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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
Autoren: Jeff Abbott
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nicht sehr lustig.«
    »Das ist kein Witz«, erwiderte Kidwell. »Wir glauben, dass Reynolds von Lynch mit einem Hochleistungs-Scharfschützengewehr durch ein Bürofenster hindurch erschossen wurde, von der anderen Seite der Colorado Street aus.«
    Durch ein Fenster. Scharfschützengewehr. Emily, die auf dem Boden lag. Die Worte, die Erinnerung daran, ließen alles vor seinen Augen verschwimmen. Er kniff die Augen zusammen und holte tief Luft. »Nein … das hat nichts mit mir zu tun …«
    »Auf dem Boden von Reynolds’ Büro haben wir ein Angebot auf Ihrem Briefpapier gefunden«, warf Vochek ein. »Helfen Sie sich selbst. Arbeiten Sie mit uns zusammen.«
    »Aber ich kenne ihn doch gar nicht.« Ben sank auf seinem Stuhl zusammen.
    »Geben Sie mir Ihr Handy«, verlangte Kidwell. Ben schob ihm sein Smartphone hin, und Kidwell reichte es an Vochek weiter. »Finden Sie heraus, wen er zuletzt angerufen hat.« Die Beamtin fing an, durch die Menüs zu klicken.
    Ben rieb sich mit den Fingern die Stirn. Wut flammte in ihm auf und durchbrach den Nebel des Schocks. »Wenn ich ihn nicht kenne, dann soll Ihre zweite Möglichkeit wohl bedeuten … dass jemand meinen Tod will. Aber dafür gibt es keinen Grund.« Er wollte, dass Kidwell nickte, dass er ihm zustimmte, doch dieser behielt sein Pokergesicht bei.
    »Haben Sie Feinde?«, fragte Kidwell.
    »Feinde? Nein.« Die gleiche schockierende Frage hatte ihm die Polizei nach Emilys Tod auch gestellt, und als er die Gesichter der beiden Beamten musterte, sah er etwas, das ihm bekannt vorkam: Misstrauen. Sie starrten ihn mit dem gleichen finsteren Blick an wie die Polizeibeamten in Maui und später in Dallas, als sie mit ihm über den Mord an Emily gesprochen hatten. Dieses Misstrauen hatte sein Leben schon einmal vergiftet. Nicht schon wieder. Nicht schon wieder. » Wer hat Lynch umgebracht?«
    »Wir haben noch keinen Verdächtigen.« Vochek hob den Blick vom Display des Mobiltelefons, das die Liste mit Bens letzten Anrufen zeigte. Sie starrte ihn durchdringend an und fuhr dann fort, die Liste durchzugehen.
    Da wurde es ihm klar. Ich bin der Verdächtige.
    Kidwell schob Ben ein zweites Bild hin – ein Foto seiner Visitenkarte. Die Ränder waren mit Blut beschmiert. Die aufgedruckte Büronummer war nicht seine Handynummer, aber jemand hatte mit Bleistift seine Privatnummer auf die Karte geschrieben.
    Ben tippte mit dem Finger auf die Visitenkarte, während er neue Hoffnung schöpfte. »Das ist nicht meine Büronummer.«
    »Ihrer Telefongesellschaft zufolge haben Sie letzte Woche ein zweites Konto mit dieser Nummer eröffnet«, sagte Vochek.
    Ben schüttelte den Kopf. »Das habe ich ganz sicher nicht getan. Was ist mit diesem Angebot, das ich angeblich geschrieben habe?«
    »Es ging darum, dass Unternehmen, die für die Regierung arbeiten – einschließlich einiger Ihrer Kunden -, dazu gebracht werden sollten, Reynolds’ Ideen für neue Softwareprodukte zu finanzieren.«
    »Das habe ich nie geschrieben.« Ben schob Kidwell das Foto hin. »Mein Logo kann jeder von meiner Website kopieren. Und genauso einfach ist es, ein Angebot so zu fälschen, dass es aussieht, als käme es von mir. Eine falsche Visitenkarte von mir kann auch jeder drucken.«
    »Stimmt. Aber warum?«
    Darauf hatte Ben keine Antwort, und als sich sein Schock allmählich in Wut verwandelte, beschloss er, den Spieß umzudrehen und den beiden Beamten einige Fragen zu stellen. »Wenn das hier Ermittlungen in einem Mordfall sind, warum redet dann nicht die Polizei von Austin oder das FBI mit mir?«
    Ben sah, wie Vochek und Kidwell einen Blick wechselten, den er nicht deuten konnte. »Aufgrund der besonderen Art dieses Falls und wegen der Folgen, die er für die nationale Sicherheit haben könnte, sind wir für Ihre Befragung zuständig«, erwiderte Kidwell.
    »Was für Folgen könnte dieser Fall für die nationale Sicherheit haben? Ich glaube, ich rufe jetzt besser …«
    Doch Vochek fiel ihm ins Wort. »Für diese Woche waren drei Termine mit Ihnen in Adam Reynolds’ Outlook-Kalender eingetragen. Erklären Sie mir das.«
    Ben schüttelte den Kopf. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich in Marble Falls gewesen bin.«
    »Das ist nur eine Stunde von hier entfernt«, warf Kidwell ein. »Sie hätten jederzeit nach Austin und wieder zurück fahren können.«
    »Ja, hätte ich. Aber ich habe es nicht getan.«
    »Dann ist Reynolds’ Terminkalender also falsch?«
    »Soweit es die Termine mit mir betrifft – ja.«
    Zehn
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