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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
Autoren: Jeff Abbott
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schnürte es die Kehle zu. Er musste sich zum Atmen zwingen. Dann drehte er sich um und taumelte die Rampe hinunter. Es würde nicht mehr lange dauern, bis die Polizei kam. Er widerstand dem Drang, zu seinem Bruder zu laufen und ihn in den Arm zu nehmen, zwang sich, nicht auf die Knie zu fallen und zu weinen.
    Der Große war nicht tot.
    Aber bald ist er es, dachte Jackie mit Tränen in den Augen und einer unbändigen Wut im Bauch.

2
     
     
     
     
    »Es gibt Ärger«, sagte Sam Hector. »Heute Morgen ist ein Zehn-Millionen-Dollar-Abschluss geplatzt.«
    »Tut mir leid, Sam«, sagte Ben Forsberg in sein Mobiltelefon.
    »Es war das Angebot an die britische Regierung, in dem es um die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen für ihre Botschaften in vier ostafrikanischen Ländern ging«, erklärte Hector. »Ben, ich kann es mir nicht leisten, noch einen großen Vertrag zu verlieren. Ich habe dir die Details geschickt, und ich möchte, dass du dir das Ganze noch heute Abend ansiehst. Dein Urlaub ist zu Ende.«
    »Kein Problem.« Ben, der in Richtung Austin fuhr, war schon fast zu Hause. Das Dach seines BMW-Cabrios war geschlossen, denn der Frühlingshimmel war voller Regenwolken. Er wünschte, Sam hätte nicht von Urlaub gesprochen. Ben machte keinen Urlaub mehr; er nahm sich nur Auszeiten, in denen er allein sein konnte. Und er war nur sechs Tage weg gewesen. »Ich kann sofort mit der Arbeit anfangen.«
    »Gut. So langsam geht uns nämlich die Luft aus«, erwiderte Hector. »Ich wünschte, du würdest wieder Vollzeit für mich arbeiten. Ich brauche dich.«
    »Wie laufen die Vertragsverhandlungen mit dem Außenministerium?« Ben hatte kein Interesse daran, die alte Diskussion wieder aufzuwärmen. Ihm war es lieber, freiberuflich zu arbeiten und in Austin zu wohnen. Das Büro in Dallas erinnerte ihn viel zu sehr an Emily.
    »Noch so eine verfahrene Situation. Wir sind bei fünf oder sechs Punkten unterschiedlicher Meinung. Unterstaatssekretärin Smith beharrt darauf, dass unser Sicherheitspersonal für den nächsten Auftrag im Kongo eine bestimmte Ausbildungsstufe haben muss, aber die Mehrkosten dafür will sie nicht zahlen. Was natürlich Blödsinn ist. Der Kongo ist zurzeit brandgefährlich. Die Regierung braucht uns, aber sie ist störrisch wie ein Esel und glaubt, dass es mit normalem Regierungspersonal auch geht.«
    »Ich werde mit ihr reden.« Ben ging nicht davon aus, dass die Verhandlungen sich noch weiter in die Länge ziehen würden. Die Sicherheitslage im Kongo wurde immer schlechter, die Gefahr durch den Terrorismus immer größer, und die dort stationierten Mitarbeiter des Außenministeriums brauchten mehr Schutz. Ein Vertrag mit Hector Global war die billigste und schnellste Lösung. Hector Global bekam vom Außenministerium jedes Jahr mehrere Millionen Dollar dafür, dass es bewaffnete Sicherheitsbeamte für dessen Angestellte zur Verfügung stellte. Der heraufziehende Konflikt im Kongo war eine Tragödie, aber auch eine Gelegenheit, um Geschäfte zu machen. Jemand musste die Diplomaten beschützen, und das konnte niemand so gut wie Hector Global. »Wenn sich die Situation weiter verschlechtert, könnte uns das helfen, die Verhandlungen zum Abschluss zu bringen – Smith wird Angst bekommen.«
    »Mir gefallen Leute, die Angst haben, weil wir nämlich dafür sorgen, dass diese Angst verschwindet«, sagte Hector.
    »Willst du das etwa immer noch als Motto verwenden?« Ben lachte. »Angst ist keine gute Werbung.«
    »Ist ja auch egal. Außerdem habe ich den Verdacht, dass sie sich nur deshalb so anstellt, damit du nach Washington kommst.«
    Ben wechselte die Spur und fuhr auf dem MoPac, dem von Nord nach Süd verlaufenden Highway im Westen Austins, nach Norden. Dann nahm er die Ausfahrt für West Lake Hills, einen Vorort Austins, um über Nebenstraßen ins Stadtzentrum zu fahren. Es war Hauptverkehrszeit, und die Staus, für die Austin berüchtigt war, hatten bereits begonnen.
    »Ben? Hast du mich gehört?«
    »Mach keine Witze darüber. Du weißt ganz genau, dass ich noch nicht so weit bin, um …«
    »Du kannst nicht ewig in deinem Schneckenhaus bleiben.« Sam Hector klang jetzt wie ein besorgter Vater. »Ben, du hast gerade fünf Tage mutterseelenallein verbracht, in einem Hotel, dessen Zielgruppe doppelt so alt ist wie du. Emily würde bestimmt nicht wollen, dass du dich so verkriechst.«
    Ben antwortete nicht. Er hatte festgestellt, dass es am Besten war, wenn er auf diese Art von Ratschlag mit höflichem
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