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Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)

Titel: Run! - Es geht um dein Leben: Thriller (German Edition)
Autoren: Jeff Abbott
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dazwischengeht. Dafür muss es einen Beleg geben.«
    Vochek nickte.
    »Ich habe noch eine Idee.« Seine Finger schlossen sich um Jackies Autoschlüssel. Er stand auf und ging in den Korridor hinaus, wo zwei verängstigte Hotelgäste standen, die die Schüsse gehört hatten. »Ich bin gleich wieder da«, log er.
    »Ben!«, rief Vochek ihm nach. »Wo wollen Sie denn hin?«
    Die leichte Brise vor dem Hotel war feucht und kühl. Ben holte tief Luft, während er das Hotel über einen Notausgang verließ, der auf eine schmale Gasse hinausging. Sirenen heulten, als mehrere Streifenwagen mit kreischenden Reifen vor dem Eingang des Hotels zum Stehen kamen. Blaues und rotes Licht tauchte die Ziegelmauern links und rechts von der Gasse in Buntstiftfarben.
    Ben steckte Jackies Waffe ein. Er ging an den Ziegelmauern entlang, in Richtung des am nächsten liegenden Parkplatzes. Dort angekommen, drückte er auf den Funkschlüssel, den er Jackie abgenommen hatte, und behielt so lange den Daumen auf dem Schlüssel, bis in der dritten Reihe bei einem gemieteten Chevrolet die Scheinwerfer aufblitzten.
    Er durchsuchte die Sitze und das Handschuhfach. Jackie war aus Belfast; vermutlich kannte er sich in New Orleans nicht so gut aus. Es musste ein Blatt Papier mit einer Wegbeschreibung geben, anhand derer Ben feststellen konnte, wo Jackie hergekommen war. Nichts. Auf dem Zettel in seiner Tasche stand nur die Adresse des Hotels, aber keine Wegbeschreibung.
    Dann fiel ihm das Navigationssystem auf. Er tippte mit dem Finger auf das Display, und das System schaltete sich ein. Nachdem er sich kurz die Bedienungsmöglichkeiten angesehen hatte, drückte er auf eine Schaltfläche, die die letzte Suche anzeigte. Hotel Marquis de Lafayette. Er ließ sich die Adresse davor anzeigen. Sie lag in Metairie.
    Okay, dann eben nach Metairie.
    Doch dann überlegte er. Denk wie Jackie. Wo könnte Jackie gewesen sein, bevor er ins Hotel gekommen war, um seinen Auftrag auszuführen? Vielleicht dort, wo der Keller sich mit Hector getroffen hatte. Dort würde jetzt niemand mehr sein. Er ließ sich die Adresse anzeigen, die vor Metairie gesucht worden war. Ein Lagerhaus in der Nähe des Louis Armstrong International Airport. Die Adresse davor war die der Mietwagenfirma am Flughafen.
    Ben musste sich entscheiden. Er versuchte, wie Hector zu denken. Wenn alles schiefging oder wenn die Agenten des Kellers Hector nicht akzeptierten oder nicht glaubten, was er ihnen erzählte, brauchte Hector einen Ort, an dem er sich verstecken konnte. Vielleicht war es das Lagerhaus.
    Oder vielleicht waren alle Adressen vom letzten Kunden eingegeben worden, der den Wagen gemietet hatte. Er konnte wertvolle Zeit verlieren, wenn er sinnlos in der Gegend herumfuhr.
    Lagerhaus. Hector Global hatte kurz nach Katrina einige Sicherheitskräfte in der Stadt eingesetzt. In der Nähe des Flughafens. Ben erinnerte sich an den Vertrag, den er ausgehandelt hatte, und daran, wie schwierig es gewesen war, im Chaos nach dem Hurrikan den Eigentümer des Gebäudes aufzuspüren, von dem Hector Global die Lagerflächen mieten wollte.
    Es war alles, was er hatte.
    Ben ließ sich die Karte mit dem Lagerhaus anzeigen, sah sie sich an und fuhr vom Parkplatz. Er schaltete das Mobiltelefon ein, das er dem Piloten gestohlen hatte. Die Anzeige für den Ladezustand warnte ihn, dass der Akku fast am Ende war. Ein Netzgerät hatte er nicht.
    Er rief Pilgrim an.

43
     
     
     
     
    Der größte Teil des Viertels Lakeview war nach wie vor eine Geisterstadt – nur wenige Häuser waren wiederaufgebaut worden, andere hatte man abgerissen, weitaus mehr standen einfach leer. Die leeren Häusergerippe hatten das Aussehen von abstrakten Denkmälern angenommen. Es war ein Mythos, dass Katrina nur die armen Viertel von New Orleans überflutet hatte, denn in dieser Gegend hatten früher große, gepflegte Häuser der Mittelklasse und oberen Mitteklasse gestanden. Wenn Pilgrim im Mondlicht, das inzwischen von schweren Wolken verdeckt wurde, blinzelte, konnte er sich gut vorstellen, wie schön die Häuser und Gärten früher einmal gewesen waren. In einigen der verlassenen Gärten standen noch Statuen, die Arme und Beine zerschmettert, die Körper verdreht und verbogen, als würden sie einen Gott mit steinernem Gesicht um Gnade anflehen. Vor und hinter den Ruinen wirkten tote Eichen und Fächerahorne wie Mahnmale der Natur, die damit an ihre eigene Zerstörungskraft erinnerte.
    Als die Autos sich auf dem West End Boulevard dem
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