeliges Polo-Shirt angezogen hatte, griff er nach der Coladose, die er auf den Waschtisch gestellt hatte. In diesem Moment hörte er die Türklingel, einen tiefen, fast melancholischen Glockenton.
    Vor seiner Haustür standen zwei Leute. Ben hatte bei seiner Arbeit so oft mit Regierungsbeamten zu tun, dass er sie auf den ersten Blick erkannte – die Haltung, der bemüht neutrale Gesichtsausdruck. Die eine Hälfte des Duos bestand aus einer kleinen, dunkelhaarigen Frau Anfang dreißig, die einen teuren grauen Hosenanzug trug. Sie hatte braune Augen und einen verkniffenen Zug um den Mund, und als Ben die Tür öffnete, sah sie ihn mit einem derart scharfen Blick an, dass er um ein Haar einen Schritt zurückgewichen wäre. Der Mann neben ihr war dünn, hatte silberne Haare und eine ausdruckslose Miene.
    Hinter ihnen sah Ben ein Auto, vor dessen Beifahrertür zwei muskelbepackte Männer standen, die Anzüge und Sonnenbrillen trugen.
    »Mr Forsberg?«, sagte der Mann.
    »Ja.«
    Beide zeigten ihm einen Dienstausweis mit Foto. Ministerium für Heimatschutz, Abteilung für strategische Maßnahmen. Es war keine Abteilung, mit der Ben bei seiner Arbeit schon einmal in Kontakt gekommen war, wie die Katastrophenschutzbehörde FEM A oder der Secret Service.
    »Norman Kidwell. Meine Kollegin, Joanna Vochek. Wir würden gerne mit Ihnen reden.«
    Ben sah sich die Ausweise an. Kidwell war in den Vierzigern, mit einem verhärmten Gesicht, für das Lächeln ein Fremdwort war, dunklen Augen, deren Blick nicht freundlich, sondern kalkuliert war, und einer Kinnpartie, die aus Stein gemeißelt schien.
    »In Ordnung. Um was geht’s denn?«
    »Es wäre besser, wenn wir uns drinnen unterhalten könnten«, erwiderte Kidwell.
    »Ähm, ja, sicher.« Ben fragte sich, ob einer seiner Kunden Mist gebaut und einen Vertrag mit dem Heimatschutz nicht eingehalten hatte. Warum hatte der Heimatschutz dann nicht einfach angerufen? Er trat beiseite und ließ die beiden Beamten herein.
    »Was kann ich für Sie tun?«, sagte er, nachdem er die Tür geschlossen hatte.
    »Setzen wir uns doch«, sagte Kidwell.
    »Gern.« Er ging in die Küche, und die beiden Beamten folgten ihm, wobei Vochek dicht hinter ihm blieb. Ihm fiel auf, dass ihr Blick durch den Raum wanderte, als würde sie jede Fluchtmöglichkeit registrieren. »Kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?«
    »Nein«, sagte Kidwell.
    »Wollen Sie verreisen, Mr Forsberg?« Vochek deutete auf die Reisetasche.
    »Nein, ich bin eben erst gekommen.« Ben setzte sich an den Küchentisch. Kidwell nahm ihm gegenüber Platz. Vochek stellte sich zwischen ihn und die Hintertür.
    »Wo sind Sie gewesen?«, fragte sie.
    »Marble Falls.« Das war eine kleine Stadt eine Stunde westlich von Austin. »In der Wohnung meiner Eltern.«
    »Waren Ihre Eltern auch da?«, fragte Kidwell.
    »Nein. Sie sind beide schon tot.«
    »Waren Sie allein?« Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
    »Ja. Wollen Sie mir nicht endlich sagen, worum es eigentlich geht?«
    Kidwell klappte ein Notizbuch auf und ratterte Bens vollen Namen, sein Geburtsdatum, seine Sozialversicherungsnummer, seine Adresse und seine private Telefonnummer herunter. »Stimmt alles?«
    Ben nickte.
    »Haben Sie eine Büronummer?«
    »Ich arbeite von zu Hause aus, als Büronummer verwende ich die Nummer meines Handys.«
    Kidwell starrte ihn unverwandt an. »Haben Sie noch andere Mobilfunknummern?«
    »Nein.«
    Ben
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